Kapitel 1

21 3 3
                                    

Warmes Sonnenlicht schien auf den braunen Pelz von Wüstenherz. Die Blattleere war endlich gegangen, und die Blattfrische nahm ihren Platz ein, der Schnee schmolz, die Beute füllte sich und die Kälte Verschwand. Die braune Kätzin blieb stehen und atmete den frischen Duft der Blätter und Blumen ein, die im Wald wuchsen. Danach stiefelte sie durch das Graß weiter, dabei kitzelten die kleinen jungen Graßhälme an ihrem Bauch. Endlich sah Wüstenherz das Ende des Waldes und verschnellerte ihr Tempo. Angekommen am Waldrand, schienen ihr die Sonnenstrahlen direkt ins Gesicht und sie musste blinzeln. Große Weiden streckten sich vor ihr aus, nur ganz weit hinten, wenn man genau hinschaute, sah man kleine braune Flecken, die Zweibeinernester abbilden sollten. Gerade, als sie sich zu den Zweibeinernestern aufmachen wollte, bemerkte die Kätzin, das sie seit dem gestrigen Abends nichts gegessen hatte. Also entschied sie sich, etwas zu jagen.

Also suchte Wüstenherz im Graß der Weiden Anzeichen nach Beute. Es dauerte nicht lange als sie den frischen Geruch einen Kaninchen witterte, und schon bald fand sie den kleinen braunen Büschel im Graß herumlungern. Die junge Kätzin schlich sich geduckt an das Ziel ran. Es war so leise, das sogar das leise Summen der Bienen zu hören waren, und die Bewegungen des Kaninchens. Als die Katze in Sprungweite war, ließ sie ihre Muskeln strafen und.. Sprang. Das Kaninchen rannte davon, Wüstenherz sprintete dicht hinter ihm nach. Nach mehreren Herzschlägen holte sie das Bündel ein und verbiss sich in den Nacken des Tieres. Die Beute erschlaffte. Triumph glänzte in ihren Augen als sie es davon trug und sich ein schönes Plätzchen zum essen suchte, doch bevor sie mit der Suche anfangen konnte ertönte ein lautes bellen eines Hundes. Erst weit, doch dann immer näher und näher. Wüstenherz blieb stehen und ließ das Kaninchen fallen, um einen Blick in die Richtung des Gebells zu wagen.. ein riesiger schwarz weißer Hund raste auf sie zu, bellend und knurrend. Doch das war noch nicht alles, hinter ihm rannten noch zwei genauso große Hunde hinterher, einer braun und der andere weiß.
Wüstenherz überlegte nicht lange und rannte los, so schnell wie ihre Pfoten sie tragen konnten. Die Kätzin wusste, es würde nichts bringen sich zu wehren, sie waren in der Überzahl und dazu noch so groß. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so riesige Hunde gesehen. Doch bevor sie weiter nachdenken konnte, wagte sie einen Blick nach hinten und sah die blutrünstigen Riesen schon dicht hinter sich. Schnell verschnellerte Wüstenherz ihr Tempo, doch lange konnte sie so nicht laufen. Nirgends stad ein Baum, wo sie hochklettern konnte, nur die Zweibeinernester waren die Rettung, doch die lagen zu weit weg. Wüstenherz dachte schon, hier würde ihr Leben Ende, von Hunden zerfetzt zu werden, doch dann hörte sie ein lautes jaulen:
"Hier her!!"
Die braune Kätzin hatte keine Zeit zum nachdenken und rannte zum jaulen. Schonbald sah sie eine schlanke schwarz weiße Gestalt, die ihr weiter etwas zurief, doch wegen dem Gebell der Hunde verstand sie kein einziges Wort. Als Wüstenherz sich der Gestalt nägherte, erkannte sie, das es eine Katze war. Diese raste los, und Wüstenherz dicht hinter ihr, doch auch die Hunde gaben nicht auf und folgten den zwei Katzen. Wüstenherz hatte keine Zeit zum nachdenken, wer diese Katze war, aber anscheinend rette sie ihr gerade das Leben. Sie rannte weiter, doch ihre Stärke gab nach. Auf einmal bog der Fremde stark ab und ein kleines Zweibeinernest war zu sehen. Erfreut, fast da zu sein, nahm sie nochmal ihre ganze Stärke zusammen und raste auf das Haus zu. Die schwarz weiße Katze sprang auf die mauer, die vor dem Zweibeinernest war. Wüstenherz kam neben ihr zu stehen und starrte keuchend auf die bellenden und knurrenden Hunde. Danach fiel ihr Blick auf die Kätzin, die ebenfalls mit keuchend, aber mit einem schmunzeln die Hunde betrachtete.
"Danke.. für die Hilfe.."- maunzte Wüstenherz.
"Du musst dich nicht bedanken"- antwortete die Kätzin. "Aber in Zukunft geh nicht mehr alleine hier raus. Diese Hunde werden immer um diese Uhrzeit freigebunden."
"Werde ich. Übrigends.. wieso hast du mich gerettet?"
"Wieso sollte ich nicht, wenn ich gerade hier unterweg war? Es sollte kein unnötiges Blutvergießen geben." -sie blickte auf die Hunde, die enttäuscht wieder zu den Zweibeinernestern vorne rannte.
"Du hast Recht.. wohnst du hier?"-Wüstenherz deutete auf das Zweibeinernest vor ihnen.
Die Kätzin schüttelte den Kopf.
"Nein, ich lebe hier nicht, auch nicht dort im Dorf"-sie deutete auf die weiteren Häuser, die Wüstenherz schon davor gesehen hatte. Und erst jetzt bemerkte sie, das es nicht nur ein paar waren, sondern ganz viele. Also ein Zweibeinerort. Wüstenherz schaute wieder auf die Fremde.
"Also, bist du eine Streunerin?"
"Könnte man so sagen. Aber das war ich nicht immer.."- sie schwieg eine Weile, doch kurz darauf fuhr sie wieder fort. "Ich war mal eine Hauskatze.. hatte eine Wunderbares Leben. Sie haben mich geliebt, und ich sie. Doch danach musste sie wegfahren und ich wurde an andere Haushälter abgegeben.. dort war es schrecklich!"- ihre Augen blitzen kurz vor Wut auf. "Sie haben mich wie Dreck behandelt, und ich habe mich entschlossen, sie verlassen."
"Verstehe.. Naja.. ich war nie ein Hauskätzchen, ich war mal eine Stammes Katze.."- Wüstenherz setzte sich hin und blickte von der Mauer über die Wiesen, die alte Erinnerungen kammen ihr wieder in den Kopf.
"Stammes Katze?"- fragte die schwarz weiße Kaze verwirrt. "Was ist das?"
"Ein Stamm ist eine große Gruppe von Katzen, die aufeinander aufpassen und Acht geben." -sie seufzte tief.
"Wieso hast du sie verlassen?"-Die fremde Katze legte den Kopf schief.
"Ich hab sie nicht verlassen.." -murmelte die braune Kätzin. "Sie haben mich verbannt.."
Eine Weile antworte die Kätzin nicht. Danach fuhr sie fort mit den Fragen:
"Aber wieso? Hast du gegen etwas verstoßen?"
"Naja.. so könnte man es beschreiben. Ich.."- sie schüttelte den Kopf. "Es.. ist nicht wichtig..."
Die Kätzin schaute sie mit Mitleid an.
"Tut mir Leid.. Ich.. bin übrigends Lucy."
Wüstenherz lächelte etwas.
"Ich bin Herz der warmen Wüste. Aber du kannst mich Wüstenherz nennen."
Lucy schnurrte belustigt.
"Haben alle bei euch so welche Namen?"
"Ja, aber zum Glück gibt es so welche Kurznamen"- schnurrte sie belustigt.
"Also.. suchst du auch ein neues Heim? Aber sag bitte nicht Hauskätzchen, ich hab genug von diesem Leben"- lächelte Lucy.
"Keine Angst,"- schnurrte Wüstenherz. "Vielleicht finden wir einen neuen Stamm.. wenn du mir bei der Suche helfen möchtest."
Die schwarz weiße Kätzin schmunzelte. "Ich würde gerne helfen. Zu zweit kommen wir bestimmt besser vorran."
"Du hast Recht,"- maunzte Wüstenherz. "Aber die Reise wird lange dauern."
"Pff, wie lange auch die Reise dauern wird.. Wir werden erst aufhören zu suchen, wenn wir unser Ziel erreicht haben."


----------------------------------------------------------------------
Ich hoffe, es ist einigermassen Okay xD
Würde mich über Feedback freuen <3



Warrior Cats Fanfiction - The Fellows (die Gefährten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt