Warrior Cats-Wenn Angst,Liebe und Hass regieren...

2.Kapitel

Als die Sonne schon langsam unterging,liefen Häherfeder und Löwenglut zurück ins Lager.Dort herrschte zurzeit reges Treiben und alle Katzen rannten aufgeregt umher,denn heute sollte wieder die immer bei Mondhoch stattfindende ,traditionelle Versammlung sein.Natürlich wollte sich jede Katze beweisen,um dort teilnehmen zu können.Löwenglut ging zum Kriegerbau und verschwand hinter den Farnwedeln in den Schatten des Baus.Auf dem Weg zu seinem eigenen Bau nickte der Heiler kurz Rußherz zu,die sich gerade mit einigen Kräutern in ihrem Maul davon entfernte und schnurstracks zur Kinderstube ging.Er schlüpfte in den Bau und war sich wie immer der Leere bewusst,die ihn nun schon 2 Jahre umpfing,seit seine beiden Helferinnnen Lichtherz - die auch seine ehemalige Kriegermentorin für kurze Zeit gewesen war- und Wurzellicht gestorben waren.Nun waren ihm nur noch Blattsee und Rußherz,eine 2. Version der ehemaligen DonnerClan-Heilerin Rußpelz, übrig.Langsam tappte der graue Kater in seine Höhle,ließ sich auf sein Nest fallen und rollte sich schließlich zusammen.Als er eine Herzschläge später seine Augen wieder aufschlug,sah er eine mondbeschienene Lichtung,die einsam und verlassen wirkte.Häherfeder wusste sofort,dass er träumte,denn sonst hätte er nichts als die Schwärze seiner blinden Augen gesehen,die ihn jeden Tag umpfing.Er schaute sich um und entdeckte plötzlich ein Augenpaar,das ihn aus einem Busch am Rand der Lichtung aus beobachtete.Da sprang der Besitzer des Augenpaars auch schon aus seinem Versteck heraus und kam langsam,schnurrend auf ihn zu.Sofort erkannte er die Katze.,,Halber Mond!Du hast mir so gefehlt!Wo warst du nur die ganzen Monde lang?",miaute er,ebenfalls schnurrend,und schmiegte sich an seine Geliebte.Ihm entging nicht,dass Halber Mond nervös war und ein wenig von ihm wegrückte, doch diese Geste hielt der scheinbar glücklichste Kater der Welt für eine schlichte Ungewohnheit an seine Nähe,nach so vielen Monden.,,Schwinge  des Hähers,ich bin so froh,dass ich dich getroffen habe.So lange konnte ich dir nicht unter die Augen treten,denn ich dachte,dass du mich verspottet und ausgelacht hättest!Irgendwann jedoch musste ich einsehen,wie falsch ich dich eingeschätzt hatte.Und nun,Schwinge des Hähers,habe ich nur einen Herzenswunsch:Bitte ,komm mit mir in meine alte Zeit zurück.Dort können wir Gefährten sein,Junge aufziehen und für alle Blattwechsel glücklich sein.",sprach Halber Mond und leckte ihm zärtlich ein Ohr.Der Heiler fühlte sich,als hätten mehrere Beutestücke sein Maul gestopft und unendlich satt gemacht.,,Du fragst noch?Aber ja doch,ja!Ja!Ja!Ja!",rief er und berührte seine Nase mit der ihren.,,Meine Prophezeiung ist erfüllt,der Wald ist in Sicherheit und es geht allen gut.Aber mir geht es nicht gut!Ich brauche dich an meiner Seite!Lass mir nur noch kurz Zeit,um noch ein letztes Mal meine Clangefährten und meine Familie zu sehen.Ich verspreche es dir,morgen bei Sonnenaufgang sind wir für immer beisammen.",,Na,gut.",miaute Halber Mond.,,Deine Freunde werden dich so wenigstens noch ein einziges Mal sehen."Widerwillig ließ sie von Häherfeder ab.,,Bis morgen,Scheinge des Hähers.",sagte sie und verschwand in den Schatten.Häherfeder fühlte eine Welle von Glück auf sich zuschwappen und mit sich in ein Meer aus lauter Hoffnungen zu ziehen.Das konnte doch nur ein Traum sein!Oder etwa nicht?Immer noch voller Unglauben,ging der graue Kater durch die Bäume hindurch und verschwand dort ebenfalls.Dabei bemerkte er aber nicht,dass ihn ein Paar bernsteinfarbener Augen die ganze Zeit aufmerksam aus einem Busch beobachtet hatte.Als Häherfeder aus seinem Traum erwachte,war es schon Mondhoch.Er konnte die Stimmen seiner Clangefährten deutlich vernehmen,die sich mittlerweile schon um die Hochnase scharten,um endlich zur Großen Versammlung aufzubrechen.Innerlich seufzte der Heiler.Er hatte bei Halber Mond zwar nur einen Tag erboten,jedoch kam dieser Tag ihm wie unendlich viele Blattwechsel vor.Aber ich selbst wollte mich ja noch von den anderen verabschieden.Dabei werden sie gar nicht bemerken,dass ich weg bin.Oder etwa doch?Was wird mit mir in der echten Welt passieren?Und wie werden wohl meine Freunde darauf reagieren?Über seine ungewisse Zukunft grübelnd,trat Häherfeder aus dem Bau und reihte sich neben seinen Geschwistern Löwenglut und Distelblatt ein,bereit zum Aufbruch zur Großen Versammlung...