Prolog

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Als Kind ist man frei. Egal was man macht. Man muss sich nicht darum kümmern, was danach geschieht. Die Konsequenzen sind sowieso nicht so schlimm. Man lebt im hier und jetzt, geniesst das Schöne und verdrängt das Schlechte schnell wieder. Spielen, essen, schlafen ... keine schweren Aufgaben. Nichts wirklich ernstes.

Doch jedes Kind wird erwachsen, irgendwann.

Jedes Kind muss erwachsen werden.

So sind die Regeln.

Und dann beginnt es erst wirklich, das Leben. Ein Fehler reiht sich an den nächsten und zieht schlimme Folgen mit sich. Es gibt kein Zurück mehr. Das Leben ist plötzlich nicht mehr so leicht und klar und einfach, wie es einmal war. Die Strukturen und Wege sind viel verworrener - was früher offensichtlich erschien ist, gerät nun ins Wanken.

Alles dreht sich nur um das eine: Geld zu verdienen, damit man essen kann, ein Dach über dem Kopf hat, Kleider, Schuhe und, und, und ... Ohne Geld ist man in dieser Welt verloren.

Also macht man sich auf die Suche, irgendetwas muss es ja geben, womit man ein wenig Geld verdienen kann, sodass man die Grundbedürfnisse stillen kann. Doch 'irgendetwas' ist nicht gut genug, geschweige den zufriedenstellend, oder gar erfüllend. Deshalb sucht man weiter, immer weiter, bis man irgendwann nicht mehr kann, und dann ist es zu spät.

Mein liebes Kind, mach nicht den selben Fehler wie ich. Lass dich nicht von Märchen auf den Pfad des Hoffens verführen. Geniesse deine Kindheit, solange du noch kannst, doch wenn es Zeit wird aufzuwachen, zögere nicht. Es ist schon zu vieles schief gelaufen, weil jemand gezögert hat ...

Nun aber mach dich auf den Weg. Lauf weg, bring dich in Sicherheit vor dem Grauen, dass der Morgen mit sich bringt. Lauf, mein Kind, lauf, lauf, lauf ...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 09 ⏰

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