Kapitel 2 Widerwillig

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Jongho POV

„Wir fahren ins heißbeliebte Uni Sommercamp!", wie ein Echo hallte dieser Satz in meinen Ohren und leichte Angst kam auf.

Warum? Warum muss es ein Camp sein? Meine Sicht war durch das plötzliche auftauchen von Tränen, die sich schon über meinen Wangen ihren Weg bannten, verschwommen.

Außerdem spürte ich wie mein Atem schneller ging und ich begann zu zittern.

Es wurde immer schwerer Luft zu holen und ich klammerte mich stärker an meinen kleinen Jojo. Eine Panikattacke.

Ich starrte auf mein Essen, was unangetastet auf den Teller lag.

Kaum spürbar waren die schön warmen Hände meiner Kindheitsfreundin Rose, die mein Gesicht so behutsam stützten. Langsam, als könnte ich zerbrechen, drehte sie mein Gesicht zu sich.

„Shhhhhh", sie machte eine kurze Pause, „Atme mir nach". Ich nickte leicht und Atmete ihr nach. Sie gab mir das Tempo vor und ich kopierte es. Nach einigen Malen beruhigte ich mich immer mehr, aber einige Tränen kamen noch. Diese wischte sie mir mit ihren Daumen weg.

Ich konnte nur nicken, als sie mich gefragt hatte, ob es mir wieder gut ginge.

Meine Stimme war kaum hörbar, „Ich hab Angst, können wir nicht einfach nicht fahren? Wir könnten sagen das ich krank bin oder so."

Rose seufzte und Cas stellte mir eine Tasse Tee hin, sie musste mir einen Beruhigungstee gemacht haben. Ich nahm die Tasse und trank etwas daraus, auch wenn noch Heiß war.

Aber der Schmerz half mir auch etwas, diesen Trick benutze ich oft, weil mich ablenkte.

„Jongho, wir wussten, dass du nicht begeistert sein würdest", Rose führte den Satz von Cas weiter, „aber wir werden in der selben Camphütte sein."

Die beiden jungen Frauen lächelten zuversichtlich, „Rose hat mit der Campleitung gesprochen und sie sind einverstanden."

Ich war überrascht und ängstlich, wie könnte das möglich sein? Sowas war doch immer getrennt. Mit zittrigen Händen trank ich weiter meinen Tee, ich hatte kein Wort rausbekommen.

„Du musst dich irgendwann deiner Angst stellen", sagte Cas vorsichtig und hielt meine Hand, „wir werden dich unterstützen."

Mein Blick ging zwischen Cas und Rose hin und her. Ich hatte Angst, aber ich vertraute ihnen. Das Vertrauen war groß genug und ich nickte schließlich, „aber lasst mich nicht allein." Die Frauen stimmten zu und wir führten das Frühstück fort.

Warum sind die zwei nur solche Sturköpfe? Ich hoffe ich bereue es nicht.

Ich meldete mich freiwillig den Tisch abzuräumen, damit die zwei Mädels fertig machen konnten. Ein Glück hatten wir uns vorkurzem ein Geschirrspüler geleistet und es war so viel einfacher. Schließlich hatte man kaum Lust und Zeit nach der Uni noch abzuwaschen.

Gott sei Dank war dieser auch leer, weshalb ich gleich das benutze Geschirr einräumen konnte. Das Restliche Essen lag ich in den Kühlschrank, damit man später noch was dafür hat. Als das erledigt war nahm ich den Lappen, machte diesen Feucht und wischte damit den Tisch.

Das Camp ist schon Morgen, dieser Gedanke machte mir etwas Angst. Wir waren auf der Warteliste, so hatte Rose es beim Frühstück erwähnt.

Da waren wohl kurzfristig Einige krank geworden oder so was.

Ich versuchte den Gedanken abzuschütteln in dem ich ein Lied sag, was meine Mama mir vorgesungen hatte. Noch singend ging ich in mein Spärlich eingerichtetes Zimmer und setzte behutsam mein Bärchen auf mein Bett. Unter meinem Bett kramte ich einen mittelgroßen Koffer hervor und legte diesen auf das Möbelstück.

Be With You [2ho's]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt