Kapitel 1: Anfang
Schrille, verschiedene Töne hallten plötzlich durch den mittelgroßen Raum. Grummelnd drehte sich Yeonjun zu den Geräuschen um, immer noch umhüllt von seiner dicken grauen Decke, und schaltete mit einer mühsamen Bewegung seiner Hand den nervenden Wecker aus. Sein Gesicht erhob sich nur einige Zentimeter aus dem flauschigen Kissen, um die Uhrzeit auf dem kleinen Gerät abzulesen. In leuchtenden, neongrünen Zahlen schien ihm 11:08 Uhr entgegen. Laut ausatmend ließ er seinen Kopf wieder zurück auf das Kissen sinken, dabei fielen ihm seine dunkelblonden Haare wirr vor das Gesicht. 11 Uhr war zwar nicht die früheste Zeit an einem Wochentag um aufzustehen, doch an einem Wochenendtag (wie an dem heutigen Samstag) war es eine der früheren Zeiten. Sich innerlich beschwerend, sich eigenwillig dazu entschieden zu haben um diese Uhrzeit aufzustehen, befreite er nun seinen unter sich eingeklemmten Arm und tastete blindlinks nach seinem Handy. Bis der Dunkelblondhaarige es endlich in seinen Fingern spürte, unter einem Plüschtier-Kissen hervorzog und vor sein Gesicht hielt. Keine Sekunde später, ertönte der Benachrichtigungston und eine aufpoppende Nachricht erhellte seinen Handybildschirm.
„Keine Sorge, bro. Ma' hat mich schon zur Abholstation geschickt": las er sich die Nachricht von seinem Bruder, Kai, in Gedanken mehrere Male selbst durch. Erneut ertönte der Benachrichtigungston und eine neue aufpoppende Nachricht erhellte seinen Handybildschirm: „Du musst heute nicht hin :] Gern geschehen"
Dem Dunkelblondhaarigen entgleisten alle Gesichtszüge bei dieser Nachricht. Das konnte doch nicht deren ernst sein. Es hatte jawohl einen Grund dafür, dass er sich freiwillig bereit erklärt hatte die bestellten Bücher und das Paket aus der kleinen Abholstation zu holen. Nun würde sein jüngerer Bruder herausfinden, was für eine Art von Buch er für sich bestellt hatte. Hatten seine Mutter und Kai denn Garnichts verstanden? Entnervt fuhr er sich zweimal durch die dunkelblonden, seidigen Haare, sein ganzer Plan für diesen Tag war nun ruiniert. Vermutlich auch seine Würde.
Schlussendlich schrieb er aber nur ein knappes „Okay, danke" Hueningkai zurück. Ehe er abermals grummelnd, diesmal lauter, sich nun aufrichtete, widerwillig die graue, warme Decke zur Seite schlug und nicht wirklich graziös von seinem Bett aufstand.
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Nun total unmotiviert schleifte sich Yeonjun die Treppe hinunter in die offene Küche, welche sich in dem Erdgeschoss des feinen Sommerhauses befand, und ließ seinen Blick kurz durch den leeren, großen Raum schweifen. Die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer vereinten sich alle zu einem einzigen lichtgefluteten Raum mit einer riesigen Glasfront.
Seufzend griff der Dunkelblondhaarige nach der rosanen Kochschürze, die mit der glitzernden Aufschrift („Best Cook In This House"), und hing sie sich um. Dann brachte er beide rosanen Bändel der Schürze gekonnt hinter sich, sodass sie seine Hüfte, einige Zentimeter über dem Bund seiner pechschwarzen Jogginghose, sanft umrahmten und band sie zu einer lockeren Schlaufe zusammen. Kurz darauf, breitete sich überraschend eine Gänsehaut auf seinen entblößten, trainierten Oberarmen aus. Leicht verwundert glitt seine Sicht zu dem Thermostaat an der Wand neben dem Kühlschrank, während sich eine seiner Augenbrauen hob. Trotz der normalen Verhältnisse und Umstande zeigte es an, dass es in dem Raum etwas kälter war als sonst.
Auf einmal nahm der Dunkelbondhaarige das bekannte Geräusch des Schlüssels, der die Türe am Hauseingang aufschloss, wahr. Eigentlich hatte er nicht sehr viel Vorfreude seinen Bruder schon wiederzusehen. „Yeonjun, ich bin wieder da-": anscheinend muss ihm Hueningkai das auch angesehen haben, da der dunkelhaarige Teenager, kaum nachdem er zwei Schritte in die Küche gemacht hatte, direkt verstummte. „Was ist denn mit dir los?": fragte Kai den Dunkelblondhaarigen, welcher sich an der Kücheninsel abstützte. War das jetzt Kai's Ernst? „Gib mir einfach mein Magazin.": sprach Yeonjun minimal gereizt und streckte dem Anderen erwartend seine Hand entgegen.
„Magazin? Da war kein Magazin dabei, nur dieses Buch und Ma's Romane.": erläuterte der Dunkelhaarige und platzierte das altwirkende, schmale Buch in seiner geöffneten Handfläche. Perplex zogen sich die Augenbrauen des Dunkelblondhaarigen zusammen, als er dem Gerede von seinem Bruder nur noch halb zuhörte und anstatt den alten Einband von dem Buch, auf das „Hamlet" in goldener Schrift gestickt worden war, intensiv musterte. Das musste doch ein schlechter Scherz sein. „Dieses Buch hab ich aber gar nicht bestellt, Kai?"
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Randnachricht: Das ist mein erstes Werk in dem Fandom, ich hoffe es ist nicht allzu schlecht geschrieben :]
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laertes ; yeongyu fanfic
Fanfiction; Ein ganz normaler Teenager, Yeonjun, bekommt „Hamlet" das Drama durch einen seltsamen Zufall zugeschickt, beginnt es zu lese und merkt dass es einige Ähnlichkeiten mit seiner derzeitigen Situation hat. Nur einen großen Unterschied hat es, sein „Ha...