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Ich hatte sogar die Ehre Sophie zurück zum Hotel zu fahren, in dem ich zufällig heute Morgen auch eingecheckt hatte.

Ich ersparte ihr es, das gebumse von Amaya und Toni zuhören, ich Quartierte sie auf der kleinen Couch ein und schmiss mich kurz darauf in mein eigenes Bett, es war kuschelig, weich und gab mit das wunderbare Gefühl von Geborgenheit.

Willst du mich heiraten?
Ja ich will!
Nein!
Halt den Mund du kleines Miststück!

Mir wurde kurz schwarz vor Augen bevor ich Schweißgebadet aufwachte. In meinem Traum wollte Toni Amaya heiraten und ich war der kleiner Teufel der alles Verhindern wollte.

Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich zu meinem Pech fest das es sowieso schon kurz vor sieben war, langsam stieg aus meinem Bett, ich ging ins Bad um mich langsam aus meiner müden, verschlafenen und völlig verpeielten Schale heraus zu schälen. Nicht mal mein Geschäft konnte ich in Ruhe erledigen, dass nervige Geklingel riss mich komplett aus meinen Gedanken.

Hallo? fragte ich so wach wie möglich. Lexiiiiii!!! kreischte eine viel zu laute Stimme. Lexi, es tut so gut deine Stimme zuhören. redete die Person am anderen Ende der Leitung einfach weiter. Wer ist da? hakte ich vorsichtig nach. Es blieb ruhig Deine Schwester. Ruhe. In einer Stunde vor dem Hotel. Ruhe. Piep. Fragend sah ich auf mein Display, sie hatte aufgelegt.

Ich hatte nicht mal Zeit darüber nachzudenken, eine Nachricht von Sophie trudelte ein, mit dem Hinweis, dass sie bereits beim Frühstück wäre und auf mich wartete. Frühstück klang gut, aber die bloße Vorstellung Amaya und Toni auch zu treffen ließ mich mein Abendessen wieder hochkommen. Ich tippte also schnell ein Sorry hab schon was vor , wenige Sekunden später kam ein ok von ihr zurück, warum mussten solche Leute nur immer so schnell eingeschnappt sein.

Meine Outfit of the Day beschränkte sich nun auf Shorts, eine luftige Bluse und meine Standard Sneaker. Anstatt vor dem Hotel zu warten schlug ich meiner Schwester ein nettes Café in der nähe vor, als sie zustimmte war ich schon auf dem Weg zum Ort meines Vertrauens. ,,Guten Morgen Lex." Ich sah von meinem Buch auf und direkt in die warmen braunen Augen von Conny. Sie strahlte mich an, bestellte einen schwarzen Kaffee und setzte sich zu mir. ,,Immer noch schwarz?" Fragte ich lächelnd. Sie nickte während sie an ihrem Kaffee nippte. Weitere Gespräche beschränkten sich auf Smalltalk, mehr hatte ich nicht erwartet, was sollten wir denn schon bereden. Nach meinem oskarreifen Rücktritt wurde sie vermutlich zur Thronfolgerin ernannt, Conny würde eines Tages mit Henrik ganz England regieren, die Beiden werden sich ein Königreich teilen, meine Mutter bekommt ihren Wunsch, dass eine ihrer Töchter die Krone trägt erfüllt und ich werde studieren, einen Job bekommen, vielleicht heiraten und Kinder bekommen. Mein Leben wird an mir vorbeiziehen und ich werde mit Sicherheit einsam sterben. ,,Du bist jetzt also glücklich?" Sie wählte ihre Worte bedacht und tat so als wäre ihr Kaffee wesentlich interessanter als mein sprachloses Gesicht.

Nein.
,,Ja", ich nickte.

Conny senkte ihren Blick, erst als sie mich wieder ansah konnte ich die Enttäuschung in ihren Augen sehen. Was sollte das? Hoffte sie mit ihrem plötzlichen Auftauchen, dass ich mich zurück besinnen würde und dann mein altes erbärmliches Leben wieder annehme. Sollte ich unglücklich sein? Nun gut, genau das war ich ja, aber definitiv nicht, weil ich England oder meine Familie vermisse.

Als hätte Conny mich gehört murmelte sie kleinlaut ,,Das hier war ein Fehler."

Sie ging und ich hielt sie nicht auf. Unser Verhältnis war so lange gut bis sie sich in die Person verwandelte die ich einfach nur hasste, verabscheute und die mir mehr als nur gleichgültig war.

Es war eher eine Kurzschlussreaktion von mir, aber trotzdem ließ ich alles und diesmal wirklich alles hinter mir. England, Toni, Amaya, Sophie, Conny, meine Eltern, meine Verwandten, den Thron, mein Leben.

Meine Sachen waren sowieso noch im Koffer und es sollten möglichst wenig Leute wissen wo ich sein werde.

Skeptisch sah mich die junge Frau am Last-Minute-Schalter an als ich ihr meinen Reisepass gab ,,Sie sind Lady Alexandra Grace Olivia Waterton of England? Wollen Sie mich eigentlich komplett verarschen?" ,,Ist das eine rhetorische Frage?" herausfordernd sah ich sie an. Ungläubig schüttelte sie den Kopf und gab mir ein Flugticket nach Kalifornien, ich meine Amerika?! Dort werde ich bestimmt keine Verwandt- oder Bekanntschaft über den Weg laufen.

,,Ich denke Sie sitzen auf meinem Sitz?", meine Frage war echt höflich, genaugenommen saß der echt ernst aussehende, junge, dennoch gutaussehende, aber trotzdem irgendwie unsympathische Mann wirklich auf meinem Platz. ,,Das bezweifle ich", keine Emotionen, keine einzige. ,,4 A", teilte ich ihm meine Sitz Nummer mit. ,,Hier ist 4 B", sagte er desinteressiert. Oh, ich schluckte die Röte aus meinem Gesicht nach unten und setzte mich hocherhobenen Hauptes auf den Platz direkt neben ihm. Smalltalk war hier eindeutig überflüssig, schließlich schien er sich auch nicht dafür zu interessieren.

,,Könnten Sie mir bitte die Zeitschrift dort geben?", fragte ich vorsichtig. Er sah von seinem Macbook auf ,, Sie interessieren sich für Psychologie?" Ich wurde leicht rot ,,Ja und?" Er richtete sich auf ,,Ich dachte eher Sie sind eine kleine Schlampe, die zu Ihrem Sugardaddy nach Kalifornien reist." ,,Wow, mehr Sexismus in einem Satz geht echt nicht." ,,Entschuldigung",wortlos reichte er mir die Zeitschrift. ,,Danke." Er nickte.

,,Colin Clasten.", erwähnte er nach einiger Zeit.
,,Lexi Clearwater." erwiderte ich, er muss ja nicht direkt wissen wer ich wirklich bin.
,,Freut mich Clearwater."
,,Gleichfalls Clasten."

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Hallöchen,

Hier endlich mal wieder ein Update, voten nicht vergessen und Kommentare sind auch willkommen :D

XOXO Schoki4you <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 14, 2023 ⏰

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