KAPITEL IV || therese
august ist gerade gekommen. er hat sofort sein bild entdeckt, das ich zum trocknen aufs fensterbrett gelegt habe. er findet es ‚wunderschön anzusehen'. ich sagte dazu: ‚das währst du auch, wenn du weniger selbstverliebt wärst'. ‚das sollte ein lob an die künstlerin sein!', verteidigt er sich sofort. ich lache und hole die farbe. nachdem ich den boden abgedeckt habe [august hat eher dumme kommentare abgegeben] und mir im bad schnell ein altes shirt angezogen habe, beginnen wir. weiß wird mit moosgrün übertüncht. die wand am fenster bleibt weiß.
wir sind gerade fertig geworden. ich hole mir ein glas wasser aus der küche. als ich zurückkomme positioniert august gerade meine zwei pflanzen auf dem fensterbrett um. obwohl- ‚du hast doch nicht wirklich eine pflanze mitgebracht?' er antwortet, ohne sich umzudrehen: ‚ich hatte sie dir doch versprochen.' ich schüttle meinen kopf. ‚wollen wir noch eine runde in den park gehen? im zimmer stinkt es nach farbe und baumarkt', frage ich. ‚es kann nach baumarkt riechen?' ‚ja, dieser geruch nach holz, farbe, erde und gummi.'
er murmelt etwas für mich unhörbares, zieht sich jedoch seinen pullover über. ich greife meinen schlüssel vom brett, dass neben der tür angebracht ist. dann gehen wir los.
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therese & august
Poetryim spätsommer, wenn die äpfel reif sind. der zeit, in der therese und august gemeinsamen weges gingen. oder: eine hochgewachsene blumenwiese. zwei menschen. und ein kuss. | beendet