Kapitel 22

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Die folgende Nacht konnte ich nicht schlafen. Schon wieder. Das helle Licht des Vollmonds ließ meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen, und darüber hinaus hatte ich sehr schlimme Bauchkrämpfe.

Ich probierte jede Haltung aus, aber keine linderte die Schmerzen. Mein Körper war sehr schlecht mit Schmerzen. Ich war einmal nur wegen Perioden-Krämpfen ohnmächtig geworden, und ich glaube nicht einmal, dass meine so viel schlimmer waren als die von anderen. Meine Schmerztoleranz war einfach nur sehr niedrig, was mich in Situationen wie diese brachte.
(A/N: Wir brauchen auch mal Allerweltsprobleme in Büchern/Fanfiction vertreten. Es! Ist! Normal! Und! Soll! Kein! Tabuthema! Sein!)

Als mir der kalte Schweiß ausbrach, hielt ich es nicht mehr aus. Wortwörtlich. Es verlangte all meine Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte schreien, aber riss mich zusammen, um meine Zimmergenossinnen nicht aufzuwecken. Also stand ich mit zitternden Gliedern auf und wickelte meinen Morgenmantel um mich, während ich mich langsam zum Gemeinschaftsraum begab.
Für Notfälle nahm ich meinen Zauberstab mit, aber ich bezweifelte, dass ich in meinem aktuellen Zustand irgendeinen Zauber ausführen konnte.

Glücklicherweise musste ich das auch nicht. Das Mondlicht und die knisternden Fackeln, die die Korridore beleuchteten, waren so hell, dass ich nicht einmal lumos verwenden musste.

Auf halber Strecke wurde mir übel, also wusste ich, dass ich mich beeilen musste. Vor den Türen des Krankenflügels erschienen schwarze Punkte in meinem Blickfeld, und ich blinzelte hastig, bevor ich durch die Türen eilte und mich schnell auf den Boden legte.
Nach ein paar beruhigenden Atemzügen ließ der Schmerz zwar nicht nach, aber die schwarzen Punkte verschwanden.

Das war knapp gewesen. Ein paar Sekunden später klappte ich üblicherweise zusammen.
Jetzt gab ich mein bestes, meinen Kreislauf aufrecht zu erhalten, weshalb ich meine Beine anzog.

Okay. Ich hatte einen Kreislaufkollaps vorgebeugt und war rechtzeitig in den Krankenflügel gekommen. Weiter mit Schritt zwei. "Madame Pomfrey?", rief ich mit schwacher Stimme.
Ich war noch immer am Zittern und mir war furchtbar übel.

Ich weiß zwar nicht, wie sie es getan hatte, aber die Heilerin hatte mich gehört und eilte zu mir. Ihre Augen weiteten sich geschockt, als sie mich auf dem kalten Boden liegen sah, und ihr Blick fiel für den Bruchteil einer Sekunde seltsam ängstlich auf den Mond draußen.
"Was ist es? Warst du draußen!?"

Die Frage war zu viel für meinen bereits benommenen Kopf. "Ääähm, nein? Ich bin jetzt gerade nicht wirklich im Zustand, zu laufen?"

Madame Pomfrey entwich ein erleichtertes Seufzen, und ich wurde misstrauisch. Warum war sie so ängstlich davor, dass ich draußen gewesen hätte sein können?
Aber eine neue Runde Krämpfe riss mich sofort aus diesen Gedanken. Ich stöhnte leise und zog meine Beine noch näher an meinen Bauch heran.

Die Spitze von Madame Pomfreys Zauberstab leuchtete auf. Die Frau trug auch einen Morgenmantel und ihre schwarzen Haare waren offen, aber abgesehen davon sah sie aus wie immer. "Was ist falsch, Liebes?" Sie beugte sich zu mir hinunter und legte eine Hand auf meine verschwitzte Stirn. "Du kriegst kein Fieber."

Ich schüttelte schwach meinen Kopf. "Ich hab Kreislaufprobleme und furchtbare Unterleibschmerzen. Ich hatte gehofft, dass sie ein paar Tränke dafür haben?"

Madame Pomfrey nickte und half mir dabei, mich langsam aufzusetzen. "Natürlich. Jetzt lass uns dich in ein Bett bringen, ja?"

Mit ihrer Hilfe schaffte ich es, aufzustehen und sie maneuvrierte mich zum nächsten Bett.

Ich hielt meine Hände über meinen Bauch gepresst, während die Heilerin mit den Kissen von den Betten neben mir einen Haufen bildete und meine Füße darauf hochlegte.
"Jetzt versuche, dich zu entspannen, und ich hole etwas."

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt