Oneshot

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Wo ist Howard? Dies war der einzige Gedanke, der Erika im Moment durch den Kopf schoss. Howard ist einfach verschwunden. Er ist nicht in seiner Werkstatt, nicht in seinem Büro und auch sonst nirgends. Erika war gerade dabei das Haus zum zweiten Mal abzusuchen, als ihr etwas Ungewöhnliches auffiel. Sie sah einen Schuhabdruck auf dem Teppich, der viel zu gross war, um Howards Schuhabdruck zu sein. Neben dem Abdruck lag auch noch ein bisschen Blut. Erika rannte aus dem Haus zur Polizeistation. Leider brachte ihr das nicht viel und sie wurde einfach wieder nach Hause geschickt. Sie lief gerade am Wald vorbei, als sie plötzlich in den Wald gezogen wurde. Erika versuchte zuschreien aber eine Hand bedeckte ihren Mund. Weit und breit war niemand in Sicht. Man zog ihr einen Sack über den Kopf, dadurch bekam sie nur mit, wie man sie weiter in den Wald brachte. Nach einer Weile wurde sie einfach rücksichtslos irgendwo hingeworfen. «Erika! Geht es dir gut?», hörte sie die besorgte Stimme von Howard, als er ihr den Sack vom Kopf zog. Erika brachte nur ein Nicken zustande, als sie sich umsah. Sie waren in einer Art Höhle. Rund um sie herum waren nur Werkzeuge. Natürlich wollten die Entführer, dass Howard etwas für sie baute. Was denn sonst? Erika und Howard schmiedeten einen Plan, wie sie hier rauskommen konnten, so fingen sie an ihn in die Tat umzusetzen. Sie waren fast fertig, als Erika aus ihrem Traum hochschreckte.
Erika machte sich fertig und fing an das Frühstück für sich und Howard bereit zu machen. Als sie fertig war, ging sie zu Howard und brachte ihm schon Mal den Kaffee. Sobald sie in der Werkstatt ankam, arbeitete er an einem neuen grossen Projekt. Sie wusste zwar nicht, was genau er machte, aber das war komplett normal. Sie gab ihm den Kaffee und wartete bis er sich in Bewegung setzte, um Frühstück essen zu gehen. Bis dann wanderte sie ein bisschen herum. Ohne dass einer der beiden es bemerkt hatte, betätigte Erika beim Vorbeigehen mit ihrem Rock einen Knopf. Sie ging gerade unter einem kreisartigen Ding durch, als plötzlich ein grünlich blauer Strahl von dem Schalterpult den Ring, unter dem sie geradestand, umfasste. Nach ein paar Sekunden war sie auf einmal komplett an einem völlig anderen Ort.
«Erika, hier bist du. Ich habe dich gesucht. Ich dachte schon, du wärst verschwunden. Gut für dich sonst müsste ich dich jetzt umbringen. Du darfst nicht vergessen, dass du auf keinen Fall das Schloss verlassen sollst. Oh, und hast du nicht vergessen dich vor deinem Prinzen zu verbeugen?» Erika drehte sich so schnell wie es ihr möglich war um und rannte vor diesem Möchtegern Prinzen davon. Nicht lange nachdem sie von ihm weggerannt war holte er sie jedoch wieder ein. Er rief nach Wachen und befahl ihnen Erika auf ihr Zimmer zu begleiten. Kurz darauf sass Erika auf 'ihrem' Bett. Sie musste hier weg das war klar, aber wie? Erika gingen zu viele Gedanken durch den Kopf, weshalb sie sich dafür entschied, sich erst einmal

hinzulegen und zu schlafen. Als sie wieder aufwachte, ging sie das Ganze wieder an. Sie fand ein Notizbuch und machte erstmal ein Brainstorming. Sie schrieb alles auf, was sie schon über diesen Ort wusste und was sie noch wissen musste. Erika wanderte eine Weile im Palast herum und fand einige Antworten zu den Fragen, die sie hatte. Sie musste sich sicher noch einprägen, wann und wo die Wachen stationiert sind, um eine Lücke zu finden. Schnell stellte sie sich ein Plan zusammen wie sie das machen würde. Sie wollte gerade zurück auf ihr Zimmer gehen, um ihre Daten zu überprüfen, als ein Diener sie bat, ihn zum Speisesaal zu begleiten.
Als sie ankamen wurde Erika bereits von dem Möchtegernprinzen erwartet. Sie schwieg über das ganze Mittagessen. Während der Typ die ganze Zeit versuchte Small Talk zu führen. Nach diesem überraschend guten Essen setzte Erika schnell ihren Weg zurück zu ihrem Zimmer fort. Sie sammelte schnell alle Daten zusammen, die sie bereits hatte. Sie schaute nochmal exakt nach, was ihr fehlte und machte sich dann auf die Suche nach den Antworten. Sie musste sich sicherlich noch Proviant beschaffen und mindestens ein Messer oder etwas Ähnliches mitgehenlassen. Erika wusste bereits, wie sie sich den Proviant besorgen würde aber ein Messer zu finden, würde nicht ganz leicht werden. Nach einer gewissen Zeit des Nachdenkens klopfte es an ihrer Tür. Man hatte anscheinend das Essen auf ihr Zimmer geliefert. So konnte sie sicher einfacher ein bisschen Proviant mitgehenlassen. Während sie ass, beschloss sie sich in der Nacht in die Waffenkammer zu schleichen, um nach einer geeigneten Waffe zu schauen.
Gesagt getan. Ein bisschen nach Mitternacht schlich sie sich aus ihrem Zimmer zur Waffenkammer. Sie musste sich immer wieder vor patrouillierenden Wachen verstecken, bis sie nach 20 Minuten endlich ankam. Zu ihrem Glück fand sie schnell etwas Brauchbares nämlich einen Speer. Ausserdem fand sie auch einen Plan wann und wo Wachen standen, sie prägte sich diesen so gut wie möglich ein und huschte dann schnell auf ihr Zimmer. Sie suchte auf dem Zimmerboden nach ob es irgendwo ein lockeres Brett gab, dieses Mal war das Glück auf ihrer Seite. Nach einigen Minuten fand sie was sie suchte und verstaute ihren Proviant und den Speer. In der nächsten Nacht plante Erika den Ausbruch. Sie liess während des Tages immer wieder etwas in ihrem Kleid verschwinden zum Beispiel Proviant, Waffen, nutzbare Gegenstände, usw. Als endlich langsam die Nacht hereinrollte, liess Erika das Buch, das sie gerade am Lesen war, noch in ihrer neu gefundenen Tasche verschwinden.
Erika huschte gegen 1 Uhr aus ihrem Zimmer zum Balkon. Sie stiess während dem Weg fast eine teure Vase um. Sie schaute sich kurz nach, ob jemand sie gehört hatte und schlich weiter. Als sie in die Nähe des Balkons kam, fühlte Erika sich beobachtet und packte deshalb so leise es ging den Speer aus. Als sie gerade die Türen aufstossen wollte, packte jemand ihren Arm und versuchte sie zurückzuziehen. Also drehte sie sich um und stiess dem Angreifer den Speer in den Bauch. Erst jetzt schaute Erika auf und erblickte denn Möchtegernprinzen. Als er gerade umfiel, fing sie ihn noch rechtzeitig auf und legte ihn auf den Boden. Der Prinz versuchte ihr noch etwas zu sagen, allerdings hatte er einfach die Kraft

dazu nicht mehr und schloss seine Augen für das letzte Mal mit dem Satz: «Ich bin und war nie dein Feind.»
Verwirrt von dieser Aussage von des Toten Möchtegernprinzen beschloss Erika noch schneller hier raus zu kommen. Sie sprang bald darauf von dem Balkon runter, auf die Wiese und rannte in den nahe gelegenen Wald. Sie rannte bis zum Morgengrauen und liess sich dann Zehn Minuten Zeit, um sich zu erholen, bevor sie weiter ging. Bis zum Mittag ging sie ohne Pause weiter. Gegen Nachmittag fand sie einen wunderschönen Teich, der sauber genug wirkte, um aus ihm zu trinken. Nach fünf Minuten hörte sie aber Hufgetrampel und Rufe von Wachen, die laut ihren Namen riefen.
Erika versteckte sich schnell in einem Busch. Sie wartete geduldig, bis sie die Rufe der Wachen nicht mehr hörte. Als dies der Fall war, machte sich Erika auf die Suche nach einem Nachtlager. Sie hatte vor, in den nächsten Tagen ins Gebirge zu reisen und dort Unterschlupf in einer Höhle zu finden. Sie fand nach einer Weile einen Baum der unauffällig war aber trotzdem hoch und breit genug war, um sich für ein Nachtlager zu eignen. Erika machte es sich schnell gemütlich und schloss ihre Augen. Erika schreckte um circa sechs Uhr auf, durch Hufgetrampel. Sie packte schnell ihre Sachen zusammen, die sie gebraucht hatte um sich es gemütlich zu machen, wartete kurz bis sie weit genug entfernt waren und ging wieder los. Den ganzen Tag blieb Erika kein einziges Mal stehen, ausgenommen wenn sie sich vor den Wachen verstecken musste. Gegen Abend näherte sie sich den Bergen. Sie suchte sich dieses Mal auch wieder ein Nachtlager, aber fand nichts. Also lehnte sie sich stattdessen an einen Baum und ass noch ein bisschen von dem Proviant. Sie blieb dort nur eine kurze Zeit, da es einfach zu gefährlich war entdeckt zu werden. Also machte sie sich trotz der späten Stunde auf den Weg ins Gebirge. Sie kam noch an einem kleinen Dorf vorbei und stahl sich eine Zeitung.
Erika kam anfangs gut voran, musste aber nach einer Weile anfangen zu klettern. Unter ihr ging es mit der Zeit weit hinab und Erika war müde. Ihr Nachtkleid war fast komplett zerrissen. Sie kämpfte sich bis zu einem kleinen Felsvorsprung durch, wo man sie von unten nicht sah. Auf diesem schlief sie dann auch nach einer kurzen Zeit ein. Als sie wieder aufwachte, stand die Sonne ziemlich genau in der Mitte des Himmels. Es war also Mittag, Erika packte ganz gemütlich ihren Proviant aus und genoss ihn einfach. Sie würde in der Nacht weiter klettern, denn am Tag wäre sie gefundenes Fressen für die Wachen. So packte sie sich ihre Zeitung, die sie sich in einem Dorf, an dem sie vorbeigekommen war, geschnappt hatte aus. Sie schaute als erstes auf das Datum. Es war der 17.2.1855. Sie war exakt 100 Jahre in die Vergangenheit gereist, Wie war das möglich? «Howard, wie hast du das nur geschafft?», murmelte sie.
Als langsam der Abend einbrach, packte sie wieder alles zusammen und machte sich bereit weiter zu klettern. Sobald es genug dunkel war, fing sie wieder an hoch zu klettern. Nach ein

bis zwei Stunden war sie endlich auf einem Grad, der auch eine kleine Höhle hatte. Erika schaute erstmal, ob diese Höhle von irgendwas bewohnt war. Sie hatte Glück, die Höhle war leer und es hatte auch keine Kratzspuren oder andere Anzeichen darauf, dass die Höhle bewohnt war. Sie machte sich ein Bett aus Moos und schlief sogleich ein.
«Erika, ich weiss das du hier bist! Verstecken hat keinen Sinn!», rief der König. Erika schreckte auf und versuchte ein geeignetes Versteck zu finden, hatte dieses Mal aber kein Glück. Also musste Erika sich der Gefahr stellen. Sie packte ihren Speer und machte sich kampfbereit. Was sie aber nicht erwartete hatte, war, dass der König, mit einem Schwert allein auf sie zukam. Anscheinend warteten die Wachen vor der Höhle, denn Erika konnte ihre Stimmen hören.
«Die alleinige Herrscherin Aka Erika, richtig?», fragte der König belustigt. «Ich bin froh, dass du meinen Sohn umgebracht hast, so muss ich mich nur noch, um dich kümmern und mir gehört dann die Herrschaft bis zu meinem Ende. Ich weiss du fragst dich, weshalb du auch von uns gehen musst richtig? Ach was rede ich da, du weisst einfach zu viel über meine Familie und mich. Weisst du 'der Feind' ist nicht immer der Feind.», meinte der König mit einem grässlichen Lächeln.
Erika hatte nicht bemerkt das er ihr immer nähergekommen war, bis er unmittelbar vor ihr stand. Ihr noch einmal grässlich ins Gesicht lachte und ihr das Schwert dann in den Bauch rammte. Sein Lachen halte immer noch in Erikas Kopf herum, als sie sich plötzlich aufsetzte und froh war das alles nur ein schlechter Traum war. Wer weiss ob, das alles nur ein schlechter Traum war?


Danke fürs lesen, ich hoffe es hat spass gemacht bye

Der Feind ist nicht immer der FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt