Unser erstes Treffen

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Vorwort

Wir hatten unser erstes Treffen geplant, nachdem wir gute 2 Jahre miteinander geschrieben haben.
Oh man… wir hatten teilweise so wildes Zeug geschrieben... Eigentlich war er immer der dominantere Part, aber die letzten Tage hatte er sich fast gar nicht gemeldet, als er mir gestern Nacht spontan doch geschrieben hatte, ergriff ich meine Chance. Ich versuchte also auch mal dominant und selbstbewusst zu wirken und während er daran scheiterte mich wieder "zu erziehen" und meine frechen Bemerkungen aushalten musste, kam mir dieses Fake Szenario in den Kopf:

Wir waren bei ihm Zuhause, auch wenn ich eigentlich nicht mal weiß, wie es bei ihm aussieht… Jedenfalls waren wir in der Küche, ich stellte sie mir modern und groß vor. In einfachen Farben, weiß und anthrazitgrau, gehalten, mit einer Kücheninsel in der Mitte.
Er blieb vor der grauen Fläche der Insel stehen und bückte sich, um eine Schüssel für den Teig aus einer Schublade zu holen. Um lustig zu sein, trat ich einen Schritt an ihn heran und piekte ihm in die Seite. Das machte ich mit vielen meinen Freunden, vor allem, wenn sie kitzelig waren. Er zuckte weg und rächte sich sofort, indem er anfing, mich auch zu kitzeln. Aus Reflex boxte ich ihn ausversehen, woraufhin er schlagartig innehielt.
Er schaute mir tief in die Augen und packte mich ruckartig am Hals, während er mich gegen die Wand drückte. Wir hatten einmal darüber geschrieben und er wusste, dass mich das anmachte.
Ich hatte ihm spaßeshalber auch schon mal gedroht, ihn zu boxen, also hätte ich vorgewarnt sein können. Er hatte mir gesagt, was passieren würde, aber ich dachte nicht, dass er das Würgen durchziehen würde.
Er drückte mich nicht zu fest an die Wand, vorsichtig war es aber auch nicht. Er machte eindeutig klar, wer der Boss war, auch wenn ich versuchte, meine dominante Rolle beizubehalten, was aber wahrscheinlich grade ziemlich verzweifelt rüberkam.
Ich konnte nicht anders, als auf seine Lippen zu starren, brachte aber noch irgendwie hervor: „Und? Was machst du jetzt?", um zu zeigen, dass ich meine Dominanz noch nicht ganz aufgegeben hatte.
Er verstärkte den Griff um meinen Hals noch ein wenig, jedoch ohne mir wirklich weh zu tun. Er starrte mit dunklen Augen in meine und kurz dachte ich, er würde in meine Seele hineinschauen. Ein Schauer lief mir über den Rücken, während sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war.
Als ihm keine Antwort einzufallen schien, grinste ich frech zu ihm hoch. Sein Gesichtsausdruck wurde noch etwas ernster und er biss seine Zähne so fest zusammen, dass ich die Muskeln an seinen Wangen hervortreten sehen konnte.
Er streifte mit seiner Zunge leicht über seine Lippen und in diesem Moment verstand ich, was alle Mädchen auf Social Media hatten und warum sie es so attraktiv fanden - Es war attraktiv. Und ich wusste nicht, wieso.
Als er merkte, dass ich immer wieder auf seine Lippen schaute, musste jetzt er gefällig schmunzeln. Schließlich schaute auch er auf meine Lippen und ich konnte fühlen wie sich ein brennendes Gefühl in meinem Brustkorb ausbreitete.
Als ihm aber immer noch nichts einfiel, was er auf meinen Kommentar erwidern konnte, ließ er plötzlich von mir ab und ging zur Backschüssel, den Rücken zu mir. Ich stand noch kurz perplex mit dem Rücken an die Wand gelehnt und starrte ihn an, sammelte dann aber doch meine letzte Kraft und ging mit wackligen Beinen auf ihn zu.
Er drehte den Kopf und sah mich provozierend mit einem frechen Lächeln an, mich sitzen zu lassen, war wohl seine einzige Lösung, sich aus der Sache zu retten. Ich ging weiter auf ihn zu und stütze mich leicht mit meinen Fingerspitzen auf der kalten Platte der Kücheninsel ab und versuchte auf Zehenspitzen den Größenunterschied zu überbrücken, auch wenn ich immer noch ein gutes Stück kleiner war als er. Aber das war egal, ich wollte nur wieder näher an ihn heran, um ihn zu provozieren.
Bisher hatte ich eigentlich nicht über etwas Echtes mit ihm nachgedacht und sah ihn eher als Freund, aber die Situation hatte sich irgendwie von allein aufgeheizt und ich konnte oder wollte nicht aufhören.
Ich stand jetzt also so nah, dass sich unsere Fußspitzen berührten, er drehte sich zu mir um und ich konnte seinen schweren Atem spüren. Er blieb also auch nicht ganz ungerührt von der Anspannung zwischen uns.
Jetzt wo ich so unmittelbar vor ihm stand wurden meine Knie doch wieder weich und ich guckte nervös auf den Boden. Sanft nahm er mein Kinn in seine Hand und hob es an, sodass ich keine andere Wahl hatte, als ihm in die Augen zu gucken, wodurch sich meine Beine noch mehr wie Wackelpudding anfühlten. Toll… ._.

Random Spicy OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt