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Eine dunkelrote Rose! An einem Montagmorgen, auf meiner Bank! ,,Wow!", lachte meine Freundin Tara und knuffte mich indem Oberarm. ,, Das sieht nach einer total romantischen Liebe aus! Mensch, Sofie, hast du' ne Ahnung, wer ...? Ich konnte leider nicht verhindern, dass ich einen roten Kopf bekam. Die Rose und ich leuchteten um die Wette, während ich rumstotterte, dass alles gar keine Bedeutung habe. ,,' ne rote Rose!" Tara lächelte vielsagend, während sie in ihrer Schultasche kramte. Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, aber in diesem Moment hörte man schnelle Schritte auf dem Gang und dann wurde die Klasse aufgerissen. Wie auf Kommando drehten wir uns beide um. Wen erwarteten wir eigentlich? Denjenigen, der mir in aller Frühe eine Rose auf den Platz gelegt hatte ? Aber es war nur Elena, die in den Raum stürmte. Elena, die sich als Star der Klasse fühlt, seit sie in einer Talkshow zum Thema ,, Mich mögen alle" hatte rumstottern dürfen. ,,Hi, Fans!", rief sie und es hätte mich nicht gewundert, wenn sie uns Küsschen zugeworfen hätte. Dann schien sie zu bemerken, dass nicht Fernsehkameras, sondern die Augen von zwei unbedeutenden Mitschülern auf ihr lagen und sie verzog missmutig das Gesicht. Bis sie die Rose entdeckte. ,, Och! Ist das nicht wahnsinnig süß von Olli?",sagte sie . ,, Hab ich dich gleich gewusst, dass er  eine Überraschung für mich hat. Als ob ich es geahnt hätte. Deshalb bin ich auch früher aufgestanden um den Bus nicht zu belassen und ..." ,, Jetzt halt doch mal die Luft an", sagte ich schnell. ,, Die Rose lag auf MEINEM Platz. Oder bist du seit Neustem Blind?" Ich blickte kurz zu Tara. Sie signalisierte mir, dass ich weiter machen sollte. Elena guckte etwas irritiert. Dann zupfte sie etwas gedankenverloren an der Rose herum und lächelte spöttisch. ,, Du bildest dir doch nicht im Ernst ein, dass dir irgendwer Rosen schenkt." ,, Nein", gab ich zurück ,, Das bilde ich mir nicht ein!" Ich lächelte nun freundlich. ,, ich weiß es!"
Aber leider hatte Elena warscheinlich recht. Warum sollte ausgerechnet mir jemand eine rote Rose auf dem Platz legen? Ich bin nun wirklich nicht der Star der Klasse. Die Zahl der Jungs, die mich offen anhimmeln, ist überschaubar, ehrlich gesagt gleich null. Ich bin einfach ganz normal, trage normale Klamotten, bin eine normale durchschnittliche Schülerin, völlig unauffällig. Trotzdem wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass die Rose von Philipp ist. Was sprach eigentlich dagegen? Bei 14 Jungs in der Klasse war die Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so gering. Der Gedanke war einfach schön: eine Rose von Philipp, der erst seit den  SommerferienIn unserer Klasse ist. Ehrenrunde wegen Physik und Mathe! Mit ihm in der Klasse fand ich die Schule plötzlich gar nicht mehr so schrecklich, um nicht zu sagen: zum ersten Mal seit Jahren überhaupt erträglich. Er war nämlich ganz anders Als die anderen Jungs, nicht so kindisch und albern. Sondern richtig erwachsen! Außerdem: seine Augen mit den langen Wimpern! Auch wenn er lächelt, wirkte er immer noch ernst.Ich seufzte leise. Warum sollte sich ein Typ wie Philipp ausgerechnet in mich verliebt? Dass er sich in Elena verguckt hatte, Konnte ich mir aber nicht vorstellen, doch bei Jungs weiß man ja nie so genau.Für Elena schien das Thema beendet zu sein, denn sie würdigte mich keines Blickes mehr und ging auf ihren Platz.

Liebe, Verzweiflung und Schokoherz ❤️✨Where stories live. Discover now