Kapitel 49: Broken Relationship

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Namjoon's POV:

Mittlerweile war Jin schon fast ganz bei mir eingezogen. Meine Eltern und meine kleine Schwester schienen auch kein Problem mit ihn zuhaben. Sie akzeptierten ihn als neuen Teil der Familie. Allerdings spürte ich auch, dass er sich in seiner neuen Familie unwohl fühlt. Außerdem schien er sich ziemlich verändert zu haben. Er wirkte ziemlich Gedanken verloren und zurückhaltend. Ich hab das Gefühl, er fing wieder an etwas vor mir zu verbergen. Er vertraut mir schon wieder nicht und war selten zu Hause. Kam ich ihn zu nah, versuchte er etwas Abstand zu nehmen. Es sah auch eher so aus, als hätte er Berührungsängste, was ich mir aber eher weniger vorstellen konnte. Woher sollte er die denn plötzlich haben?

Schon oft hab ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich doch nicht mehr gut für ihn sei und er mich nicht mehr braucht. Vielleicht lag ich ja gar nicht mal so falsch. Ich muss ihn einfach darauf ansprechen. Ihn schien etwas zu belasten. Es lässt mich auch einfach keine Ruhe.

Die Nacht brach langsam herein und morgen war wieder Schule. Die Tür ging auf, aber ich stellte mich schlafen, wie eigentlich jede Nacht. Ich bemerkte jedes Mal, wie Jin spät am Nachmittag verschwand und erst spät Abends wieder kam. Es zierten bereits dunkle Ringe unter seinen Augen, die immer dicker und deutlicher wurden.

Er legte sich zu mir ins Bett. Ich spürte seine Blicke in meinem Rucken. "Ich hoffe...du kannst mir eines Tages verzeihen." Wovon redet er denn da? "Jin??" fing ich langsam an und drehte mich zu ihn. Er war sichtlich zusammen gezuckt und rückte etwas von mir weg. Traurig seufzte ich aus. So lief doch eigentlich keine Beziehung. Ich mache mir Sorgen, dass er mich vielleicht betrügen könnte, aber tat er dies denn freiwillig? Jetzt sah er wieder so ängstlich aus.

"Jin, ich...tu dir doch nichts! Wieso hast du mit einem Mal solche Angst vor mir?" Er fing an sich nun selber zu umarmen und kniff stark die Augen zusammen. Aus seinen zusammengekniffenen Augen rollten einige Tränen. "Du...würdest das niemals verstehen. Ich würde es dir gerne sagen, aber ich kann nicht." Schockiert sah ich ihn an. "Dann...vertraust du mir also nicht?" Sofort schüttelte er hastig den Kopf. "Nein, dass ist es nicht!" "Anscheinend schon!" Ich weiß nicht, was mit mir los war, aber in mir kam mit einem Mal die angestaute Wut hoch. Ich setzte mich auf und ging langsam zum Fenster.

"Joonie..." Es tat so weh, dass er mir nicht vertraute. "Du musst nichts sagen! Man, Jinnie! Hast du überhaupt einmal daran gedacht, wie weh mir deine Abwehrhaltung tut? Anscheinend nicht. Denken war ja eigentlich nie deine Stärke." Er sagte nichts und dabei ließ ich ihn schon die Gelegenheit. Es machte doch alles keinen Sinn mehr. "Ich wollte dir helfen, aber du lässt es ja nicht zu. Ich will dir näher kommen, doch auch das verweigerst du. Du hast Angst, aber ich kann sie dir nicht nehmen. Jinnie, ganz ehrlich! So macht eine Beziehung doch keinen Sinn mehr." Es tat weh das auszusprechen, aber es entsprach ja nur der Wahrheit.

Ich vernahm hinter mir eine kleine Bewegung und drehte mich dann langsam zu Jin um. In seinen wunderschönen dunklen Augen konnte ich Trauer, Angst, Schmerz und Hass erkennen. Das überraschte mich etwas. Was war nur aus uns beiden geworden? Selbst die anderen hatten Jin's Veränderung doch auch mitbekommen. "Du hast vollkommen recht! Die Beziehung hat keinen Sinn mehr." Moment! Was hat er jetzt vor? "Ich werde dann mal gehen." sagte er nur und drehte mir den Rücken zu. Will er etwa so das Haus verlassen? Will er sich nicht einmal etwas warmes anziehen? "Jinnie, so..." "Lass mich in Ruhe, okay? Ich hab dich schon verstanden. Du bist wie jeder andere. Du hast nur versucht mein Vertrauen zu gewinnen und als du es jetzt nicht geschafft hast, warfst du mich weg, wie ein Stück Dreck!" Meine Augen weiteten sich geschockt. Dachte er wirklich so? "Leb wohl, Joonie! Das wird ein Abschied für immer sein." Mit den Worten verließ er mein Zimmer und letzendlich auch die Wohnung.

Meine Augen füllten sich allmählich mit Tränen und dann brach ich einfach kraftlos weinend auf den Boden zusammen. Wieso musste es nur so enden? Ich hab es doch nicht so gemeint, wie er es verstanden hatte. Verdammt! Das war ein großer Fehler gewesen. Wir hatten doch dennoch immer eine Menge Spaß gehabt. Wir konnten Höhen und Tiefen überwinden um zu denen zu werden, die wir jetzt waren. Außerdem hatten wir tiefsten Winter im Januar. Er würde da draußen erfrieren. Wollte er das etwa? Und wieso sollten wir uns nie wiedersehen? Morgen hatten wir doch Schule. Wollte er zu seinen Eltern zurück? Wieso wusste ich auf nichts eine Antwort?

Ich stand langsam auf und setzte mich aufs Bett. Ich brauchte etwas Ablenkung, aber es war schon relativ spät in der Nacht. Yoongi schlief mit Sicherheit schon. Schlaf war einer seiner Hobbys. Dennoch war er der einzigste, der mich jetzt aufheitern konnte. Ich sollte lieber Jin hinterher, aber wenn er mich nicht sehen will, dann konnte ich ihn auch nicht mehr umstimmen.

Ich wählte schließlich die Nummer von Yoongi. Es tat mir leid, aber ich musste ihn jetzt einfach anrufen. Es ging schließlich nicht anders. Ich brauchte ihn gerade einfach.

Eine Weile tütete es, bis Yoongi verschlafen ran ging. "Namjoon...was gibts?" Ich war etwas überrascht, als er doch nicht so verschlafen klang. "Yoongi, kannst du mich irgendwie aufheitern?" Eine Weile kam nichts, bis er dann doch etwas dazu sagte. "Ähm, klar! Was soll ich machen? Was war überhaupt passiert?" Traurig seufzte ich aus. "Du hast doch selbst mitbekommen, dass es Jin alles andere als gut geht?" "Ja, sag mir jetzt nicht, du hast ihn darauf angesprochen?" "Man, es ging einfach nicht anders. Der Schmerz war zu groß und jetzt ist er raus in die Kälte. Er hatte nichts warmes an." "Und warum suchst du ihn nicht?" "Ich wollte ihn Zeit geben!" Verdammt! Jetzt hatte ich Yoongi mehr als nur wütend gemacht. "Du Idiot! Jeder würde sich bei den Minusgraden zu Tode frieren. Willst du das etwa?" "Natürlich nicht! Okay, ich geh ihn suchen!"

To Be Continued...

Forget My Tears || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt