Es sind gerade einmal ein paar Stunden vergangen, seit ich Katrina im Keller zurückgelassen habe und trotzdem muss ich mich anstrengen, mich auf meine Arbeit vor mir zu konzentrieren und nicht direkt zu ihr runter zu gehen. Es ist verrückt, wie meine Gedanken ständig wieder zu ihr kreisen. Sind es Schuldgefühle, die in mir hervorkommen? Nein. Ich habe keine Schuldgefühle. Habe kein Mitleid. Nie.
Trotzdem kann ich mich nicht dazu bemächtigen, sie noch länger im Keller zu lassen. Meine Arbeit muss warten. Ich brauche keine Minute, um mich von meinem Büro in den Keller zu schleppen. Eine leichte Vorfreude macht sich in mir breit, als ich vor der Tür stehen bleibe. Dann höre ich ein leises schluchzen. Katrina weint. Und das ist der Moment, in dem mir klar ist, dass es keine Schuldgefühle waren, die mich geplagt haben und das Katy mir vollkommen egal ist. Ihr weinen prasselt an mir ab. Ich fühle nichts dabei. Keine Reue, keine Traurigkeit, keine Wut. Nichts.
,,Tztztz, wer weint denn da?" Meine Stimme klingt rau, als ich in der Tür lehne, um mich bemerkbar zu machen ,,Hab ich dich etwa schon gebrochen? So schnell?" Ich kann es nicht verhindern zufrieden aufzulachen.
,,Träum nur" Katys Stimme ist bissig und ich kann es nicht verhindern, dass mich ihr Tonfall anmacht. Vielleicht ist sie mir doch nicht so egal. Jedenfalls in dem Gebiet nicht.
,,Na gut, dann will ich mal nicht so sein" Ich gehe auf sie zu und löse die fesseln.
,,Was tust du da?" Ich weiß nicht was nervöser ist: Ihre Stimme oder ihr Blick. Sie muss wohl ziemlich wenig Vertrauen in mich haben. Ist auch besser so.
,,Ich löse deine Fesseln"
,,Aber wieso?"
Ich sehe sie an. Unsere Gesichter sind jetzt so nah voreinander, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berühren. Ich glaube sie hält die Luft an. Würde sie mich jetzt auch so gern küssen, wie ich sie?
,,Willst du lieber noch etwas länger hier unten bleiben, Darling?"
Sie schüttelt als Antwort leicht den Kopf und ich löse weiter die Fesseln ,,So, na dann komm" Ich schreite voran, den Keller verlassend, doch durch das viele sitzen, scheint Katrina Schwierigkeiten zu haben. Sie versucht aufzustehen, ist aber im Begriff wieder zurück auf den Stuhl zu fallen. Ehe das passieren kann, halte ich sie fest und hebe sie anschließend auf meine Arme. Katrina ist ein Fliegengewicht. Ich könnte sie Stunden tragen.
,,Nimm deine Finger von mir du Arsch!" Sie beginnt zu strampeln und mich böse anzufunkeln. Ich hätte es mir denken können. Aber meine Hände bleiben wo sie sind, genauso wie ihr Körper.
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Ich meine mich zu erinnern, dass nicht mal Pablo es schafft so schnell zu essen, wie Katrina es gerade tut. Sie schaufelt die Spaghetti in sich hinein, als wäre es ihre erste Mahlzeit seit Wochen.
,,Wenn du so weiter machst, wirst du daran ersticken" Ich lache auf, weil es mich tatsächlich zum Grinsen bringt. Katrina schaut bloß kurz mit zusammengezogenen Brauen zu mir auf. Sie hat wahrscheinlich keine Ahnung was hier vor sich geht. Erst hole ich sie aus dem Keller, dann gebe ich ihr Essen und fange dabei noch an Witze zu machen. Blöd nur, dass sie nicht drüber lacht. Wobei die Situation dann wohl auch ziemlich verkorkst wäre.
Ihre Hand wandert erneut zur Nudelkelle und sie häuft sich eine weitere Portion auf ihren Teller. Vielleicht hat sie auch einfach Angst, sie würde so schnell nichts mehr bekommen. Aber das ist nicht mein Plan. Als Polizistin kann sie mir noch immer von großem Nutzen sein und mir einige Informationen beschaffen. Würde ich sie verhungern lassen, wäre sie mir keine Hilfe mehr. Außerdem beruhigt es mich zu sehen, dass sie isst. Seitdem sie hier ist, hat sie abgenommen. Vielleicht hätte es mir gar nicht auffallen sollen, aber wenn ich manchmal unauffällig ihren Körper anstarre sehe ich es. Kein Wunder, zu Anfang hat sie sich schließlich geweigert zu essen, weil sie Angst hatte, ich hätte es vergiftet. Aber die Chancen, dass ich jemals jemanden vergiften werde sind sehr gering. Ich mag es mehr wenn Menschen durch meine direkte Hand sterben und nicht über Umwege. Aber das kann sie natürlich nicht wissen.
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Dunkles Vertrauen - Mein Weg zu dir
RomanceLeandro Martínez. Er gilt als einer der gefährlichsten Männer im Lande. Rücksichtslos. Brutal. Kalt. Nun wird ihm die Entführung eines kleinen Mädchens unterstellt. Und obwohl er den Menschen immer 2 Schritte voraus ist, lässt die junge Polizistin n...