~ 4. Kapitel

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Joan Pov:

Tief zog ich die kühle Nachtluft ein. Sie war wohltuend und erfrischend im Vergleich zu der stickigen Variante im Club. Eigentlich hatte ich Clara Bescheid geben wollen, dass ich mal kurz raus ging, hatte mich aber im letzten Moment um entschieden, als ich sah wie sie mit einem heißen Typen flirtete. Da wollte ich sicherlich nicht stören...

Und so stand ich hier nun allein im hellen Mondlicht. Der Himmel war außergewöhnlich klar, nicht eine Wolke war zu sehen. Dafür jedoch erkannte ich unzählige Sterne, welche funkelnd den dunklen Nachthimmel erleuchteten. Es sah einfach nur wunderschön aus und ließ mich für einen Moment alles vergessen.

Plötzlich hörte ich hinter mir ein Knacken und jemand sog dicht hinter mir tief die Luft ein. Ich wollte mich umdrehen, wurde jedoch von zwei starken Armen aufgehalten. Sie umarmten mich von hinten und hielten mich so in meiner Position. Widerwillig fing ich an mich zu winden um mich zu befreien. Was war denn heute nur mit den Leuten los? Checkten sie nicht das man auch einfach mal seine Ruhe haben wollte?
Auf einmal löste sich ein Arm von mir, nur um kurz darauf mit einen weißen Tuch in der Hand wieder zu kommen. Das Tuch stank fürchterlich und ich ahnte Böses. Ich fing an noch wilder zu zappeln und zu schreien. Mein Entführer reagierte blitzschnell und hielt mir das Tuch vor Mund und Nase. Ich hielt die Luft an. Das Zeug durfte ich auf keinen Fall einatmen! Langsam bekam ich echten Luftmangel und ich hatte das Gefühl mein Kopf platzte gleich. Dann kam mir die rettende Idee. Ich verpasste dem Mann hinter mir einen kräftigen Tritt in die Kronjuwelen, indem ich mein Bein nach hinten ausschlagen ließ. Das mein Entführer männlich war, war leicht zu erkennen gewesen. Diese muskulösen Oberarme, diese Kraft, diese Präsenz... Es war eindeutig.

Ein schmerzerfülltes Zischen und die drauf folgende Lockerung meines Griffs waren die letzten Beweise. Eine Frau währe bei dieser Art von Tritt nicht so weich und empfindlich gewesen. Ich nutzte die Chance und sprintete los. Ich hielt auf die Vorderseite des Clubs zu, als ich hinter mir schwere Schritte hörte. Scheiße, das durfte doch nicht wahr sein, fluchte ich innerlich. Mein Entführer kam immer näher und meine Panik wuchs kontinuierlich. Ich hätte doch das ein oder andere Mal mehr joggen gehen sollen, zuckte es durch meinen Kopf. Angesichts meiner unterirdischen Kondition war dieser Gedanke nur berechtigt.

Gerade als ich um die Ecke biegen wollte, hinter der ich in Sicherheit gewesen wäre, wurde ich unsanft am Handgelenk gepackt und zurück gezogen. Mein Herz setzte für einen Moment aus und mein ohnehin schon schneller Atem beschleunigte sich ins Unermessliche. Mein Entführer drückte mich an die Wand und stellte sich neben mich, die Taktik mit dem Tritt konnte ich jetzt jedenfalls vergessen. Sein Gesicht war durch eine schwarze Maske geschützt, weshalb ich nicht erkennen konnte wer hier gerade vor hatte mir meine Freiheit zu nehmen. Wieder holte er das Tuch hervor und drückte es mir ins Gesicht. Ich versuchte abermals mich aus seinem Griff zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Es schien mir, als wäre er jetzt stärker und wachsamer geworden, denn er erstickte jede meiner kleinsten Bewegungen bereits im Keim. Wie vorhin schon versuchte ich nicht zu atmen, aber irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und nahm einen tiefen Atemzug. In diesem Moment verabscheute ich mich zutiefst.

Sofort schlug mir ein widerlicher Gestank entgegen und ich musste arg an mich halten um nicht zu kotzen. Plötzlich wurde ich extrem müde. Ich versuchte dagegen anzukämpfen und meine Augen offen zu halten, aber diese wurden immer schwerer, bis sie ganz zufielen und mir schwarz vor Augen wurde. Das letzte was ich mitbekam war, wie eine tiefe Männerstimme in mein Ohr flüsterte: „Jetzt bist du Meins! Für immer!" Dann gab ich mich der Dunkelheit hin, die mich mit offen Armen empfing.

Unbekannt Pov:

Zufrieden stellte ich fest wie Joan immer mehr erschlaffte, ehe ich sie hochhob und zu dem schwarzen Lieferwagen trug, der gerade vor fuhr. Die Türen öffneten sich und und ich sah Xavier und Tim auf mich zukommen. Mit einem Nicken gab ich ihnen zu verstehen das sie den Kofferaum öffnen sollten, was sie auch sogleich taten. Vorsichtig legte ich sie hinein, ehe ich die Klappe zu machte und selbst einstieg, jedoch auf den Beifahrersitz.

Augenblicklich fuhr der Lieferwagen los, ich setze meine Maske ab und lehnte mich entspannt zurück. Eswar schon peinlich gewesen als sie mir den Tritt verpasst hatte und mir beinahe entkommen wäre, ein typischer Anfängerfehler der jeden meiner Angestellten den Job, wenn nicht sogar das Leben gekostet hätte. Aber sobald ich in ihrer Nähe gewesen war, hatte mein Gehirn einen Aussetzer erlitten was dazu führte das ich jegliches Wissen, über das ich sicherlich in überdimensionalem Umfang verfügte,wie auf Knopfdruck vergessen hatte.
Aber letztendlich war es auch unwichtig, denn ich hatte mein Ziel erreicht. Fortan würde nur noch ich sie berühren können, sie würde nur noch meinen Namen stöhnen und endlich würde sie für immer Mein sein...

MAFIA | His One And OnlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt