A.N. Ich habe herausgefunden, dass das Kapitel mit dem Song "Dancing on my own" von Calum Scott besonders schön zu lesen (oder jedenfalls zu schreiben) ist. Würde es also stark empfehlen, falls ihr die Möglichkeit dazu habt. ;)
Viel Spass beim Lesen!!
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„Wir haben seit Sonntag kaum mehr miteinander gesprochen, ist alles okay bei dir?", fragt Zed mich plötzlich und ich blinzle ihn verwirrt an.
„Aber wir reden doch die ganze Zeit", antworte ich also etwas dümmlich. „Wir hatten zusammen Kunst, haben unser Projekt fertiggestellt, was richtig cool geworden ist, wir haben zusammen zu Mittag gegessen und da haben wir haufenweise geredet! Ausserdem haben wir gerade vorhin bei der Planung des Doppel-Winterballs geredet."
Zed fährt sich durch die Haare und scheint kurz nicht zu wissen, ob er weiterreden sollte. „Das meinte ich nicht."
Da merke ich, wie ich mich beginne zu nerven. „Was meintest du dann, Cedric?" Zugegeben: Mein Ton ist etwas zu schroff, deswegen tut es mir auch leid, dass er meinetwegen etwas zusammenzuckt.
„Du verhältst dich mir und meiner Schwester gegenüber irgendwie seltsam, seit das mit unseren Eltern herausgekommen ist."Er schaut mich nicht an und seine Stimme ist leiser geworden. Ich verstehe, dass er mir versucht zu sagen, dass er unsicher ist, ob zwischen uns alles in Ordnung ist. Aber irgendwie wirkt es halt, als könnte er seinen Mann nicht stehen und mir nicht einmal in die Augen schauen. Immerhin ist er es gewesen, der ungefragt bei mir aufgetaucht ist. Na gut, eigentlich zeugt es von einem sehr guten Freund, dass er das getan hat. Dass er extra hergekommen ist und mich einfach überrumpelt, statt mir eine Nachricht zu schreiben oder mich anzurufen. Aber nach dem langen Tag mit Schule und Altenheim und meinem Vater weiter aus dem Weg gehen, habe ich kaum noch Nerven für solch ein Gespräch.
Ich seufze und versuche die kleine Bitch in mir in eine Schublade zu stecken und diese fürs Erste zu verschliessen. Das ist schwieriger, als erwartet.
„Nein, Zed", fange ich also an. „Du denkst einfach, dass ich mich euch gegenüber seltsam verhalte wegen der ganzen Sache. Aber wenn ich hier mehr Freunde hätte, würde ich mich denen gegenüber genau gleich verhalten. Also Freunde, die in keinster Weise in die Sache involviert sind, meine ich. Glaub mir, zu Hause in Minnesota wäre es so."
„Zu Hause in Minnesota? Für dich ist es hier noch immer kein zu Hause?", fragt er neugierig und schaut mir endlich auch wieder in die Augen. Ich kann auch in seiner Stimme hören, dass er über den Wechsel mehr als erleichtert ist.
Ich schüttle den Kopf und auch bin froh, dass das Thema über unsere Eltern vorübergehend verschoben ist. „Nein, das hier war das zu Hause meiner Eltern. Meiner Mom. Mein zu Hause ist ganz klar in Minnesota."
„Dann wirst du nach der High School wieder dorthin zurück gehen?", fragt er und ich stocke. Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht.
„Ich weiss es ehrlich gesagt nicht."
Cedric gibt eine Art nachdenkliches Grunzen von sich, das ich nicht ganz einordnen kann.
„Und du? Weisst du schon wohin du gehen möchtest?", frage ich also.
Er zuckt mit den Schultern. „Ich werde wohl hier in der Umgebung bleiben. Ich mag Kalifornien ganz gerne, vielleicht gehe ich sogar nach LA."
Ich schaue ihn interessiert an. „Ich hätte dich nicht als einen Grossstadt-Menschen eingeschätzt."
„Mir passiert in einer Vorstadt einfach nicht genug. Es ist fast langweilig."
„Langweilig?" Ich fasse mir theatralisch ans Herz und lass mich nach hinten fallen, als hätte man mich angeschossen.
„Naja, vielleicht nicht direkt langweilig, aber es ist immer dasselbe und ich hätte einfach gerne mehr Eindrücke, die mich umhauen, weisst du was ich meine?"
Die Sonne geht unter und endlich entsteht am Himmel diese wunderschöne orange-rote Farbe, die mich so fasziniert. Ich verstehe ihn nicht. Ich schaue mir fast jeden Tag den Sonnenuntergang an, meistens hier auf dem Dach, und habe das Gefühl, stets neue Eindrücke zu sammeln. Kein Sonnenuntergang ist jemals gleich wie einer seiner Vorgänger.
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Als Zeichen meiner Liebe
Teen FictionQinn Black hat ihre Mutter nie kennenlernen können. Seit sie denken kann, gibt es in ihrem Leben nur sie und ihren Vater, der beim Thema seiner verstorbenen Frau nie wirklich gesprächig gewesen ist. Doch plötzlich will er, dass Quinn alles über ihre...