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Mein Körper ist ein Käfig, ein Gitter, eine Box, ein Gefäß, er ist viel zu klein für mich, ich bin so viel mehr. Meine Gedanken passen nicht hinein, ich bin bis zum Rand gefüllt, ich schäume über mit Worten, die ich nicht habe, mit Taten, die noch ungeschehen sind, mit Erinnerungen und Gedanken, die so uralt sind wie die Welt selbst und noch älter und doch so jung und doch so flatterhaft, denn mein Verstand begrenzt mich, er hält mich fest und er lässt mich nur flüchtig streifen, was ich bin. Ein kurzer Blick, ein Schatten, kaum da und doch genug, um zu faszinieren und um zu frustrieren, um es mir bewusst zu machen, dass meine Grenzen mich gefangen halten. Dass mein Körper ein Gefängnis ist.

27.04.15

FragmenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt