Chapter 1

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„Ahsoka!" rufe ich aufgeregt, während ich den Hangar betrete. Meine beste Freundin ist nach zwei Monaten im Außeneinsatz endlich wieder nach Coruscant zurückbeordert worden. „Meliah!" ruft Ahsoka zurück und kommt mir freudig entgegen. „Ich habe dir so viel zu erzählen! Die Schlacht war unglaublich! Ich habe so viel gelernt. Ich muss dir unbedingt meine neuen Tricks zeigen, am besten wir gehen morgen direkt trainieren...", während meine beste Freundin aufgeregt von ihren Erfahrungen erzählt, wandert mein Blick zum Schiff, wo Meister Skywalker sich angeregt mit Meister Plo Koon unterhält.
Meine Augen betrachten sein Gesicht. Seine Haare sind ein Stück gewachsen und wellen sich nun leicht am Ende, seine Jedi Robe liegt enger an, woran man erkennen kann, dass er während des Kampfes weiter an Muskeln aufgebaut haben muss. Der Dreck auf seinem Anzug deutet darauf hin, dass die Schlacht wohl gerade erst gewonnen war und die Flotte so schnell es ging nach Hause zurückgeeilt ist. Er setzt einen besorgten und anstrengenden Blick auf, während er Meister Plo Koon Bericht erstattet. Zwei Monate schon habe ich die beiden nicht mehr gesehen. Wie ich sein Gesicht vermisst habe...
Ich starre Anakin weiterhin an, während ich im Hintergrund Ahsokas angeregtes Plappern vernehme. Ich konnte nicht anders als ihn weiter anzusehen, seinen Gesichtszügen zu folgen und seine Lippen zu betrachten. Ich merke, wie sich ein warmes Gefühl in mir ausbreitet und mein Herz schneller anfängt zu schlagen. Bevor ich mich fassen konnte, sieht Meister Skywalker mich an. Er muss meinen starren Blick bemerkt haben und legt seinen Kopf ein wenig zur Seite, hebt eine Augenbraue und schaut verwirrt. Schnell fange ich mich und sehe peinlich berührt zurück zu Ahsoka. „Ahsoka, ist irgendwas Schlimmes während der Schlacht vorgefallen? Etwas was den Jedirat bedrücken könnte?" frage ich und unterbreche somit ihre Erzählung. „Das wird Skyguy bestimmt nachher mit dem Jedirat besprechen. Ich weiß auch nicht was los ist, aber er ist seit ein paar Tagen schon so besorgt." antwortet sie, während sie die Arme kreuzt und mich fordernd ansieht. Ich hob eine Augenbraue und sah sie fragend an. „Willst du mir nicht erzählen, wie deine Zeit ablief? Was hast du so gemacht? Warst du unterwegs? Hattest du eine Mission? Wie e-", weiter kam Ahsoka nicht, da Meister Skywalker nun neben uns steht. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er auf uns zu gekommen ist. „Snips, komm runter." sagt er etwas harsch zu ihr, wobei Ahsoka ihn schnippisch ansieht. „Guten Tag Padawan Meliah.", wendet er sich zu mir. Erneut breitet sich eine wohlige Wärme in mir aus, als er mir in die Augen sieht und seine sanfte Stimme erklingt. „Guten Tag Meister Skywalker. Ich hoffe ihnen geht es gut.", sage ich sanft und versuche meine Nervosität zu unterdrücken. „Mir geht es prima, die Schlacht hat echt Spaß gemacht, nicht wahr Snips? Ich hoffe dir ist es auch gut ergangen." sagt er und klopft Ahsoka dabei auf die Schulter, sein Blick bleibt jedoch an mir haften. „Oh ja, es war so supercool! Aber Meister ihr habt mal wieder unsere Wette gewonnen." antwortet Ahsoka und sieht ihren Meister enttäuscht an. „Welche Wette?" frage ich neugierig und sehe zu Ahsoka. „Ach Snips und ich wetten immer darum wer mehr Droiden vernichtet. So ist der Kampf noch spannender und aufregender.", antwortet mir Meister Skywalker und lacht leicht. Sein Lachen ist so wunderschön, es erfüllt meinen Körper sofort mit Freude. Doch seine Worte erzürnen mich. „Bei allem Respekt Meister, aber eine Schlacht sollte ihnen nicht so eine Freude bereiten. Über einen Sieg dürfen wir uns freuen, in dem Anblick das er uns näher an das Ende dieses langen Krieges bringt und wir den Frieden weiter wahren können, ohne weiteres Blut zu vergießen." sage ich verärgert. Was bilden die zwei sich immer ein? Als würden sie hoffen das der Krieg ewig anhält, damit sie ihren Spaß beibehalten können. Meister Skywalker legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich sanft aber belustigt an. „Man merkt das Meister Yoda ihnen ein guter Lehrer ist. Eine bessere und weisere Schülerin als Euch kann er nicht haben. Seine Weisheit lebt in euch." Er lächelt sanft und ich merke die Aufrichtigkeit in seiner Tonlage. Ich wurde sofort rot und die Stelle die seine Hand berührte, glüht förmlich. „Vielen Dank", stottere ich. Meister Skywalker nimmt seine Hand von meiner Schulter und wendet sich an seinen Padawan. Meine Haut kühlt sofort runter. „Du darfst dich jetzt zurückziehen und ausruhen Ahsoka. Wir sehen uns morgen pünktlich zum Training!" sagt er streng, aber liebevoll. Ahsoka lächelt dankbar und nimmt meine Hand, „Na komm, ich habe dir so viel zu erzählen!". „Nein Snips, Meliah kommt mit mir zum Jedirat, sie soll heute an der Sitzung teilnehmen.", sagt Meister Skywalker. „Was? Und ich nicht? Wie unfair!", empört sich Ahsoka. „Los jetzt Ahsoka geh dich ausruhen. Du bist noch lange nicht so weit trainiert wie Padawan Meliah. Immerhin ist sie 2 Jahre älter als du.", sagt er streng und sieht sie mahnend an. Ich lächele sie sanft an und sage: „Ich komm nachher vorbei und wir reden, versprochen". Ahsoka schenkt mir ein Lächeln und ihrem Meister einen bösen Blick, ehe sie sich davon macht.

„Hier entlang junger Padawan. Der Rat erwartet uns bereits.", sagt Meister Skywalker und wir machen uns auf den Weg. Ich war nervös neben ihm zu laufen, allein. Es war kein Geheimnis, das mir Meister Skywalker nie aus dem Kopf geht, dabei habe ich wenig mit ihm zu tun, außer wenn Ahsoka und ich zusammen unterwegs sind. Was nebenbei ständig passiert, solang sie sich im Jeditempel aufhält. Ich verstehe meine Anziehung zu ihm nicht. In seiner Nähe bin ich nicht ich selbst. Ich bin nervös, unachtsam und aufgeregt. Er raubt mir jeden meiner Gedanken, egal wie sehr ich versuche dagegen anzukämpfen. Abhängigkeit ist keine gute Eigenschaft für einen Jedi. Sie öffnet einen Pfad zur dunklen Seite, welchen ich niemals betreten möchte. „Wie geht es dir Padawan Meliah?", fragt mich Meister Skywalker. Sobald er meinen Namen nennt und seine Stimme erklingt, wird mir wieder warm. „Es geht mir gut, danke der Nachfrage.", antworte ich. „Das freut mich sehr, ich hoffe dir war nicht all zu langweilig im Tempel, soweit ich weiß hattest du keinen Auftrag erhalten." Verwirrt sehe ich ihn von der Seite an. Er hat sich also nach mir erkundigt. Ein Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit, welches ich sofort unterdrücke. „Nein es war sehr toll, Meister Yoda hat mich viel gelehrt und ich hatte sehr viel Zeit zum Trainieren. Meister Yoda meinte ich könnte bald meine Meister Prüfung ablegen. Dementsprechend arbeite ich darauf hin." „Du bist so geduldig. Ich wünschte Ashoka hätte diese Eigenschaft." sagt er und lächelt belustigt. „Bei allem Respekt Meister, das hat sie von ihnen." „Du kannst mich ruhig Anakin nennen, nur weil ich 2 Jahre älter bin, musst du mich nicht ständig siezen." antwortet er sanft, aber bestimmt. „Es ist eine Höflichkeitssache, aber wenn ihr es so wünscht, Anakin." sage ich und betone seinen Namen sanft. Mein Herz fängt schneller an zu schlagen, als ich seinen Namen zum ersten Mal laut ausspreche. Sein entzücktes Lächeln, als ich seinen Namen ausspreche, bemerke ich nicht.

Im Ratssaal angekommen, versammelten sich die Meister um uns herum. Anakin berichtete von der gewonnenen Schlacht, aber auch von den konsequenten Schäden für die Bewohner des Planeten. Als ich seine Besorgnis sehe, tat mir die Aussage über die Wette vorhin leid. Er sorgt sich um den Frieden, auch wenn er etwas leichtsinnig auftrat, ist er einer der besten Jedi. Er hat hervorragende Kampfstrategien und seine Flugkünste sind berühmt. Nach dem der Rat sich beraten hat, wird mein Name erwähnt. „Padawan Meliah. Sie werden Meister Kenobi, Meister Skywalker und Padawan Tano auf ihrer nächsten Mission begleiten.", erklärte mir Meister Windu. „Deine Zeit gekommen ist mein junger Padawan. Dies deine letzte Aufgabe als Padawan sein wird.", erklärt mir mein Meister. Ich schaue ihn erstaunt an. „Vielen Dank Meister. Ich fühle mich geehrt. Ich werde sie nicht enttäuschen!", sage ich und werfe einen Blick zu Anakin, welcher mir freudig zunickt. „Junger Padawan ihr dürft euch nun zurückziehen und auf die Mission vorbereiten. Ihr werdet morgen abreisen.", weist Meister Windu mich an. Ich nicke höflich und ziehe mich zurück.
Sofort mache ich mich auf den Weg zu Ahsoka, um ihr die freudigen Nachrichten zu überbringen. Mein letzter Auftrag als Padawan. Wie aufregend dieser Moment für mich war, hatte ich in diesem Moment noch nicht begriffen. Doch später würde ich dieses Gefühl vermissen. In meinem Kopf schwirrt nur ein Gedanke. Ich werde eine ungewisse Zeit mit Anakin verbringen.
„Meliah das ist super! Ich wünschte mein Meister würde sehen wie weit ich schon bin und würde mich endlich meine Prüfung ablegen lassen. Aber ich freue mich so für dich, du hast es verdient. Ich meine so hart wie du trainiert hast und so weise und klug wie du bist. Du wirst deine Prüfung ohne Probleme bestehen. Meister Kenobi und Meister Skywalker werden bestimmt gut auf uns Acht geben... Ach was rede ich denn da, wie immer muss ich die beiden aus irgendeiner Scheiße retten, in die sie mich reiten.", babbelt Ashoka los, nachdem ich ihr die wunderbaren Neuigkeiten erzählt habe. Lachend setze ich mich auf ihr Bett und sehe sie belustigt an. Fragend hebt sie eine Augenbraue und verschränkt ihre Arme. „Du redest mal wieder ohne Unterbrechung. Aber ich danke dir, und ja ich freue mich auch sehr über die Mission.", sage ich sanft und lächele sie an. Sie wirft sich neben mich und sieht betrübt zu mir rüber. „Ashoka, du bist noch nicht so weit. Ich weiß du wünschst dir so schnell wie möglich eine Meisterin zu werden, aber du musst dich in Geduld üben. Du bist wie Anakin, er war auch immer ungeduldig, aber bei ihm hat es sich im Endeffekt ausgezahlt. Immerhin ist er einer der besten Jedi, seine Kräfte sind unglaublich, ganz zu schweigen von seinen erfolgreichen Strategien, auch wenn er die meiste Zeit impulsiv und unüberlegt handelt.", schwärme ich und bemerke die wohlige Wärme, die sich erneut in mir ausbreitete, sobald ich von ihm spreche. Mein Herz schlägt schneller und meine Hände fangen an zu schwitzen. Ashoka sah mich verwirrt an. „Sag mal wieso schwärmst du so von Skyguy und wieso nennst du ihn beim Vornamen?", fragt sie mich mit einem stechenden Blick. Ertappt räuspere ich mich. „Er hat es mir vorhin angeboten. Zuerst habe ich aus Höflichkeit ablehnen wollen, jedoch bestand er darauf. Und ich schwärme überhaupt nicht. Ich zähle nur auf was ich so gehört habe und selbst beobachtet habe.", versuche ich mit fester Stimme zu sagen. „Was du beobachtet hast?", fragt Ashoka sehr skeptisch. „Ja, ich meine während seiner Ausbildung und während ein paar Schlachten. Ich habe zu ihm aufgesehen als er noch ein Padawan war, was nicht allzu lange her ist. Und nun sehe ich zu ihm als Meister auf, immerhin kann ich von ihm ebenfalls etwas lernen. Genau wie ich von Meister Yoda, Meister Plo Koon und Meister Kenobi gelernt habe.", sage ich schnell. Ich versuche locker zu klingen und atme einmal tief durch, um meine Nervosität zu unterdrücken. Meine Freundin sieht mich weiterhin skeptisch an und ehe sie was sagen konnte, stehe ich auf. „Ich werde jetzt meditieren und dann meine Sachen packen. Wir sehen uns morgen früh. Ruh dich aus.", sage ich und verschwinde schnell auf den Flur in Richtung meines Zimmers.
Ich kontrolliere meinen Atem und reflektiere über die heutigen Ereignisse. Habe ich wahrhaftig Gefühle für Meister Skywalker entwickelt oder sind diese rein platonischer Natur? Immerhin ist er ein großer Meister, den ich bewundere und von dem ich noch viel lernen kann. Jedoch macht mich seine Anwesenheit ständig nervös. Jeder freie Gedanke gilt ihm, seit der Schlacht von Geonosis. Ich muss meine Gefühle kontrollieren. Ich bin eine Jedi und emotionale Bindungen stören meinen Weg des Gleichgewichts. Die Macht ist es was mich leiten soll und nicht die Leidenschaft. „Mitgefühl, welches ich als bedingungslose Liebe definieren würde, ist das wesentlichste im Leben eines Jedi. Man könnte also sagen, dass wir zur Liebe ermutigt werden." Seine Worte schießen mir durch den Kopf. Ich schlucke schwer und konzentriere mich wieder auf das wesentliche. Die Macht wird mich leiten, sie wird mein Gleichgewicht halten, wie es sich für einen Jedi gehört.

Nach dem Meditieren packe ich meine Tasche für die Abreise morgen. Ich lege meinen schwarzen Overall raus und streiche meine schwarze Robe glatt. Danach mache ich mich auf den Weg zu meinem Meister. Ich möchte mich verabschieden, bevor ich für eine ungewisse Zeit lang in der Galaxis unterwegs sein werde.
„Ah Padawan Meliah, eintreten ihr mögen.", sagt Meister Yoda. „Guten Abend Meister. Ich wollte mich von ihnen verabschieden, bevor ich morgen abreise. Ich danke ihnen so sehr für diese wunderbare Ausbildung. Von ihnen konnte ich am meisten lernen und ihr seid mir immer ein hervorragender Meister gewesen. Vielen Dank Meister Yoda.", sage ich sanft und verbeuge mich leicht, um meinen Respekt und meine Dankbarkeit zu erweisen. „Deine Zeit gekommen ist mein junger Padawan. Aus dir eine starke, selbstbewusst, tapfere und sehr weise Frau geworden ist. Sehr stolz du mich gemacht hast.", teilt mir mein Meister mit. Ich lächele dankend und verabschiede mich, ehe ich mich zurück auf mein Zimmer begebe.

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