Nicht schon wieder. Nun ist es das fünfte mal, dass mich die Polizei mich aufweckt und mich von der Straßenbank vertreiben will. Dem Mond nach zu Urteil ist es circa Mitternacht. Natürlich musste ich gehorchen, aber die Überlegung war da, irgendwie von einer der beiden Polizisten die Waffe in die Hand zu bekommen und sich zu erschießen. Einer der Polizisten unterbrach mein Traumdenken indem er mit agressiven Ton fragte, ob ich kein Zuhause hätte und wie alt ich doch sei. Als ich mein Alter verriet unterbrachen Sie das Gespräch und meinten, dass ich hier verschwinden soll. Wohl möglich dachten sie, dass ich sehr jung bin und als ich antwortete, dass ich 17 bin, war es ihnen egal, weil ich laut dem Gesetz für mich selber sorgen kann. Ich nahm mein bisschen, was ich an Gepäck hatte und ging langsam die Straße entlang, währenddessen die Polizisten mir hinterher sahen, ob ich ja nicht zurück komme. Schlussendlich legte ich mich ein paar Kilometer weiter unter eine Brücke und kuschelte mich in meine Decke ein. Da meine Decke viel zu dünn war konnte ich nicht schlafen, weswegen ich daran dachte, was ich hätte tun können. Als ich daran dachte mitten im Gespräch einfach mein Kopf gegen die Wand zu schlagen musste ich lachen. Dannach konnte ich trotz der Kälte in ruhe einschlafen mit dem Hintergrundgedanken vielleicht nicht mehr aufzuwachen.
Am nächsten Morgen wachte ich mit Tränen in den Augen auf. Ich habe so gehofft, dass ich wegen der Kälte erfrieren würde, aber das Leben macht es mir nicht leicht. Ich raffte mich auf, nahm mein Gepäck und ging in der Stadt umher. Zuerst ging ich in den Stadtpark um ein bisschen Wasser vom Trinkbrunnen zu hohlen, da meine Flasche fast leer ist. Mich ließen die Suizid Gedanken nicht in Ruhe. Ich wusste, dass egal was ich mache es sowieso scheitern wird. Ich habe weder Mittel dazu, noch kann ich die Schmerzen ertragen. Ich füllte schellst möglich das Wasser auf und rannte zu meinem Lieblingsgeschäft. Wenn ich jetzt nichts tun würde mache ich was dummes.
Als ich beim Laden ankam sah ich, dass er noch nicht mal geöffnet hat. Bin ich wirklich so früh aufgestanden? Gut möglich. Die Sonne ragte gerade so über den Horizont. Nach 10 Minuten belanglosem herumstehen machte ich mich auf dem weg mich umzubringen. Ich kann einfach nicht mehr. Gestern Nacht machte ich mir auch einen Plan. Ich habe mit der Zeit genug Müll gesammelt um ein Seil daraus zu flechten. Ich war auch mal am Hafen, da sah ich, wie man Seile richtig befestigt, dass Schiffe halten.
Ich ging zur nächstgelegenen Brücke, bei der möglichst wenige Menschen sind und suchte mir einen möglichst schweren Stein. Der Stein war so schwer, dass es einige Minuten brauchte ihn in Position zu bringen. Ich band mein Füß mit dem Seil am Stein fest und stande am Rande des Abgrundes. Ertrinken soll zwar nicht angenehm sein, aber was solls. Ich zählte von 10 runter, warf den stein die Brücke herunter und ließ mich fallen.
Ich machte mir keine Gedanken, weil ich das schon oft gemacht habe. Vermutlich wird mich jemand retten oder ich werde mich selbst retten. Immer wenn ich in so einer Situation bin habe ich keine Kontrolle über meinen Körper. Ich hatte meine Augen zu, weil ich höhe nicht so gut vertrage. Es fühlte sich nicht so an als ob ich fallen würde. Ich spürte etwas schweres mich nach unten ziehen. Irgendwas hält mich fest. Hat sich meine Kapuze fer fangen? Ich bekam kaum Luft währenddessen ich vor mir hin baumelte.
Auf einmal höhrte ich etwas reißen. Ich denke meine Kapuze ist gerissen. Nun fühlte es sich an als ob ich fallen würde. Endlich werde ich sterben. Nachdem ich im Wasser landete versuchte mein Körper sich mit letzter Kraft zu retten, aber langsam trieb ich den Fluss hinunter. Ich machte meine Augen auf und es wurde wegen der Mangelnden Sonneneinstrahlung immer dunkler. Ich hoffte um mich war es geschehen bis auf einmal etwas großes ins Wasser klatschte. Ich hoffte es wäre einfach ein großer Stein. Schnell realisierte ich, dass die Gestalt Menschlich war. Langsam ging mir die Luft aus und mir wurde schwarz vor Augen.
Dannach hatte ich einen Filmriss. Ich fühlte nur noch, dass mich etwas am Leiberl packte. Ganz getrübt wachte ich am Flussufer auf. Langsam machte ich die Augen auf. Ich sah zwar beschwommen, aber ich habe erkannt, dass mich eine junge Dame anstarrte. Sie fragte mit erforschen Ton, ob ich doch langsam aufstehen würde.
Verdutzt sah ich rein und beschwerte mich, warum sie mich gerettet hat. Nach längerem Nachdenken antwortete sie:"Als ob ich dich einfach sterben lass." Ich hatte keine Lust dazwischen zu reden, desshalb hab ich sie einfach aussprechen lassen."Du stirbst so oder so. Hör auf dich umbringen zu wollen.", führte sie fort. Ich rappelte mich auf und ging einfach. So oft versuchte ich mich schon umzubringen. So oft ist es gescheitert. Als ob ich mir dessen nicht bewusst bin. Ich stand auf und ging einfach. Zwar war es schon asozial einfach zu gehen, aber in diesem Augenblick hat es mich nicht gejuckt.
Mein gewand war von oben bis unten vollgesifft. Mein Pulli war auch kaputt. Ich will mich zwar nochmal umbringen, hab aber grad nicht die Lust dazu. Von hinten hörte ich ein hey. Das Mädchen wollte etwas von mir. "Kann ich mitkommen?", fragte sie erstaunlicherweise. Ich meinte:"Warum vermießt du nicht anderen Leuten den Tag?""Du musst verstehen, ich weiß warum man sich umbringen will. Es ist so unnötig. Wie schon gesagt stirbt man so oder so. Lebe einfach." Aus dieser Perspektive habe ich es noch nie gesehen. Ich sprach:"Aber wenn man ja eh stirbt. Warum soll ich dann leben?" Man kann darüber so viel Philosophieren wie man will, es kommt nichts dabei raus. Darf ich jetzt mit oder nicht?", erwiderte sie. Ich nickte mit meinem Kopf und sie ging behutsam zu mir. Zusammen gingen wir eine Zeit lang herum um die Kleidung zu trocken, tauschten aber nur selten Wörter aus.
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How To Die Properly
RandomLilo's Namensbedeutund spricht für sich. Verloren in der Welt versucht es einen Grund zu leben zu finden, aber ohne Erfolg. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer, wesswegen Lilo sich umbringen will. Aber wie?