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Natürlich hatte ich mal wieder keinen Schirm dabei. So langsam kroch mir die Kälte in die Knochen, während ich durch die schmalen Asphaltierten Straßen lief.
Einzelne Regentropfen rannen mir die Rücken hinunter, als ich versuchte, voll beladen wie ich war, die Restaurant Tür aufzumachen.
Ich drückte die Tür mit meinem Rücken auf und lief rückwärts hinein. Sofort stieg mir der vertraute salzige Geruch der Ramensuppe in die Nase und die angenehme Wärme umhüllte mich.

"Mach schnell das du die Sachen verräumt bekommst und zieh dich dann um. Du triefst alles Nass", hörte ich die Stimme meiner Mutter.
Ich schüttelte mir meine nassen Haare aus dem Gesicht, um wieder richtig zu sehen. Das weiche Licht der Lampen erhellte den holzgetäfelten Raum, an dessen Wände verschiedene Landschaftsfotografin von Südkorea hingen.
Langsam bahnte ich mir den Weg in Richtung Küchen zwischen den Kleine Tischen hindurch.

Das Restaurant meines Vaters war nicht sonderlich groß, jedoch machten wir noch alles selber, hauptsächlich Ramen. Mit dem Fuß stieß ich die weiße Doppeltür zur Küche auf und ein Schwall der verschiedensten Gewürze und Gerüche kam mir entgegen.

"Ich hab alle Zutaten bekommen", rief ich und stellte die Kisten auf den metallenen Arbeitsflächen ab.

"Ah sehr gut Jisu. Wie viel hat es den gekostet?", fragte mein Vater, der gerade aus dem Vorratsraum kam.

"Wieder ein paar Won mehr als letze Woche", sagte ich und gab ihm die Rechnung. Mein Vater blickte besorgt mit gerunzelter Stirn auf den Zettel.

"Wenn die die Preise weiter so schnell anziehen, wird das echt knapp langsam".
Mit diesem Worten zog er sich ins Büro zurück und ich begann die Waren zu verräumen.
Ich fühlte mich nun wieder ganze elend. Wir hatten nie sehr viel Geld besessen, aber wir konnten uns dennoch etwas aufbauen.

Doch seit einigen Jahren wurde alles immer teurer. Ich musste meinen Traum Sängerin werden schon aufgeben. Meine Eltern konnten es sich einfach nicht mehr leisten, mir die Gesangsstunden zu bezahlen, geschweige denn eine Trainee Ausbildung bei einem Entertainment. Sie brauchten mich als Unterstützung. Ich hatte letztes Jahr die Schule abgeschlossen und jobbte seit her. Ich sparte mir alles zusammen, um bald meine Gastronomie Ausbildung zu machen. Dafür müsste ich zwar ein paar Tagen unter der Woche in die Schule, aber mein Vater würde mich ausbilden. Also brauchte ich keinen anderen Betrieb suchen. 

Danach ging ich langsam die schmale Treppe zu unserer Wohnung nach oben. Das Restaurant würde erst in 2 Stunden öffnen, da hatte ich noch etwas Zeit für mich. Ich öffnete die Wohnungstür und trat in den Flur. Ich zog meine Straßenschuhe aus, die Hausschuhe an und ging erst mal in die Wohnküche um mir einen Tee zu machen und setzte mich dann in mein Zimmer.

Während ich den Dampfschwaden über der Tasse beim Tanzen zusah, fiel mein Blick auf das große Poster meiner Lieblingsband Twice über meinem Schreibtisch.
Wie gerne wäre ich so berühmt wie die 9 Mädels. Sie lebten meinen größten Traum, so viele Menschen wie möglich mit meinen eigenen Lieder begeistern.
Ich hatte sie ein einziges Mal Live gesehen, vor 2 Jahren. Lange hatte ich darauf gespart und es war einer der besten Momente meines Lebens.

Und so zogen die Minuten ins Land, während ich mich in Tag träumen vertiefte.

Seven Boys, Ramen and I ~ Tempest FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt