۝☬Horror im Keller☬۝

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Kapitel 4
Pov Eren

Nervös sitze ich in meinem privaten Auto und versuche mich zu entspannen. Seit nun bereits geschlagenen zehn Minuten sitze ich unnütz hier und warte darauf, dass mein Mut kommt und mich aus dem Auto zerrt. Aber der will nicht kommen. Irgendwie verschwindet er bloss noch mehr, von Minute zu Minute.

Ich wollte mich mit Levi treffen, aber jetzt weiss ich nicht, ob das so klug ist. Theoretisch ist es ein belangloses Treffen, wo es um die Hintergründe der Geisterbahn geht, mehr nicht. Okay, vielleicht läuft es ja noch auf ein Kaffee oder ein weiteres Treffen heraus, aber das war’s dann auch komplett. Wieso mach ich mir dann so Gedanken? Er ist ein Informant, wie jeder anderer und nicht mein Erster. Aber der Erste der mich so nervös macht. Kein Wunder, so wie er mich berührt. Trotzdem ist er immer noch ein Mann und - auch wenn ich es hasse Hanji recht zu geben - war ich letztens hart seinetwegen! Irgendwas stimmt doch nicht mit mir. Ich kann nicht auf Männer stehn. Ich hab ‘ne Freundin, verdammt! Natürlich gab es früher beim Umziehen nach dem Sport schon Typen, die ich heiss fand, aber das ist doch vollkommen normal. Wer hatte in seiner Jugend nicht jemand vom anderen Geschlecht, den er heiss fand. Das ist nun mal die Pubertät und hat nichts mit der Gegenwart zu tun. Vermutlich ist es mir bloss unangenehm mit ihm, weil er so aufdringlich ist. Deswegen bin ich nervös und verwirrt. Und hart war ich, weil ich und Mikasa schon lange keinen Sex mehr hatten. Erklärung gefunden, jetzt ist alles okay.

Seufzend und genervt von mir selbst, lege ich meinen Kopf aufs Steuer, atme tief ein. Doch noch nicht okay. Ein Teil von mir schreit nach ihm, will zu ihm. Und der Rest will mich mit aller Kraft davon abhalten. Aber ich muss nun zu ihm. Ich bin schon spät dran, er soll nicht noch länger warten.
Nun mit doch noch einem Fünkchen Mut, steige ich aus dem Wagen. Wie ein Abenteurer schreite ich tapfer auf den Eingang zu, hol mir eine Eintrittskarte und mach mich auf den Weg zum Hellfire Schloss. Vor der immer noch geschlossen Geisterbahn – wegen Wartungsarbeiten – steht bereits der schwarzhaarige, viel zu gut aussehende Mann. Sofort weicht jeglicher Mut von mir und wie angewurzelt bleibe ich, wenige Meter vor ihm stehn, von ihm noch nicht bemerkt.

Meine Beine fühlen sich wie Pudding an, mein Herz schlägt wie verrückt, mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln, als ich ihn beobachte, wie er gelangweilt auf seinem Handy herum tippt. Wie ein Psycho starre ich ihn, ohne sein Wissen an, bis er plötzlich seinen Kopf hebt und direkt in meine Richtung schaut. Ich spüre wie die Hitze in meine Wangen steigt, schaffe es aber nicht weg zu sehn. Langsam kommt er auf mich zu, ohne sein Blick von meinen Augen zu nehmen. Ich bemerke gar nicht, dass er kurz vor mir zum Stehen kommt, so vertieft bin ich in seine wunderschönen, stahlgrauen Augen.
Er ist eine wirkliche Augenweide. Nicht nur sein Körper, sondern auch noch so viel mehr. Seine filigranen Lippen, bei denen ich nicht vom Gedanken wegkomme, wie sie sich wohl anfühlen. Seine Augen, welche mich verzaubern und in ihren Bann ziehen. Sein immer kalt wirkender Gesichtsausdruck, welcher in mir das Verlangen auslöst zu erfahren, was sich hinter seiner harten Schale versteckt.

«Hey Hübscher.» haucht er und viel zu deutlich spüre ich seinen Atem an meinen Lippen. Es sind bloss wenige Zentimeter die meine von seinen trennen. Langsam bewegt er sich nach vorne und ich ihm entgegen. Bevor es allerdings zu der so verlockenden aber auch angsteinflössenden Berührung kommt, platzt die Blase, die mir das Gefühl gab, dass es nur ihn gäbe. Sofort kommen die Schuldgefühle in mir hoch. Ich hab eine Freundin und hätte sie gerade beinahe mit einem mir fremden Typen betrogen.

«A-also, öhm… wie ist das jetzt mit der Führung?» Levi verdreht bloss genervt die Augen und läuft davon. Wie ein kleiner Hund dackle ich ihm hinterher.

Wir betreten die Geisterbahn von einem der Tore für die Wagons und folgen den Schienen. Es wird immer dunkler, Levi vor mir kann ich schon kaum noch erkennen.
«Hey, warte.» rufe ich panisch. Eine Hand, welche die meine berührt, lässt mich kurz aufschreien.
«Alles gut, ich bin’s nur.» höre ich die tiefe und belustigte Stimme, des kleineren von uns beiden.
Ist ja traurig: Ich bin hier der Polizist, schiebe in der Dunkelheit aber Panik und lass mich dann noch von einem eins sechzig ‘grossen’ Mann beschützen. Wow. Bravo Eren, wieder mal eine tolle Leistung.
Ein weiteres Tor öffnet sich vor uns und führt uns in einen kleinen nachgebauten Schlosshof. Allerdings sind die Blutspuren überall an den Wänden und Böden, so wie das rot wirkende Feuer hinter den blutbespritzten Fenstern, nicht zu übersehen.
«Das soll den ehemaligen Hof von Hellfire darstellen. Es hiess, das Licht aus dem Schloss wirkte wie das Höllenfeuer. Genauso wie der Überlieferung nach überall das Blut der Opfer verteilt war. Natürlich weiss niemand wie es wirklich hinter der Mauer aussah, weswegen die ganze Geisterbahn bloss auf Geschichten, Vermutungen und Inspiration von anderen Gebäuden dieser Art aufgebaut ist.» beginnt er zu erzählen. Gebannt lausche ich seinen Worten und schaue staunend um mich herum. Trotz der grusligen Atmosphäre hat es etwas Schönes an sich. Ich war schon immer ein Fan von altertümlichen Gebäuden und dieses fühlt sich an, wie eine Reise in die Vergangenheit. Plötzlich beginnt der kleinen Brunnen in der Mitte des Hofes seltsame Geräusche zu machen. Aus dem nichts sprudelt blutrotes Wasser aus der Taille der kleinen weiblichen Steinskulptur. Es wirkt, als würde sie ein Kleid aus Blut tragen. Unheimlich, aber schön. Beeindruckt strahle ich den Schwarzhaarigen an, welchem ein leichtes Lächeln über die Lippen huscht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 28, 2022 ⏰

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