Der erste Tag und neue Freunde

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Ach stimmt ja, wir dürfen garnicht aussuchen, wen wir als Zimmerpartner wollen. Das kann doch nur schlimm werden. Die einzige die ich hier richtig kenne, ist Kitsa. Jeder wird darauf hoffen, mit ihr in ein Zimmer gepackt zu werden und auch ich gehöre zu diesen Leuten. "Also Nisome und Komuha, ihr seid in Zimmer 1. Fimano und Temike, euer Zimmer ist das zweite. ..." Alle die genannt werden umarmen sich oder freuen sich einfach. Die Spannung steigt für mich und ich werde immer nervöser. Es sind nur noch 4 übrig, davon sind 2 Kitsa und ich. "Das Zimmer Nummer 7 teilen sich Kitsa und Misu und Zimmer 8 gehört dann euch beiden Mädels." Ich spüre die eifersüchtigen Blicke auf meinen Schultern. "Super Misu! Wir sind in einem Zimer!" "Ja das ist wirklich toll." Kitsa sieht sehr glücklich aus, wie sie mich anlächelt, fast schon ansteckend. Auch ich lächle vorsichtig. " Komm schon sehen wir uns das Zimmer an!" Wir laufen den Flur entlang bis zur 2. Tür von hinten. Das Zimer ist klein aber gemütich und sollte reichen.

"Ich schlaf oben!" Kitsa wirft ihre Sachen an die Seite und springt die Treppe hoch

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"Ich schlaf oben!" Kitsa wirft ihre Sachen an die Seite und springt die Treppe hoch. Ich rolle meinen Koffer unter das Bett nachdem ich mein Kissen und einen kleinen Teddy heraus hole und auf mein Bett lege. "AHHHH" Ich schrecke auf und sehe Kitsa vom Bett springen. Sie legt eine perfekte Ladung hin. "Da ist eine Spinne! Hifeee!" Ich beruhige mich vom Schreck und bin erleichtert, dass es nur ein kleines Käfervieh war. "Hast du etwa Angst vor Spinnen?" "N-nein die sind nur e-ekelhaft..." "Warum hast du dann eben so geschrien?" "Äh das-das war Reflex!" Ich kann mir ein leises kichern nicht verkneifen. "Warte kurz, ich mach sie weg." Ich nehme mir ein Blatt Papier aus dem Rucksack, klettere das Bett hoch und sammle die kleine Spinne ein. "Ich bringe sie kurz raus ok?" "Ja danke." Nachdem ich aus dem Zimmer raus bin, merke ich wie ich die ganze Zeit über gelächelt habe. So lange lächle ich nicht oft. Sie hat einfach ein Talent dafür, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. "Hey Misu! Bilde dir ja nichts drauf ein, dass du mit Kitsa in einem Zimmer bist. Das ist bloß Zufall." Vor mir steht ein blonder Typ mit Locken. Er ist einer von den möchtegern coolen Jungs, die alle lieben. Aber was ist denn jetzt sein Problem? "Was willst du von mir? Da du ein Junge bist, hättest du eh nicht in ihr Zimmer kommen können." Ich bin überrascht, dass ich so frei sprechen konnte ohne zu stottern. Aber ich bin auch etwas gereizt und verwirrt. "Ich will nichts von dir! Ich hab gerade nur Lust ein bischen Dampf ab zulassen. Mein Boxsack ist ja leider zuhause." "W-was?! Nein!" Ich versuche vor ihm weg zu rennen. Es ist wirklich schockierend, was er d gerade gesagt hat. Schnell weg hi- Er packt mich am Arm und zieht mich mit einem so heftigen Ruck, dass ich zu Boden falle. Ist er mir nach gerannt? So schnell? "Du gehst nirgendwohin." Er wirft mich zu Boden und tritt mir einmal in den Bauch und ins Gesicht. Mit einem Mal Husten, spritzt ein wenig Blut aus meinem Mund. "Ich gehe jetzt wieder. Und glaub mir, wenn du irgendwem sagst, was hier passiert ist, wirst du dir wünschen nie auf diese Schule gekommen zu sein." Er geht und ich bleibe noch einen Moment am Boden liegen. Es schmerzt sehr, aber ich zwinge mich dazu aufzustehen. Ich bringe die Spinne nach draußen und kehr ins Zimmer zurück, wo Kitsa, offensichtlich besorgt, auf mich wartet. "Da bist du ja Misu. Ich wäre fast los und hätte dich gesucht." "Oh t-tut mir leid, ich hab n-nur einen passenden O-ort gesucht für die Spi-spinne..." Bei jedem Wort schmerzt die Verletzung, die mir der blonde Junge verpasst hatte aber ich versuche den Schmerz nicht zu zeigen. "Und dafür brauchst du so lange?" "J-ja-" Plötzlich bekomme ich einen starken Hustenanfall und spucke dabei Blut. Als der Anfall zu Ende war, falle ich auf die Knie. Kitsa eilt zu mir und hält mich aufrecht. "Misu! Geht es dir gut?" Sie schaut mich unglaublich besorgt an. "Alles g-HUST-gut." "Na offensichtlich nicht. Hat es damit zu tun, dass du so lang weg warst? War es wegen mir? Natürlich! Das hätte ich mir denke können. Sie sind eifersüchtig auf dich oder? Tut mir soooo leid!" Man sieht ihr die Schuldgefühle richtig an, ihr kommen schon fast die Tränen. "Es hat nichts d-da-damit zu tun. Ich bin nur hingefallen..." "Hör auf mich anzulügen! Sag mir jetzt die Wahrheit. Bitte.." Sie sieht mich fliehend an und ich kann einfach nicht anders, als mit der Wahrheit rauszurücken. "D-da war ein blonder Junge.. b-blonde Locken..." "Temike? Er hat dir große Schmerzen zugefügt, nicht war?" Ich nicke nur vorsichtig. "Ich werde mit ihm darüber reden. Warte bitte hier." Sie hebt mich hoch und legt mich in das untere Bett. Meine Wangen laufen heiß an, als sie mich mit ihren starken Armen berührt. Aber es war nur um mich hinzulegen, es hätte ruhig länger sein können. Nein was denke ich denn da, wie unangenehm. Sie geht aus dem Zimmer und ich kann nirgendwohin. Temike und die anderen werden mich danach sicher noch mehr hassen, denn diesmal ist es kein Zufall, dass sie mich verteidigt und ich sollte ja keinem Etwas sagen. Ich höre Kitsas erhobene Stimme, wie sie Temike lautstark eine Lektion erteilt. Leider kann ich nicht genau verstehen was sie sagt. Nach einer Zahl kommt sie zurück mit einem genervten Gesichtsausdruck. Als sie zu mir sieht, zeigt sie wieder ihr warmes mitfühlende Lächeln und setzt sich an die Bettkannte. "In 20 Minuten gibt es Abendessen. Ruhig dich noch etwas aus, ich wecke dich dann." Ich nehme ihr Angebot an und drehe mich behutsam auf die Seite ber sie geht nicht. Ich habe das Gefühl, ihren Blick auf meinem Gesicht zu fühlen, will aber meine Augen nicht öffnen. Dafür bin ich viel zu erschöpft. Nach 2 Minuten schlafe ich noch immer nicht. Auf einmal streicht eine zärtliche Hand über meine Wange und ich versuch nicht aufzuschrecken. Ist das Kitsa? Denkt sie ich schlafe schon. "Ach Misu es tut mir so Leid... meinetwegen wurdest du von Idioten verprügelt. Ich spüre wie sie ihren Kopf zu mir sinkt und dann merke ich ihre sanften Lippen auf meiner Wange. Ich versuche zu vermeiden, zu erröten. Nach einer Zeit entspanne ich mich wieder. Sie streichelt zwar immer noch meine Wange, aber es fühlt sich gut an, ihr so nah zu sein. Es ist so leise, dass ich schon fast ihren Herzschlag hören kann. Ich wünschte, es könnte immer so sein. Leider unterbrach unser Lehrer diese schöne Zeit, indem er im Flur laut das Essen ankündigt. Kitsa rüttelt kurz an mir und wir ziehen uns die für uns bereitgestellten Hausschuhe an. "Wir sollen in das Esszimmer im A Flügel gehen." "Ok, danke Kitsa." Zusammen gehen wir den Flur entlang. Als wir im Esszimmer ankommen, sitzen schon die meisten an den Tischen, einschließlich Temike. Er schaut mich genervt an. Er hasst mich jetzt bestimmt über alles in der Welt. "Keine freien Tische mehr... Sollen wir uns zu Nisome und Komuha setzen? Die sind bestimmt nett zu uns." "Ja ok." Kitsa zieht mich zu dem Tisch und wir setzen uns nebeneinander gegenüber von Nisome und Komuha. Sie hatten sich gerade unterhalten, aber als wir uns setzen, schauen die beiden zu uns. "Kitsa sitzt an UNSEREM Tisch?! Ich glaub ich träume." Beide freuen sich über den unerwarteten Besuch. "Und wer bist du?" Komuha lächelt mich warm an. Sie sieht nicht so verhasst aus, wie die anderen. "M-mein Name ist Misu Hi." "Ach die Klassenbeste in Geschichte? Nisome und ich sind Nieten in Geschichte, vielleicht kannst du uns ja mal Nachhilfe geben." "Ja genau! Das wäre sooo lieb von dir." Ich fühle mich geschmeichelt, dass sie nicht nur an Kitsa interessiert sind. Vielleicht habe ich ja gerade neue Freunde gefunden. Wir reden, bis alle gegessen haben und werden dann von unserem Lehrer in die Zimmer geschickt. Gleich ist Nachtruhe und wir sollen unsere Zimmer nicht verlassen, außer wir müssen auf die Toilette. "M-misu? Darf ich bei dir im Bett schlafen? Ich habe meine Kuscheltiere nicht dabei und fühle mich ein wenig a-allein." "Äh j-ja klar." Ich werde knallrot. Das Bett wackelt, als Kitsa die Leiter runterklettert und sich neben mich legt. Sie ist mir ganz nah. Ich kann ihren Atem genau hören. Es ist wie eine leise Melodie, die neben meinem Ohr spielt. Sie kuschelt sich an mich, ihr Körper fest an mich gepresst und trotz dem Rot auf meinen Wangen, kann ich einschlafen. In den Armen von Kitsa, dem Mädchen, das ich liebe.

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