Liebe Krankheit

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Die Liebe ist sowas absurdes.

Wie schon mal gesagt, ist es vergleichbar mit einem verschütteten Hormon-Cocktail im Kopf.

In dem Kopf eines kleinen, blonden Mädchen ist eben so ein Cocktail vor vielen Jahren verschüttet worden und bis heute hat sich das kleine Mädchen nicht davon erholt.

Es ist wie eine Krankheit, die alles langsam auffrisst, bis nichts mehr von der Person übrig ist.
Wie eine nekrotisierende Fasziitis. Eine bakterielle Infektion der menschlichen Haut und all dem darunter liegendem Gewebe bis zur Muskelmembran.

Wenn man von einer Person infiziert wird, schenkt man demjenigen alles. Oder viel mehr er nimmt sich alles. Dein Herz, deine Lunge, dein Nervensystem, deinen Kopf sogar dein Gehirn bis zum letzten Gedanken.
Er nimmt sich dein ganzes Wesen.

Doch wenn er dann geht, die Infektion verschwindet, so geht alles von dir mit ihm. Es wird quasi aus dir heraus gerissen mit jedem weiteren Schritt den sich die eine Person entfernt.

Leer.

Man wird leer zurückgelassen und muss jedes kleine Atom wieder neu bilden, neu zusammen puzzeln, neu erfinden. Doch ein Teil wird immer mit dieser einen Person sein.

Egal, wie viel Zeit vergeht, egal, mit wie viel Alkohol man versucht die zurückgebliebenen Löcher zu füllen, egal, wie viele Tränen flossen... am Ende ist man allein.

Allein und unvollkommen.

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