Ich war im Kalten eingeschlafen ,aber als ich aufwachte spürte ich Wärme um mich herum. Ich öffnete meine Augen und war verwirrt mein Zuhause zu sehen. War das alles nur ein Traum? Jemand streichelte mich und ich sah sie an. Sie erklärte mir das sie mich gehört hatte und dann los gegangen ist um mich zu suchen. Zum Glück fand sie mich bevor der Besitzer sie entdeckte. Der Mann der auf diesem Grundstück wohnte hatte 1967- 1990 Kinder und Jugendliche, im Alter von 2-19 Jahre entführt missbraucht und ermordet auf qualvolle Arten wie Verbrennen und Abschneiden von Körperteilen bei vollem Bewusstsein. Dieser Jemand wurde letztes Jahr entlassen und nun war er 93 Jahre alt und sie hatte mir erzählt das er immer noch der gleiche böse Mensch wie damals wäre. Sie redet nicht gerne darüber, aber ich weiß das sie sich für den Tod ihres Bruders verantwortlich macht da sie beim Spazieren im Wald mal kurz nicht aufgepasst hatte und sah wie ein Mann ihn wegschleifte. Sie rannte hinterher und konnte einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Sie hatte unter Tränen der Polizei erklärt das sein Gesicht von Narben entstellt war und er nur ein Auge hatte. Der Mann war trotz seines Alters sehr schnell und athletisch. Nach einem Jahr Suchen ging sie mal wieder im Wald mit mir auf der Schulter spazieren und setzte sich an den Bach. Und ich weiß es noch ganz genau. Ich hörte sie schreien vor Leid und Trauer. Ich sah auf den Bach und wir sahen ihren Bruder. Sein Anblick war schrecklich. er hatte nur noch einen Arm und hatte unzählige Wunden und Kratzer. Sie nahm ihn aus dem Wasser und wickelte ihn in ihre Jacke ein und lief weinend nach Hause. Ich weiß nicht mehr was dann geschah, ich weiß nur noch das eine Woche später die Beerdigung war. Es war schrecklich und sie wusste genau wer das war, als sie den alten Mann der ein Paar Straßen entfernt wohnte sah. Es war eine schlimme Erfahrung und auch der Punkt an dem ihre Selbstkomplexe anfingen. Nicht nur das sie in der Schule gemobbt wurde da sie seit der 1. Klasse eine Essstörung hatte die sich später zu Bulimie entwickelte. Sie ging dann am 12.November 2015 weg ,was mir damals weh tat da ich es als kleines Kätzchen nicht verstand. Heute weiß ich das sie wegen Depressionen, Borderline und Bulimie in der Psychiatrie ein Jahr verbracht hatte. Da es nicht besser wurde und sie zu ihrer Familie wollte durfte sie am 24.Dezember 2016 nach Hause. Sie hatte zwar keine Bulimie mehr, aber aß maximal ein mal in der Woche etwas. Später aß sie mehr, was mich sehr glücklich machte. Da sie mit 1,60 m aussah wie ein dünner, kranker Baum. Ihrer Mutter viel auf das es ihr immer schlechter ging und so verbrachte sie 2 Wochen damit ihr die schönste Zeit ihres Lebens zu geben und immer fragte sie warum sie das alles tat und diese 2 Wochen so so lieb war. Ich weiß es als wäre es 2016: Wir lagen im Bett und ihre Mutter brachte sie ins Bett. Sie fragte warum sie in der letzten Zeit so aufmerksam und liebevoller als sonst war und sie sagte nur : Ich liebe dich mein Schatz und jetzt träum schön. Ich bin stolz auf meine Tochter. Mit ihrem herzensguten Lächeln auf dem Lippen.
Am morgen darauf war sie nicht da und ein paar Tage darauf wurde sie im dunkelm See unserer Stadt gefunden. Sie hatte den psychotischen Druck ihres Lebens nicht mehr ausgehalten da sie auch an schweren Depressionen litt. Sie hatte sich mit 29 Jahren umgebracht.Sie und ich standen auf und gingen hinunter in die Küche um mir Essen zu machen. Sie füllte den Napf und lächelte mich an. Ich bekam ein schlechtes Gewissen und schob mit einer Pfote das Gefäß zu ihr. Ich wusste schon das Menschen kein Katzenfutter essen, aber irgendwas musste sie doch essen, oder? „Verstehe" sagte sie und ging zur Obstschale um sich eine Erdbeere raus zu nehmen. Sie sah unsicher auf die Frucht doch ich miaute laut, so dass sie die Beere schnell abbiss und hinunter schluckte. Das Grüne schmiss sie in den Müll und ich fing an laut zu schnurren, damit sie auch wusste das essen etwas gutes war. Sie streichelte mich und meinte das Erdbeeren lecker sind, auch wenn sie heute keine mehr essen wird.
Ich aß auf und legte mich dann auf ihren Schoß. Ich genoss die Streicheleinheiten die ich bekam und Schnurrte laut. Ich tat das wahrscheinlich unbewusst, aber ich wusste das Schnurren auch eine heilende Wirkung hat. Also schnurre ich immer wenn ich grade nah bei ihr bin um sie zu „heilen" .
Eigentlich ganz süß. Den Rest des Tages verbrachten wir wieder wie immer. An die Decke starren, zum Friedhof gehen, an die Decke starren, Fütterungszeit und meist scheiternder Versuch zu schlafen. Eigentlich ziemlich traurig ....:(
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Mit dem Tod spielt man nicht!
Mystery / ThrillerSchnuffi ist ein junger Kater ,der aufgrund seiner Besitzerin mit dem Gedanken spielt sich umzubringen und bekommt dabei aber ein sehr schlechtes Gewissen. Ist es denn Wert zu sterben?