Kapitel 35: Thoughts

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Namjoon's POV:

Langsam brach der Morgen an. Die Sonne ging gerade auf und ich sah, wie leichter Wind durch die Bäume wehte. Alles wirkte draußen so friedlich und auch hier drinnen im Zimmer war noch alles ruhig.

Ich sah runter zu Jin, den ich vor einigen Stunden in meine Arme gezogen und ihn nicht mehr losgelassen hatte. Er schlief friedlich und so wie er schlief, erinnerte er mich an einen wunderschönen Engel. Sanft strich ich ihn immer mal wieder durch die Haare.

Es war letzte Nacht schon ein großer Schock gewesen, als er letzte Nacht bewusstlos geworden war und dann auch noch dieser Alptraum, wo er im Schlaf geschrien hatte und teilweise hatte er sogar angefangen zu weinen. Er tat mir furchtbar leid.

Ja, ich war durch seinen Schrei wach geworden, aber dafür kann er ja nichts. Ich konnte danach auch nicht mehr einschlafen. Er tat mir nur so unendlich leid und ich wollte sicher gehen, dass er nicht wieder einen Alptraum bekam. Dennoch wollte ich wissen, was er geträumt hatte. Er sah schließlich extrem verzweifelt aus, dass es meinem Herzen geschmerzt hatte.

Traurig sah ich ihn an und gab ihn dann einen sanften Kuss auf die Stirn. Da durch rührte er sich etwas, was mich ihn überrascht ansehen ließ. Kurz danach öffnete er sogar seine Augen und blickte noch halb verschlafen um sich und dann schließlich zu mir hoch.

"Joonie...ist es...denn schon Morgen?" fragte er noch verschlafen und rollte sich dann von meinem Arm. "Ja, Jin! Ist es!" Ich konnte es echt nicht gut verbergen und das er mich jetzt fragend ansah, bestätigte nur wie schlecht ich im Lügen wirklich war. Na wunderbar!

"Namjoon, alles okay? Hast du überhaupt geschlafen?" Ich seufzte traurig aus. Ich konnte ihn ja doch nichts vormachen. "Nein, ich konnte nicht, okay? Ich hab mir einfach nur schreckliche Sorgen um dich gemacht, nachdem du diesen Alptraum hattest." Erst sah er mich skeptisch an und dann sah er schuldbewusst nach unten. "S-Sorry...ich wollte dich nicht wecken." Hastig schüttelte ich den Kopf. "Nein, ist schon okay! Sag mal...! Was hast du denn so schreckliches geträumt?" Er sah aus, als würde er mit sich selbst kämpfen, aber letzendlich rückte er dann doch mit der Sprache raus. "Es war nur so...! Ich wollte doch zu meinen Eltern zurück nach Hause. Du bist mir allerdings nachgekommen. Im Haus hatten wir dann eine schreckliche Entdeckung gemacht." Ich rutschte zu ihn und zog ihn dann wieder in meine Arme.

Er hatte wieder zu weinen begonnen, was schließlich auch vollkommen okay war. "Mein Vater...hatte meine Mutter...vergewaltigt. Alles war deswegen voller Blut. Ich griff zwar zum Messer, doch war zu Feige um es zu benutzen. Stattdessen hatte er es mir abgenommen und wollte mich damit umbringen, aber du...! Meinetwegen bist du..." Er brach ab, als er stark zu zittern und zu schluchzen begonnen hatte. Ich hielt ihn nur die ganze Zeit in meinen Armen und strich ihn beruhigend über den Rücken.

Nach einer Weile schien er sich wieder beruhigt zu haben. "Weißt du, Joonie...! Es kann sein, dass er das auch wirklich tut. Er könnte sie umbringen." Ich verstand seine Sorge, aber da vorbeizuschauen, hielt ich für keine gute Idee. Es kann dann schnell passieren, dass er von seinem Vater eingesperrt wird und ihn das selbe wiederfährt. Das konnte ich nicht zulassen.

"Ich geh kochen! Das bringt mich immer auf andere Gedanken." Ich fühlte mich nicht wohl, ihn jetzt Kochen zu lassen, aber wenn er meint. "Ist gut! Ich mach mich dann mal fertig." Er nickte nur und wir standen dann langsam auf. Wir gaben uns noch schnell einen flüchtigen Kuss, bevor er echließlich aus dem Zimmer verschwand und in die Küche ging. Hoffentlich hatte er nicht vor einfach abzuhauen. Man, wie soll ich mich denn in Ruhe fertig machen? Ach, ich muss ihn vertrauen. Es geht nicht anders. Ich mache mir nur unnötig Sorgen. Moment mal! Ich könnte doch die anderen zum Essen einladen, aber davon darf Jin nichts wissen, aber er muss dann mehr kochen. Manno, so wird er ja dann doch etwas erfahren. Egal! Ich ruf sie jetzt an.

Ich nahm mein Handy zur Hand und wählte zuerst die Nummer von Hoseok. So konnten wir mal wieder alle einen freien Tag miteinander verbringen und so konnten Jimin und Yoongi auch sagen, wie es gelaufen war.

"Namjoon...was ist? Wieso rufst du früh am Morgen an?" "Ich wollte dich fragen, ob du nicht zum essen kommen willst. Die anderen kommen auch!" Eine Weile herraschte Stille. Wahrscheinlich überlegte er gerade. "Klingt gut! Ich mach mich fertig und komme rüber!" Perfekt! Zumindest Hosoek kam schon mal.

Als nächstes war Jungkook dran. Er kam letzendlich auch, auch wenn er sich etwas müde angehört hatte. Danach fragte ich Taehyung und dieser sagte ebenfalls zu. Zum Schluss rief ich bei Jimin und Yoongi an. Auch sie hatten zugesagt und Jimin klang fröhlicher als sonst. Das gefiel mir. Jetzt sag ich nur noch Jin Bescheid. Schließlich waren meine Eltern auf Geschäftsreise und würden erst morgen Abend wiederkommen.

Ich machte mich schnell fertig und ging dann runter zu Jin in die Küche. "Hey, macht es dir etwas aus mehr zu machen?" Erst sah er mich skeptisch an, doch zuckte nur mit den Schultern und tat es. Damit hatte ich jetzt echt nicht gerechnet.

"Du fragst nicht mal nach?" "Wir kriegen Besuch, richtig?" Wow! Das er es so schnell herausfand, hätte ich niemals erwartet. Letzendlich nickte ich nur. "Stimmt! Wir wollen dich dann nur auf andere Gedanken bringen." Jin sah mich etwas überrascht an, doch nickte dann langsam. "Echt nett, aber ich schaff das schon." "Mag ja sein! Aber lass uns wenigstens auch einen Teil der Last beitragen." "Tut mir ja leid, aber das muss ich alleine." Er war manchmal echt stur und dennoch liebte ich ihn einfach. Ich stand auf und ging zu ihn. Ich umarmte ihn von hinten und tastete seinen Oberkörper ab. Er war noch immer extrem dünn. "Jin, du musst mehr essen!" "Weiß ich doch!" sagte er nur traurig und lehnte sich an mich, während er weitermachte. Ich legte meinen Kopf auf seinen ab und genoss die Stille unserer Zweisamkeit.

To Be Continued...

Forget My Tears || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt