Reiten auf einem Hasendrachen
Zuerst blicke ich Ryder verblüfft an.
Glaubt er ich werde mit ihm einem Riet auf seinen Hasen durch die Lüfte machen?
,, Es wird lustig, Jayda. Vertrau mir," Ryder ging zu seinem Hasen hinüber, der lag und seine Augen geschlossen hatte. Der Mann richtete den Sattel auf seinen Rücken und zog nochmals alles steif, um alles sicher zu gehen.
,, Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Ryder," meinte ich und stand angewurzelt auf der Stelle und betrachtete die Süße in ihrem Schlaf.
,, Es wird dir gefallen. Außerdem ... ," Er wendete sich zu mir und lehnte sich mit der Hand an das Fell des Hasen an. ,, ... willst du keinen Befehl deines Königs abstreiten, oder?"
Das ich nicht lache.
Schmunzelt schaue ich ihm an und schüttelte den Kopf. In den vergangenen Stunden kann ich noch immer nicht fassen, dass ich mit einem großen und mächtigen König spreche. Er wirkte, wie ein intelligenter Mann. Aber wenn man genauer hinsieht, sehe ich den König aus ihm hinaus. Sein Gang und wie er sprach verriet es mir.
,, Okay. Ich nehme deinen Befehl an," Zu Ryder stolzierte ich hinüber und gesellte mich zu ihm. Einen Zeigefinger hob ich und setzte meine wütende Maske auf. ,, Aber gewöhn dich nicht daran,"
,, Das habe ich schon längst,"
Ich verrollte die Augen und musterte ihm an. ,, Willst du mir jetzt helfen, oder soll ich dort alleine hinauf?"
Je schneller ich mich sehe, desto schneller war ich auf Bloom oben, bevor ich HEILIGE SCHEIßE sagen konnte.
Hinten nach kam schon der allmächtige König auf den Sattel. Ryder saß hinten mir und nahm die Schlingel in die Hand. Seine beiden Händen waren um mich, dabei der Mann über meine Schulter sah.
Die Nähe von ihm war ... angenehm.
Ich fühle mich nicht bedrängt oder belästigt von ihm. Obwohl ich mich zurückziehen sollte, tat ich es nicht. Dennoch hatte ich einen Freund und mache dies. ,, Und bist du bereit?" flüsterte Ryder in mein Ohr hinein.
Sein warmer Atem gelang in meinem Ohr. Ich bekam fast eine Gänsehaut über meinem Körper. Aber nur fast. Meine Augen schloss ich und wollte nicht so auf ihm reagieren. Doch es war schwierig. Mein Körper empfand anders zu Ryder, als ich gedacht habe. Ich fühlte etwas vertrautes zu ihm. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht, weil wir uns vor zwanzig Jahren schon begegnet sind, was für mich unvollstellbar klingt.
Weil ich merke, dass ich in Gedanken wieder versunken bin, löschte ich alles hinaus und antworte Ryder. ,, Eigentlich nicht, aber--,"
,, Gut festhalten," befahl er mir lächelnd.
Mit einem Ruck hoben wir ab. Bloom nahm einen leichten Anlauf und spaltete die gigantischen Flügeln aus. Und schon stiegen wir mehr und mehr auf in dem Himmel.
Ich ließ einen Schrei aus und zog meinem Kopf ein. Meine Augen schließe ich und atmete schnell aus. Ich spürte den Schub und wie wir an Höhe gewinnen. Vor Angst traue ich mich nicht meine Augen zu öffnen. Eigentlich bin ich eine Person, die vor neues offen stand und keine Angst in sich trug. Doch jetzt – hat sich meine Meinung blitzschnell geändert.
Jetzt wünschte ich, ich wäre niemals hier her gekommen. Es war ein Fehler mit einem fremden Jungen mitzugehen und einen Ritt zu wagen.
Warum bin ich nur auf diesen Hasen gestiegen?
,, Du kannst deine Augen ruhig öffnen, Jayda," wies mich Ryder an. ,, Du verpasst etwas,"
,, Ich lasse meine Augen zu," sagte ich mit einer miesen Laune zu ihm. Er soll ruhig spüren, wie scheiße es mir gerade geht.
,, Willst du das wirklich?" will er neugierig wissen.
,, Ich weiß es nicht,"
Das ist das erste Mal, dass ich zitterte bei der Antwort. Noch nie fühle ich mich so klein und zerbrechlich. Meine Stimme ist voller Angst, was ich dem König nicht zeigen wollte. Aber dafür ist es schon zu spät.
,, Mach einfach deine Augen auf. Dann siehst du, was ich sehe," meinte er ruhig und gelassen, was mich nervös macht.
Ich denke nach.
Irgendwie will ich meinen Gefühle vertrauen. Zumindest habe ich Bloom vertraut, die mich ganz sicher nicht fallen lässt. Auch Ryder habe ich einen Funk Vertrauen geschenkt.
Also tat ich es.
Ich öffne vorsichtig meine Augen und hebe meinem Kopf.
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Tatriria - Erinner Dich An Die Dunkelheit
FantasyGaben gibt es in allen Formen und Mächten. Besonders tief im inneren des Herzens Jayda Moran ist ein 17-Jähriges Mädchen. Gemeinsam mit ihrem festen Freund lebt sie in New York und verbringt ihre glückliche Zeit mit ihm. Sie hat Freunde und keine Pr...