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C e l e s i a

Fünf Jahre zuvor

«Celi. Du arbeitest hier?
Dann hast du ab sofort Stammkunden.»
Mein Freundeskreis erscheint zufälligerweise in dem neu eröffneten Café, wo ich arbeite und setzt sich ans Fenster des kleinen Cafés.
Es wurde neu eröffnet, aber weil es etwas moderner ist, als unsere gewohnten Treffpunkte, ist dieser Ort meistens über-füllt.

Da meine Schicht neu begonnen hat, mache ich mir meine Schürze um und ziehe meinen kurzen Jumpsuit etwas runter, damit es nicht zu hoch rutscht.
Sonst wird er nicht gut gelaunt sein.
Wenn er es überhaupt mal sieht.
Ob er heute kommt?

Meine Haare zu einem Dutt gebunden, nehme ich mir das kleine Heftchen in die Hand und setze ein Lächeln auf.
Mit viel Optimismus gehe ich zu meinen Freunden und setze mich zu ihnen.
«Was darf es für meine Liebsten sein?», lächele ich in die Runde und setze den Stift zum schreiben an.

«Nach deinem Geschmack Celi.» Ich nicke und schreibe für alle dasselbe auf.
Gerade als ich aufstehen wollte, halten sie mich an meinem Arm zurück und setzen mich mit Druck wieder an den Tisch. «Sitz ein paar Minuten mit uns. Der Chef ist doch dein Onkel. Er wird sicherlich ein Auge zudrücken, wenn du die Kunden unterhältst.»

Ich gebe nach und werde ein Teil von ihrer Unterhaltung. Jedoch sind meine Gedanken ganz wo anders, weil ich dachte, dass er kommen wird. Er hat mir zwar nicht geschrieben, aber er weiß, dass ich ihn jeden Tag sehen möchte.
«Celi. Wir fahren alle zusammen am Wochenende ins Ferienhaus von Umut. Willst du mit?»

«Ich würde gerne, aber ich bin verabredet.» Das bin ich nicht, aber lieber sehe ich ihn für einige Stunden länger, weil er sich nicht immer zeigt.
«Mit wem?», wird die Frage von jeder Ecke genannt. Ich sehe verwirrt in die Gruppe, weil es sie eigentlich nichts angeht mit wem ich mich verabrede.

Sie sind zwar meine Freunde, aber nicht mehr als das. Ich habe viele Freundeskreise.
«Einige Freunde. Wir wollen an den See fahren. An dem Tag soll es einen Sternschnuppenregen geben.»
Ich habe das in den Nachrichten gelesen und vielleicht bekomme ich es hin ihn dazu zu überreden.
Das wird romantisch.

«Was hält ihr davon, wenn wir mitgehen?», schlägt Umut vor und meine gute Laune von vorhin schwindet.
Ich will alleine mit ihm sein und nicht mit den anderen. «Ich habe es ihnen versprochen und wir haben schon die Zimmer gebucht. Wir können ein anderes Mal etwas unternehmen.»
Weil mir das zu viel wird, stehe ich auf und ziehe meine Hose runter, weil sie gefährlich hoch gerutscht ist.
Falsche Kleiderwahl für heute.

«Eure Bestellungen sind in wenigen Minuten da. Guten Appetit.»

[...]

«Celi! Die Bestellungen sind fertig.»
«Komme!»

Ich nehme sofort die Teller entgegen und laufe zu Tisch zwei, wo sie sitzen. Gerade als ich dabei war die Teller und die Getränke zu verteilen, öffnet sich die Eingangstür und die Glocke läutet oben.
Ich sehe zur Türquelle und lasse alles in meiner Hand liegen.

Mein Grinsen auf dem Gesicht wird breiter und mein Herz flattert auf, als ich meinen Freund sehe.
«Celecia willst du dich-»
Ich unterbreche den Sprechenden und lege so schnell ich kann ihre Bestellungen vor ihnen hin. «Verzeiht mir. Lasst es euch schmecken. Wir sehen uns später!»

Ich laufe mit dem Serviertablett auf ihn zu und bleibe aufgeregt vor ihm stehen. «Ich... dachte du kommst nicht.»
So gern ich ihm jetzt um den Nacken fallen und ihn küssen möchte, kann ich es nicht, weil ich arbeite und etwas Anstand haben muss.

Er sieht mich nur an und antwortet nicht.
Ich bin es gewohnt.
Er redet kaum.
Ich rede immer sehr viel und auch ich habe ihn gefragt, ob er mit mir ausgehen möchte.
Zwar hat er mir nicht geantwortet, aber ich habe jeden Samstag Essen bestellt und so getan, als wäre es ein Date.
Er hat nie etwas gesagt oder sich gewehrt, stattdessen beobachtet er mich immer und isst mit mir. Er isst, trinkt und spielt sogar Brettspiele mit mir, wenn ich zu ihm komme.
Ob ich in seinen Augen seine Freundin bin, weiß ich nicht, aber er ist sicherlich mein Freund.

𝐈𝐧 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐈𝐧𝐧𝐨𝐜𝐞𝐧𝐜𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt