„Miss Qwen, wo sind Sie?", schrie Herr Mor. „Ich bin hier.", antwortete sie leise, aus der letzten Ecke der Bibliothek. Herr Mor war Olpinas Chef. Er teilte ihr auch heute einen Mordfall zu. „Ich habe etwas besonderes für dich", sagte Herr Mor. Er gab Olpina die Akte eines 19-jährigen Mädchens. Interessiert blickte sie in die Akte und las sich die Informationen durch.
Todeszeitpunkt: 2:27 Uhr
Ort: Hamiltonriver im Contenparc
Todesursache: Ertrunken
Weitere Verletzungen: Kopfplatzwunde
Tatverdächtige: Henry J. Collen, Louis Manger, Joe Elden„Sind Sie sicher, dass es kein natürlicher Tod war?" „Miss Qwen, wollen Sie mir unterstellen, dass es natürlich ist, das 19-jährige Mädchen um 2:27 Uhr in einem Fluss mit Kopfplatzwunde ertrinken, und dies allein ihnen zu verschulden ist?" „Momentan kann ich Ihnen nichts vergewissern, aber ich habe im Gefühl, dass dieser Fall komplexer ist." „Ja. mag sein. Deswegen habe ich Sie auch ausgewählt. Der Orbis steht in Kürze zur Verfügung, dann können Sie mit ihm auf die Erde reisen." „Gut." Olpina verschwand mitsamt der Akte aus der Bibliothek und lief nach Hause. Auf dem Gebiet der Firma war es schon immer eher düster gewesen, doch da heute ein stärkerer Windhauch in der Luft lag, stellten sich Olpinas Armhärchen auf. Sie umschloss die Akte mit ihren dünnen und langen Armen und beeilte sich, in das nächste Viertel zu kommen. Als Olpina zu Hause ankam, packte sie schnell ihre Sachen, nahm sich ein paar Bücher aus ihrer Heimbibliothek mit und verstaute die Akte sicher. Mit ihrem Koffer lief sie dann die leisen Straßen Aeternitas entlang und genoss den frischen Duft der blühenden Akazien. Am Bahnhof angekommen mischte sich Olpina unter die vielen anderen Hüter, die mit dem Airbus reisen wollten.
Olpina saß eingeengt im Orbis und schaute aus dem Fenster. Sie beobachte die Planeten. Sie liebte die Erde. Olpina fand dort alles total interessant und wunderschön. Es war nicht so wie auf Aeternitas, dass jedes Viertel eine andere Stimmung verbreitete, es war eher so, als würde die eine Hälfte gepflegt werden und die andere der sogenannten „Natur" überlassen werden. Olpina wusste nie, was Natur war.
Als der Orbis auf der Erde ankam, beeilte sich Olpina damit, so schnell wie möglich aus der Raummaschine herauszukommen und sich unter die Lebewesen zu mischen. Manchmal kam ihr der Gedanke, ob sie diesen Wesen nicht ähnlich sei, doch es gab so viele Unterschiede zwischen ihr und denen. Olpina begutachtete den morgendlich besonnten Platz. Sie war umgeben von einigen Menschen: Große, dicke, kleine, dünne, schöne und hässliche. Olpina liebte ihren Job, Todesfälle aufklären und den Mörder rechtmäßig bestrafen lassen. Sie öffnete ihre Aktentasche und setzte sich auf weißen Steinboden vor dem hohen Springbrunnen. Zuerst wollte sie zum Ort des Geschehens reisen. Oft nahm die Menschenpolizei Spuren auf, die für Olpina ebenfalls sehr interessant sein können. Sie arbeitete gerne mit Menschen zusammen, okay, die konnten nicht wissen, dass sie mit ihnen zusammen arbeitet, zumal, dass sie in irgendeiner Weise hilfreiche Dinge taten. Auf der Erde war Olpina unsichtbar. Hörbar, aber unsichtbar. Olpina sprach alle Sprachen der Welt in einer, Aeternisch. Die Todessprache. Jeder Mensch, jedes Lebewesen war dem Tod gelehrt, jeder Mensch würde irgendwann sterben und somit bereit sein, die Sprache des Todes zu sprechen.Sie lag noch da.
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After The Death- Todeshüter (pausiert)
HorrorNachdem Olpina auf mysteriöse Weise in eine Nebenwelt namens „Aeternitas" gekommen war, kann sie dort nur unbeschwert leben, wenn sie ihrem Beruf nachgeht: Todeshüter. Als Fall bekommt sie einen Mord eines Mädchens, den sie aufklären soll, doch ziem...