Kapitel 6

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Nathan Cane (Gestern Morgen)

Ein lautes Klopfen holte mich aus meinem viel zu kurzen Schlaf. Ich hoffe, wenn ich den Störenfried einfach ignoriere, dass er wieder geht.

*Klopf, Klopf*

Ich hob stöhnend meinen Kopf und starrte böse meine Tür an, wohl wissend dass hinter meiner Schlafzimmertür keiner steht. Ich dachte ja, es sei keine schlechte Idee in einem eigenem Haus zu wohnen und nicht mehr im Rudelhaus. Aber das ständige Klopfen nervte. „Komm schon Nathan, ich weiß dass du wach bist. Jetzt öffne die Tür." hörte ich meinen Beta Callum. Stöhnend stand ich nun ganz auf und ging nur in Boxershort nach unten zur Haustür. Ich riss diese stürmisch auf und grummelte „Wehe dir, es ist nichts wichtiges." Callum der nicht mit mir gerechnet hat, stolpert einige Schritte herein, bevor er sich wieder fängt. Er richtet sich wieder auf und sagt dann energiegeladen. „Gut das du noch nicht angezogen bist, da können wir ja gleich los in den Wald." „Und was machen wir dann im Wald?" fragte ich grummelnd. „Wir gehen jagen." sagt er fröhlich. Ich schaue ihn an, als hätte er gesagt im Wald werden wir Skifahren. „Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Du weckst mich um" Ich schaue zur Uhr, die hier im Eingangsbereich hängt," um 7 Uhr morgens, nur damit wir jagen gehen?!? Ich bin erst um 5 Uhr ins Bett gekommen." werfe ich ihm vor. Unwohl kratzt er sich im Nacken. „Du bist die letzten Tage noch mehr als sonst gereizt. Ich dachte das würde dir gut tun." erklärt er sich.

Geschlagen seufze ich. Er hat ja recht und vielleicht hilft eine Jagd wirklich und ich kann etwas Dampf ablassen, ohne das meine Rudelmitglieder es abbekommen. Ohne noch ein Wort zu verlieren, verwandle ich mich in meinen schwarz-weißen Wolf. Hauptsächlich habe ich schwarzes Fell, nur am Bauch, einer Pfote und ein Ohr befindet sich weißes Fell. Ich gehe langsam los und schaue zurück. Callum steht immer noch in meiner Tür und schaut mich verwirrt an. „Was ist jetzt, Kommst du? Und schließe bitte die Tür" gebe ich ihm über den Mind-Link Bescheid. Callum zuckt einmal zusammen, bevor er die Tür hinter sich zu zieht, sich auszieht und sich ebenfalls verwandelt. Er ist ein sandfarbener Wolf, der nur wenige Zentimeter kleiner ist, als mein Wolf.

Sobald er zu mir aufgeschlossen hat, beginne ich zu traben. Kaum sind wir im Wald, lasse ich Arjun, meinem inneren Wolf die Kontrolle. Er freut sich riesig darüber. Das letzte Mal ist schon einige Zeit lang her, dass er sich austoben konnte. Ich bin froh, Callum als meinen Beta ausgewählt zu haben. Er kennt mich und weiß genau, was ich wann brauche, wenn ich es selber nicht weiß.

Nachdem wir einen Elch gerissen haben und ihn anschließend gegessen haben, überlässt Arjun mir wieder die Kontrolle, Danke Nathan, das war wieder schön. Gerne doch, Arjun. Ich blicke zu Callum, der ebenfalls wieder die Kontrolle bekommen hat. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach Wasser, um uns zu säubern.

Weiß du, warum du so gereizt bist?" fragt mich Callum, während wir uns säubern. „Nein, aber ich habe eine Vermutung. Seit sieben Jahren suche ich jetzt schon meine Mate. Das zieht nicht nur an meinen Nerven, sondern vor allem an Arjuns. Er ist ganz schön gereizt die letzten Tage und streift unruhig in meinem Kopf herum." „Dann hoffe ich doch mal für dich, dass sich das bald wieder legt." Ich schnaufe nur auf und ging wieder aus dem Bach und schüttele mich. „Wir sollten wieder zurück, wir haben uns bei der Jagd ganz schön von unserem Territorium entfernt. Ich glaube wir sind inzwischen im Wood-Buffalo-Nationalpark." gibt mir Callum zu bedenken. Ich nicke und hebe vorsichtshalber meine Nase in die Luft, um unsere Umgebung zu überprüfen. Ich rieche nichts ungewöhnliches. Gerade als ich mich umdrehen will, weht der Wind einen süßen und einfach wundervollen Duft zu mir. Sofort drängt mich Arjun in die Richtung aus der der Geruch kommt. Kaum weht der Wind wieder in eine andere Richtung, verschwindet der Geruch wieder. „Nathan kommst du jetzt?" fragt Callum verwirrt nach. Ehe ich ihm antworten kann, meldet sich Arjun: Wehe dir, du gehst jetzt. Dann wirst du dich nie wieder in einen Wolf verwandeln, dass schwöre ich dir. Verwundert über die Drohung frage ich ihn, was los sei. Du hast es nicht begriffen oder? Das ist der Geruch von unserer Mate du Idiot. Sofort schaue ich wieder in die Richtung, aus der der Geruch kam. „Callum gehe schon nach Hause, ich muss noch etwas erledigen." Im Augenwinkel sehe ich ihn verwirrt nicken, ehe er los trabt.

Strahle mein PolarlichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt