Kapitel 10:

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Ava

Ouh scheiße ey, wann war ich gestern ins Bett gegangen? Wieso war ich so müde? Verschlafen strich ich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und streckte mich. Ohje, ich sollte mal wieder duschen...

Ich öffnete meine Augen einen winzigen Spalt und wollte auf die Uhr schauen, doch im Zimmer war es stockdunkel. Müsste es nicht schon Morgen und hell sein? Ich suchte mit meinem Blick das Licht des Weckers, ahh da war er ja. Aber.. irgendwie sah die Anzeige ganz anders aus als normalerweise. Egal, wahrscheinlich träumte ich noch halb. 10.23Uhr. Was? Schon so spät? Wieso war es dann hier noch so dunkel? Und hätten meine Eltern mich nicht schon längst geweckt?

Träumte ich vielleicht wirklich noch und in echt war es erst 3Uhr Morgens? Ich hoffte es. Um sicher zu gehen, setzte ich mich im Bett auf und sah, dass durch die kleinen Öffnungen im Rollladen wenige helle Lichtstrahlen fielen. Aha der Rollladen war also runtergelassen worden, das erklärte auch die Dunkelheit. Komisch, konnte mich nicht mehr dran erinnern, ihn runtergemacht zu haben.

Verwirrt versuchte ich mich daran zu erinnern, ob es heute Nacht eventuell gewittert hatte. Denn dann konnte es schonmal vorkommen, dass mein Papa nachts ins Zimmer kam und den Rollladen schloss damit die Fenster bei einem Sturm unbeschädigt blieben.

Ich selbst machte ihn bestimmt seit einem halben Jahr nicht mehr zu, weil ich viel lieber durch die Sonne aufwachte, als wenn es dunkel war. Das verlieh ein wenig positive Vibes und außerdem fühlte ich mich echt unwohl, wenn es so dunkel draußen war.

Schlaftrunken stand ich auf und schlurfte zum Fenster, dabei stieß ich meinen Fuß an irgendetwas und fluchte laut. Augenblicklich blieb ich stehen. Das war aber nicht meine Stimme. oh oh hatte ich gestern getrunken??? Ich brauchte dringend Helligkeit, damit ich klar denken konnte. Schnell zog ich den Rollladen auf und blinzelte verwundert. Das da war aber nicht unser Garten, das da war eine Straße mit Häusern. Und diese Straße war definitiv nicht in meinem Dorf... Was war denn heute bloß los?

Die Zimmertür flog auf und ein Junge, den ich nicht kannte, stand in der Tür und grinste mich an. "Morgen", er lachte, als er sah, wie müde ich aussah. Wer zum Teufel war das? Hatte ich etwa... mit ihm.. gestern... und konnte mich nicht mehr erinnern? Oh nein... ich war so am Arsch... irgendwoher kam der mir ja schon bekannt vor. Wahrscheinlich von gestern Abend.. ohje..

"Was schaust du so, Alter?", fragte er mich stirnrunzelnd. Alter?? So nennt man doch nicht das Mädchen, mit dem man was hatte, oder? "Eyy hör auf, mich so anzuglotzen, was is denn?", blaffte er mich an. "Ehm..-", ich stockte, als ich die Stimmer wieder hörte, die aus meinem Mund kam. Das war doch... die von... "Ich... nichts ist, gar nichts.. ich muss mich kurz umziehen, geh raus", stammelte ich, damit der Junge aus dem Zimmer verschwand. Mir war gerade aufgefallen, woher mir der Junge bekannt vorkam. Er sah nämlich jemandem sehr ähnlich.

Er verschwand verwirrt und ich rannte schnell zum Kleiderschrank im Zimmer, an dessen Tür ein Spiegel war. Und wie ich gedacht hatte, stand ich nicht mir, Ava, gegenüber sondern einem 17 jährigen Jungen, der braune Locken hatte. Luca. Die Stimme war auch seine und der Typ da gerade eben war wohl sein Bruder, denn er sah ihm sehr ähnlich...

Ich steckte ihn Lucas Körper. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Na super... Der Raum war auch deshalb so dunkel gewesen, weil das hier dann wohl sein Zimmer war und er den Rollladen, wie jeder normale Mensch zumachte. Der Wecker sah anders aus, weil es seiner war und nicht meiner und ich war gegen etwas gelaufen, weil das hier nicht mein Zimmer war und die Möbel anders standen.

Wer hatte sich denn bitte so einen dummen Scherz ausgedacht??
Naja, was soll man machen, dann mach ich jetzt das beste draus.

Und wenn ihr jetzt denkt, dass ich der Scheiße hier echt glaube, dass sie passiert, well.. ich habe keine Lust das jetzt alles zu leugnen also schau ich einfach mal, wie sich das ganze hier so entwickelt.

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