Gut festhalten!

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"... gut festhalten!", er klang wie ein aufgeregtes Kleinkind. Schon benutzte er seine Beine um in die Pedale zu treten und das Fahrrad gewann in Sekundenschnelle an Geschwindigkeit. 
Mit beiden Händen hilt ich mich an dem wackeligen Anhänger fest. Bei jeder Unebenheit und jedem Kieselstein knarzte und quietschte die Konstruktion und ich begann daran zu zweifeln das sie auch wirklich stabil genug war um mich zu tragen.
Midoriya ließ sich davon jedoch nicht beirren und suchte sich seinen Weg durch die Seitengassen der mir unbekannten Stadt. Alles wirkte ziemlich alt und nur an vereinzelten Stellen spendeten hohe Stahlstangen mit Laternen an der Spitze etwas Licht. Es sah zwar nicht so aus als wären es gewöhnliche Kerzen mit Flammen, doch ich hatte zu wenig Zeit um mich darum zu kümmern. 
Viel zu sehr wurde ich von dem steinigen Boden abgelenkt der das ganze Fahrrad samt Anhänger zum beben brachte. 

"Wir sind fast da..!", Midoriya sah über seine Schulter zu mir nach hinten, ein leises Lachen folgte seinen Worten und ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen. Fand er es so unterhaltsam mich mit diesem eigenartigen Fahrrad zu ärgern? War das seine Rache dafür das ich so abweisend gewesen war?
Für einen Moment schien es richtig verlockend eines der Räder mit Eis zum stoppen zu bringen um ihn fallen zu sehen, doch mir wurde schnell klar das damit auch ich stürzen würde. 
Eins war jedoch sicher, sobald ich wieder im Meer war würde ich nie wieder in die Nähe dieser Dinger kommen. Nie wieder. 

In Stille zog mich der grünhaarige Junge weiter hinter sich her, der Geruch des mir altbekannten Salzwassers wurde immer intensiver und der Wind trug eine angenehm frische Brise mit sich. Der Stand konnte nicht mehr sehr weit entfernt sein, bald würde ich wieder zurück nachhause können. Was mich dort erwarten würde war zwar noch unklar, doch es konnte bestimmt nicht schlimmer sein als das hier... oder?  

P.o.V Izuku

Schon außer Atem bemühte ich mich die letzten Meter bis zum Strand hinter mich zu bringen, ich hatte ein etwas abgelegeneres Stück ausgesucht um zu verhindern anderen Menschen zu begegnen. 
"So... wir sind... fast da", keuchend stieg ich von dem Fahrrad ab und wischte mir einzelne Schweißperlen von der Stirn, er war ganz schön schwer geworden. 

Todoroki's Blick fiel auf den Sandstrand der nun direkt vor uns lag, alles was das Meer und ihn noch trennte waren wenige Meter. "Ab hier komme ich alleine zurecht", er behielt seine schroffe Art bei und begann die nasse Stoffdecke beiseite zulegen. 

"Warte ich helf' dir", mit schnellen Schritten stellte ich mich neben ihn und griff nach dem durchnässten Stück Stoff nur um es Momente später in den Sand neben mir fallen zu lassen. Sie könnte sowieso eine gründliche Wäschen gebrauchen, da war das bisschen Dreck auch egal. 

"Ich habe gesagt ich brauche deine Hilfe nicht", seine Worte wiesen mich kalt ab, doch sein Körper erzählte eine ganz andere Geschichte. Es war nicht schwer zu erkennen das seine Wunden ihm weiterhin noch zusetzten und seine Augen wirkten müde. 

"Ich helfe dir noch bis zum Wasser und dann bist du mich los, versprochen", ich setzte ein nettes Lächeln auf und reichte ihm meine Hand um ihm aus dem kleinen Anhänger zu helfen. Doch die Meerjungfrau musterte mich lediglich misstrauisch, bevor sie zögernd danach griff. 
Es war sehr offensichtlich das er mir weiterhin nicht vertraute, dabei wollte ich doch wirklich nur das beste für ihn. 

Um Todoroki ordentlich aus dem Hänger helfen zu können legte ich einen Arm um seinen Oberkörper, mit meinem linken Arm stützte ich seine Flosse.
"Hey was- ...!", noch bevor er dagegen protestieren konnte hielt ich ihn bereits in meinen Armen und steuerte das Wasser an. 

Überrumpelt hielt er sich mit beiden Händen an mir fest, es war als hätte er Angst fallen gelassen zu werden "Lass mich sofort runter!".

Ein amüsiertes Lachen kam über meine Lippen "Glaub mir ich hätte dir liebend gern dabei zugesehen wie du durch den Sand kriechst bis zum Meer, ich mache das ganze hier nur einfacher für uns beide", während ich sprach bemühte ich mich nicht meinen Halt zu verlieren, so eine Fischflosse war glitschiger als gedacht. Das ich mit jedem Schritt leicht im Sand versank half ebenfalls nicht besonders. 

Todoroki schien sein Schicksal seufzend hinzunehmen und machte sich nicht die Mühe weiter dagegen zu protestieren "Verdammte Menschen...", nuschelte er leise vor sich hin. 

Endlich am Ufer angekommen tat ich ein paar Schritte ins Meer bevor ich mich nach unten beugte um die Meerjungfrau so sanft als möglich abzusetzen. Ob er sofort verschwinden würde? 



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07, 2022 ⏰

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Schicksalhaftes Treffen Midoriya X Todoroki MermaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt