Kapitel 4

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D A M I A N

Zufrieden sah ich Pablo und Bill an, die Kyra auf mein Bett ablegten und dann vor mir stehen blieb und offenbar darauf warteten, dass ich irgendwas sagte.

„Gute Arbeit", meinte ich nur und nickte den beiden leicht zu. Beide neigten etwas den Kopf und verließen den Raum, als ich eine ausladende Handgeste machte.

Seufzend drehte ich mich um und ging auf Kyra zu. Irgendwie war mir klar gewesen, dass ich ihr nicht vertrauen konnte. Ich schob sie mittig auf mein Bett und begann sie mir den Handschellen, die ich in meinem Nachtschrank aufbewahrte, an mein Bett zu Fesseln.

Ich hatte versucht ihr so viel Freiraum wie möglich zu geben, doch es war offensichtlich, dass das nicht funktioniert hatte. Als ich damit fertig war, holte ich aus meinem Bad einen sauberen Lappen und steckte ihn ihr in den Mund. Nur zur Sicherheit.

Mrs Brown würde jede Möglichkeit ausnutzen, um mich in den Knast zu kriegen. Außerdem wollte ich mir das Geschrei von ihr nicht anhören, wenn sie wieder zu sich kam, was sicherlich eine Weile dauern dürfte.

Bill und Pablo machten ihre Arbeit immer hervorragend, was der Grund war, warum ich die beiden dafür ausgewählt hatte. Sie hatten mich noch nie enttäuscht.

Ich würde wohl noch etwas meine Ruhe haben, weshalb ich wieder nach unten ins Wohnzimmer ging, um zu arbeiten. Eine ganze Weile verging, bis ich von oben dumpfe Schreie hören konnte.

Zufrieden legte ich meinen Laptop beiseite und ging nach oben, um Dornröschen zu besuchen. Da ich die Tür meines Schlafzimmers nur angelehnt hatte, konnte ich sie einfach mit einem Fuß aufstoßen und hatte freien Blick auf Kyra, die heftig an ihren Fesseln zog.

„Buongiorno, mi amor."

Sie sah mich wütend an und versuchte irgendwas zu sagen, was ich wegen des Lappens jedoch nicht verstehen konnte.

„Weißt du... ich habe dir vertraut",meinte ich und kam auf sie zugelaufen, um mich neben sie auf das Bett zu setzen und mit meinem Zeigefinger leichte Kreise auf ihrem Bauch zu malen. „Und du hast es ausgenutzt."

Ich genoss es, dass sie nichts sagen konnte und sprach einfach weiter.

„Bill und Pablo haben gesagt, dass du es ihnen nicht ganz einfach gemacht hast. Aber die beiden gehören zu meinen besten Männern, weshalb ich mir sicher war, dass sie dich finden würden."

Kyra stöhnte leise auf und ließ den Kopf auf mein Kissen fallen, bevor sie die Augen schloss und sich endlich aufhörte zu wehren. „Ich bin nicht dein Feind, Kyra."

Sie schlug die Augen wieder auf und sah mir verständnislos entgegen. Dann begann sie zu reden, obwohl sich für mich alles gleich anhörte. Genervt stopfte ich den Lappen tiefer in ihren Mund, in der Hoffnung, dass sie endlich aufhörte zu reden. „Ich könnte alles mit dir tun, mi amor. Alles. Verscherz es dir nicht und geh mir nicht auf den Sack."

Tränen sammelten sich in ihren Augen und ich fragte mich im selben Moment, ob sie entweder nur eine verdammt gute Schauspielerin war, oder ob ich wirklich zu weit ging. Ich verdrehte die Augen.

Sie sagte irgendwas, dass für mich wie „Bitte lass mich reden, Damian" klang, weshalb ich genervt seufzte und ihr den Knebel aus dem Mund zog.

„Du hast genau eine Minute."

„Ich will einfach zu meiner Familie",murmelte sie und leckte sich über die trockenen Lippen. Verdammt, warum sah das bei ihr so heiß aus?! „Du musst das doch verstehen. Wie würdest du dich fühlen, wenn du an meiner Stelle wärst? Nicht anders!"

MI AMOR - Catch me if you can | LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt