- Montag, 6:50 Uhr, 15. August. 2016 -
Sunghoon pov
„Guten Morgen, Sonnenschein.", rief ich, während ich mit einem Tablett in ihr Zimmer reinschritt.
„Nah, wie geht's uns heute? ", fragte ich und kniete mich direkt neben sie. „Gut!", lächelte sie wie jeden Morgen. Abends würde sie dann doch wieder anfangen zu weinen.
„Hast du gut geschlafen?", fragte ich und streichelte dabei über ihren Kopf.
Sie nickte und nahm einen großen Biss von ihrem Frühstücks-Sandwich.„Ich muss jetzt in die Schule. Ich erlaub dir heute, weil du so brav warst Fernsehen zu gucken, bis ich komme. Aber nicht die doofen Kanäle, okay?", wieder nickte sie.
Als doofe Kanäle bezeichnete ich die Nachrichten. Sie war so gut erzogen, sie würde sowieso gehorchen. Zur Sicherheit hatte ich trotzdem jeden einzelnen gesperrt.
Die Polizei suchte überall nach ihr. Überall im Fernsehen war ihr Gesicht zu erkennen. Sogar einer der Briefe, die ich in ihrem Namen an ihre Eltern adressiert hatte, wurde veröffentlicht.
Ich mache eine Pause von der Schule und von zuhause. Versucht nicht mich zu finden., schrieb ich darin.
Sie freute sich unglaublich über mein Angebot. Normalerweise hatte sie keinen Kontakt zu anderen außer zu mir. Deswegen sah sie immer sehr gerne fern und sprach sogar manchmal mit dem Fernseher.
Bald aber werde ich ein Zwischenexperiment starten. Sie wird schon in naher Zukunft anfangen zu wachsen und von Tag zu Tag immer fraulicher werden. Dann werde ich mit ihr shoppen gehen. Natürlich wird sie genau von mir observiert werden, aber einen Versuch ist es wert.
Ich weilte noch ein wenig mit ihr. Dann stand ich auf und wollte mich gerade auf den Weg machen, als sie mich jedoch aufhielt. „Nein!", rief sie und klammerte sich an mein Bein. „Ich will nicht wieder alleine sein!"
Ich kniete mich zu ihr runter. „Ich bin bald wieder da, versprochen. Aber ich muss los, tut mir leid Y/n-ie", versicherte ich ihr während ich in ihre Wange kniff.
Sie war wirklich sehr niedergeschlagen, aber ließ mich doch gehen.Auf dem Weg nach draußen dachte ich nach. Interessant, wie langsam sie diese Sehnsucht nach Gesellschaft entwickelt hatte. Es hat lange gedauert, aber dafür war sie jetzt umso stärker. Weder in die Schule, noch zum Flugunterricht, ja nichtmal zu meinen Eltern konnte ich gehen, ohne das sie mich vermissen würde.
In der Schule angekommen, begrüßte ich meine Freunde.
Sunoo, Jay, Jungwon und Ni-ki.Meine Freundesgruppe war unglaublich klein, aber ich mochte es irgendwie so. Sonst hatte ich mit niemandem Kontakt außer gelegentlich mit meinen Cousins Jake und Heeseung.
Die wollten aber sowieso nur an das Geld meines Vaters, deswegen ließ ich das auch von meiner Seite.
Die Zeit verstrich. Langsam entwickelte ich ein Unwohlsein. Es war der Anfang der 11. Klasse und ich durfte nicht so oft fehlen. Trotzdem meldete ich mich drei Stunden vor Schulschluss krank, um wieder nachhaus zu der ganz einsamen Y/n zu gehen. Mein armer Spatz.
Ich fuhr wie gewohnt mit dem Bus.
Die Firma von meinem Vater stellte die verschiedensten Arten von Sicherheitsvorkehrungen gegen Einbrecher her. Unter anderen Schlösser, die sich mit einem Programm auf dem Handy öffnen ließen.Genau so eins installierte ich auch an der Tür von Y/ns Zimmer. Während ich das Treppenhaus hochlief, entsperrte ich es. Das Schloss machte ein Geräusch, so wusste sie immer, dass ich komme.
Wie erwartet kam sie, als ich das Appartement betrat, auf mich zu gesprintet und umarmte mich. „Sunghoon!", rief sie euphorisch. „Aber warum bist du denn jetzt schon da? Der kleine Zeiger ist noch nicht auf der 5."
„Ich bin extra früher gekommen wegen dir.", sagte ich und kniff ihr in die Nase. Wir beide lachten. „Aber jetzt wieder rein mit dir. Ich muss noch essen machen. Wir essen heute früher weil ich noch zum Flugunterricht muss."
Sie gehorchte, ging rein und ich schloss ihr Zimmer von meinem Handy ab.
Bevor ich in die Küche, ging setzte ich mich noch kurz an den Schreibtisch. Sie beobachtete mich durch das große Fenster und winkte. Ich winkte natürlich zurück. Dann schrieb ich:
Y/n entwickelt langsam Symptome einer tiefen Sehnsucht nach Nähe. Sie fängt an sich zu freuen, wenn ich nachhause komme und will so viel Zeit mit mir verbringen wie möglich. Sie entwickelt ein kleinkindliches Verhalten mir gegenüber. (hört auf, richtige Wörter zu benutzen; tut so als könne sie die Uhr nicht mehr lesen... etc.)
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Creep || 🅔ⁿʰʸᵖᵉⁿ
FanfictionDu warst eine Wolke. Wunderschön. Ich suchte dich überall und fand dich. Doch je länger ich dich beobachtete, desto schneller zogst du an mir vorbei. Jetzt, bist du mein Experiment. Mein Glück, meine Leidenschaft, mein Schützling. Jetzt, bist du mei...