Versteckt

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Pov. Shoto

Fassungslosigkeit breitete sich aus, die beinahe mit den Händen greifbar war.

Niemand schien zu wissen, wie er reagieren sollte, nachdem mein Vater SOWAS gesagt hat!

Selbst meine Mutter starrte ihn entsetzt an, was wohl bedeutete, dass auch sie nichts von Enjis Plan gewusst hatte.

Bis vorhin war das Familienessen für unsere Verhältnisse noch ausgelassen und fröhlich gewesen... Vielleicht rissen sich auch alle zusammen, weil Bakugou zu Besuch war.

Bakugou beeindruckte mich tief... Bei jeder Spitze, die mein Vater gegen mich setzte, hatte er eine elegante Erwiderung, um Enji mundtot zu machen. Jedesmal wenn dies geschah, breitete sich ein wohlig, warmes Gefühl in meiner Magengegend aus... Was war das nur?!

Seine Nähe machte mich ruhig und ich fühlte mich ungewöhnlich geborgen... Gleichzeitig machte er mich nervös und ich war unsicherer als sonst! Das war alles sehr merkwürdig!

Ob Bakugou dieses Essen mit meiner Familie überhaupt gefiel? Schließlich kamen wir mit unseren Nachforschungen über Liebe nicht wirklich weiter... Eigentlich war es für ihn doch totale Zeitverschwendung!

Doch all diese Gedanken hatte mein Vater untergraben mit seiner 'Überraschung', die uns alle sprachlos machte. Selbst Bakugou wirkte angespannt, obwohl er nicht mal betroffen ist...

Obwohl... In gewisser Weise schon... Aber wahrscheinlich war es ihm egal!

Es war mein Bruder, der die Stille vor dem Sturm, der folgen sollte, brach und zwar mit einem einzelnen, kalten: "Nein."

Enjis Gesichtszüge verhärteten sich. "Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt, Sohn!"

Touya wollte was entgegen, doch Keigo legte sanft seine Hand auf die meines Bruders und fragte leicht verwirrt: "Ich verstehe nicht ganz, was du meinst, Enji-san... Touya und ich haben eine Wohnung, die groß genug ist und... na ja... Touya ist der Erstgeborene..."

Mein Vater seufzte laut, als wäre alles was Keigo sagte absoluter Schwachsinn. Er lehnte sich zurück und erklärte nochmal mit ruhiger Stimme: "Touya und Du werdet zurück in dieses Haus ziehen! Ihr werdet euch darauf konzentrieren Kinder zu bekommen... Touya wird in meiner Firma nur noch kleine Aufgaben übernehmen. Shoto wird schon bald seinen Seelenverwandten treffen und später meine Firma übernehmen, weil er mehr das Zeug dazu hat als Touya! Deswegen werde ich schon ab Montag Shoto darauf vorbereiten, nach der Schule bei mir in der Firma zu arbeiten!"

"Wie kommst du da drauf, dass ich nicht das 'Zeug' hätte in deiner verschissenen Firma zu arbeiten?!", zischte Touya aufgebracht und funkelte Enji wütend an.

Unser Vater erwiderte den Blick nur kühl. "Du forschst nach der alten Welt... Wenn das ans Licht kommt, ist mein Ruf ruiniert und die Glaubwürdigkeit der Firma zerstört! Du wirst dich zurückziehen! Shoto mag zwar noch verquere Vorstellungen haben, aber die werden sich auflösen, sobald er seinen Omega trifft! Dann kommt er zur Vernunft! Ich werde bei ihm nicht denselben Fehler, wie ich ihn bei dir gemacht habe! Ich hätte dich niemals dein Studienfach frei wählen lassen sollen! Das wird sich bei Shoto nicht wiederholen!"

Ich verkrampfte mich unwillkürlich und mein Hals war staubtrocken, als ich mit bemüht beherrschter Stimme sagte: "Ich will nicht in deiner Firma arbeiten!"

"Das ist mir egal! Hier geht es um das Wohl unserer Familie! Und das ist wichtiger als alles andere!", blaffte mich mein Vater an und er schien zunehmend unzufrieden mit der Entwicklung des Gesprächs zu sein.

Wahrscheinlich hat er erwartet, dass ihm alle um den Hals fallen und ihn für diesen genialen Vorschlag die Füße leckten...

Ich krallte meine Finger angestrengt in die Tischplatte und presste hervor: "Nein! Ich werde das nicht tun! Du kannst mich nicht zwingen!"

Verbotene Liebe (Todobaku)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt