„Nur ein kurzer Biss"

Kapitel 8

Nur einen Augenblick später
PoV Felix:
Mir wird so schlecht bei dem Anblick wie Seungmin der Frau den Kopf abreißt. Aber wieso rührt Bang Chan sich kein Stück? Er hat das Messer doch voll an der Schulter abbekommen, das Blut läuft über seinen Arm. Dennoch bewegt er sich nicht einen Millimeter. Auch, als ihm das Blut der Frau ins Gesicht spritzt, schließt er nur die Augen.

Changbin streicht Bang Chan eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die beiden setzten sich eine
Weile lang zu ihm und unterhalten sich. Bis sich Bang Chan wieder rührt. Fast wäre ich eingeschlafen, sie umarmen ihn und machen anschließend gemeinsam sauber. Ob ich die Polizei anrufen soll? Würden sie mir glauben, dass Seungmin der Frau den Kopf mit bloßen Händen abgerissen hat?

Ich könnte es nicht mit meinen Gewissen vereinbaren, sie damit durchkommen zu lassen. Also rufe ich die Polizei an.

Fünf Minuten später

PoV Bang Chan:
Es klingelt an der Tür. Ich bin noch immer komplett voller Blut, so kann ich doch nicht an die Tür gehen.

Changbin öffnet die Tür „Guten Abend Offiziers, was ist denn los?", fragt er.
„Uns wurde ein Mord in ihrem Haus gemeldet. Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss", erklärt ein Mann, der klingt als wäre er 40 Jahre alt, sehen kann ich ihn nicht, da ich mich verstecke.

„Sie haben sich umgesehen, es war jedoch nichts anderes, als eine eingeübte Show mit Spezial-Effekten für eine Halloween-Feier", redet Changbin den beiden Polizisten mithilfe seiner Kraft ein.
Diese gehen daraufhin brav weg.

„Verdammt, wer hat uns verpetzt. Wer auch immer, dass gesehen hat, hatte sicher ein Video gemacht. Wir müssen die Person finden", Seungmin ist ganz aufgebracht.

Ich kann durch das Fenster etwas aufblitzen sehen, also gehe ich raus und schleiche mich um das Haus. Da ist jemand, der durch das Fenster sieht. Ich packe ihn von hinten. Lege eine Hand auf seinen Mund. Dann erkenne ich ihn. „Felix, gib mir dein Handy", fordere ich ihn auf. Er tut es, ohne sich zu beschweren.
Ich lasse ihn los und befehle ihm, es zu entsperren. Dann schaue ich nach, ob er Aufnahmen oder Bilder hat, aber da ist nichts dergleichen.

„Dein Glück, dass du es nicht aufgenommen hast. Das eben, hat bestimmt keinen guten Eindruck hinterlassen. Normalerweise sind wir nicht so. Du hast doch gesehen, dass sie uns zuerst angegriffen hat?", frage ich ihn.
„Ich hab gesehen, wie du sie einfach verletzt hast für ihr Blut", antwortet Felix.

„Glaubst du, wir haben eine Wahl? Wer gibt schon freiwillig sein Blut her? Würdest du es tun, damit Leute wie sie nicht mehr leiden müssen?", will ich wissen. „Wie oft braucht ihr Blut?", er wirkt angewidert, was wohl verständlich ist.

„Ein mal in der Woche", antworte ich und er nickt nur. „Na gut, dann könnt ihr mein Blut haben. Aber nehmt es ab wie bei der Blutspende. Ihr dürft es erst trinken, wenn ich weg bin. Ich will nicht, dass ihr auf einmal über mich herfallt, weil ihr mehr wollt", stellt er Bedingungen auf.

„Du würdest dich also echt für sie opfern", ich bin überrascht. Er kommt näher auf mich zu. „Wann soll ich vorbeikommen?", will er wissen.
„Nächstes Wochenende sollte reichen", antworte ich. Er nickt nur, ehe er geht. Sie sind schon wieder da, wenn er mir so nah ist, kann ich meine Fangzähne einfach nicht verbergen. Ich will, dass er ein Teil von uns wird. Es wird wohl nicht leicht werden, ihn auf unsere Seite zu zeihen.

Einige Wochen lang kommt er vorbei, um uns sein Blut zu geben. Langsam wird er warm mit uns und heute sitzen wir zusammen und spielen Karten. Felix hat für uns alle gekocht, da er nach der Blutabnahme etwas zu essen braucht. Felix isst einfach neben her, wir sehen das Essen kritisch an. Das letzte Mal, dass ich etwas Normales zu Essen zu mir genommen habe, ist schon eine Weile her.

Vorsichtig probiere ich es. Zu meinem verwundern ist es wirklich lecker und so kann ich nicht aufhören zu essen. „Chan! Lass uns auch noch was über", jammert Seungmin und versucht mir das Essen abzunehmen. Widerwillig gebe ich es her.

„Was ist nur los mit dir? Immer wenn Felix hier ist, wirst du so egoistisch", beschwert sich Changbin. „Siehst du es nicht? Wie gierig er ihn die ganze Zeit ansieht?", fragt Seungmin.