KAPITEL I || therese
es ist spätsommer. die äpfel werden gerade reif, als wir uns kennenlernen. es ist mittwochs, ich hatte bis nachmittags unterricht und sitze in der schulbibliothek, um meine aufgaben für mathe zu beginnen. mein laptop zugeklappt vor mir, notizbuch und stifte auf dem dunklem holztisch verteilt. ich lese dabei jane austens stolz und vorurteil und höre laut musik. ein paar minuten später schaue ich hoch, um auf die uhr zu blicken, die an der wand mir gegenüber hängt. doch ich begegne nur einen blick von graublauen augen. ich nehme einen von meinen kopfhörern aus meinem ohr. ‚was machst du hier?' ‚ich habe gefragt, ob ich mich zu dir setzen kann. du hast nicht reagiert.' ‚ich habe musik gehört.' ‚das wusste ich nicht. bin übrigens august.' ‚therese.' dann sehe ich endlich auf die uhr und seufze. august fragt: ‚kann man dir helfen?' ‚ich muss bis morgen meine matheaufgaben abgeben.' ‚oh. da kann ich nicht helfen. ich bin selbst in mathe nicht gut.' ich starre nochmal genervt auf die uhr und dann auf die aufgeschlagene seite in meinem notizbuch, die leer bis auf das datum, welches an den rand gekritzelt wurde, ist. dann lese ich weiter an stolz und vorurteil.
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therese & august
Poetryim spätsommer, wenn die äpfel reif sind. der zeit, in der therese und august gemeinsamen weges gingen. oder: eine hochgewachsene blumenwiese. zwei menschen. und ein kuss. | beendet