Hrænrida (Wellenreiter)

9 1 12
                                    

Fern ab aller Welten fahndet ein Reiter der Wellen

nach klarer Sicht und kracht durch Tropfenlicht.

Gebaut aus Ulm und Eschholz geballt mit Stolz

und getragen von Sturmes Atem überquert die See der Taten.


Anmerkung:

Das Gedicht habe ich Ende 2020 geschrieben, als das erste Weihnachten mit Coronabeschränkungen vor der Tür stand.

Wer diese Zeilen liest, wird wahrscheinlich ein bisschen erstaunt sein über gewisse Ausdrücke wie "Reiter der Wellen" oder "Sturmes Atem". In altenglischen Dichtungen resp. Sagas war es üblich ein Wort mit zwei Wörtern zu umschreiben. Ein paar hübsche Beispiele sind Knochen Zimmer (altengl. bāncofa) für Körper oder sehr bekannt ist die Bezeichnung für einen Kriegsherren: Ring Geber (altengl. bēaggyfa).
Zu Zeiten der Angelsachsen in England (450 n. Chr. bis 1066 n. Chr.) war es üblich, das Kriegsherren sich darunter auszeichneten, dass sie ihren Gefolgsleuten Ringe gaben und wer sozusagen die meisten Ringe geben konnte, hatte mehr Krieger an seiner Seite.

Ich bin gespannt auf eure Reviews und wie ihr gewisse Umschreibung deuten würdet und was ihr allgemein interpretiert beim Lesen des Gedichts :)

 Sammlung von nichtigem ZeugsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt