Kapitel 5

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Oliver pov:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich höllische Kopfschmerzen.

„Boa, au", stöhnte ich.

„War klar", hörte ich eine Stimme.
Flint saß in seinem Bett und sah mich an.

„Du hättest mich ruhig aufhalten können", meinte ich.

„Ne ne, dafür hast du viel zu interessante Sachen gesagt", lächelte er.
Was? Wovon redet er?

„Was meinst du? Was hab ich gesagt?", fragte ich panisch.

„Och, du meintest, du warst früher voll in mich verknallt und das du es scheiße findest, das wir keine Freunde mehr sind. Und das du mich eigentlich noch magst." Shit. shit shit shit.

„Naja, ich wusste bloß nicht, ob du die Warheit gesagt hast oder nicht. Also frag ich dich jetzt mal ganz ernst: Hast du das ernst gemeint?" Ich war erstaunt, denn ich hörte keinen Sarkasmuss oder Spott. Flint sah auch ganz ernst drein. Aber hab ich die Wartheit gesagt? ich meine, ja. Ich war früher in ihn verknallt und finde es schon blöd, das wir keine Freunde mehr sind. Doch das letzte? Mag ich ihn wieder? Und vorallem: wie früher oder freundschaftlich?

„Ich... also... ich weis es nicht. Also ja, ich war schon in dich. Und das wir wieder Freunde werden is auch nh bisschen richtig, obwohl du so scheise bist und du mich mehrmals fast umgebracht hast."

„Das lag aber nur an der Häuserfeindschaft und dem Quidditch. Sonst hät ich dir nie was angetan."
Meinte er das ernst?

„Naja, wenn du meinst..." Ich stand auf und ging ins Bad. Schnell zog ich mich an und machte mich fertig.
Als ich wieder rauskam, saß Flint immer noch in seinem Bett und schaute sich ein Buch an. Seid wann liest er bitte?

„Was?", fragte er ohne aufzusehen.

„Was schaust du dir da an?", fragte ich.

„Bilder." Wow. Was für Bilder? Und von wem? Warte mal, was interessiert mich das?

„Ich glaube deine Mutter hat das Fotoalbum auch noch." Was? Meine Mutter? Was redet er denn wieder für ein Müll?
Ohne nachzudenken ging ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Dann erkannte ich die Bilder. Von ihm und mir. Von früher.

„Wieso schaust du die dir an?", fragte ich ohne von dem Buch wegzusehen.

„Weil ich das öfters tue und mir sage, was ein schlechter Freund ich war. Und verurteile mich dafür das ich auf meinen Vater...", er unterbrach sich.

„Was ist mit deinem Vater?", fragte ich. Keine Antwort. Schweigen.

„Marcus?"

„Ich wollte das gar nicht. Er hat mich gezwungen. Sonst hätte er dir was angetan."

Er nahm seinen Kopf in die Hände.

„He, erzähl doch mal ganz in Ruhe. Was ist passiert?"
Er hob den Kopf und sah mich an. Instentiv musste ich lächeln. Ich liebe seine dunkelgrünen, fast schwarzen, Augen.

„Okay. Ich hab damals deinen Besen angezündet, weil mein Vater es so wollte. Er hat dich schon immer verabscheut, hat gedroht dich zu töten. Ich hatte so Angst um dich, weil... weil ich in dich verliebt war. Dann habe ich unsere Freundschaft zerstört mit dem brennenden Besen. Und selbst danach war mein Vater nicht zufrieden. Er hat mich mit dem Crucios Fluch gefoltert. Und dann ist meine Mutter kurz darauf verstorben und ich... ich hab mir die Schult gegeben. An allem."
Er hat sich foltern gelassen? Für mich? Und er war in mich verliebt? Wie ich in ihn?
„Das hast du gemacht? Für mich? Ehrlich?"

„Würde ich lügen?", sagte er. Würde er. Er hat oft gelogen. Aber das hielt ich ihm jetzt nicht vor. Und selbst Marcus würde bei sowas nicht lügen. Dafür kannte ich ihn schon zu lange.

„Hast du es ernst gemeint? Ich meine, in der Biblothek, als ich dich gefragt hab, ob du mich hasst?", fragte er. Hab ich es ernst gemeint? Nein. Ganz sicher nicht. Naja... weil ich ihn doch mag. Auf die ein oder andere Weise.

„Vielleicht in diesem Moment. Aber jetzt wo ich weiß, was du für mich geopfert hast und welche Qualen du erleiden musstest... kann ich dich nicht mehr hassen."

Er nickte.

„Hasst du mich denn noch?"

Die Frage ließ ihn stutzen. Das sah ich.

„Soll ich ehrlich sein? Ich hab dich nie wirklich gehasst."

„Dann bist du echt gut im schauspielern, denn das hat man null gemerkt. Jeder meinte, wir wären die größen Feinde."

„Ich weiß."

„Komm, wir gehen essen", meinte ich.
Marcus nickte und stand auf.

Stumm gingen wir neben einander her in Richtung große Halle.
Wir waren wirklich einer der letzten die die große Halle betraten.
Schnell ging ich zu meinen Freunden. Fred und George grinsten nur.

„Was ist?"

„Und? Wie läufts zwischen euch?", fragte Fred.
Ich wusste genau wovon er redete.

„Sind doch noch ein paar Tage", meinte Percy und klopfte mir auf den Rücken.

„Fünf" „um genau zu sein", sagten die Zwillinge.

„Aha."

„Oliver, alles in Ordnung?", fragte Percy besorgt.
Ich nickte nur. Und eigentlich gehts mir gar nicht gut. Denn mir ist gerade etwas klar geworden:

Das ich in meinen alten besten Freund verliebt bin. Schon wieder.

Zwangs Mitbewohner (Flintwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt