Nach so langer Zeit

Severus und Tom

13. Kapitel: Severus und Tom

Harry war noch immer nervös. Das lag an diesem Haus und an Severus. Er konnte es immer noch nicht fassen, das Sev ihm einen Schlüssel geschenkt hatte. Einfach so. Damit hatte er nie im Leben gerechnet. Sie waren nicht zusammen... oder doch?!

Harry war verwirrt und glücklich zugleich. Dieser Schlüssel war nicht nur ein Hausschlüssel. Er war viel mehr als das. Er war ein Vertrauensbeweis. Ein Beweis dafür das Severus es ernst meinte. Er war so Glücklich darüber, dass er hätte Bäume ausreißen können.

Sie hatten gemeinsam das Haus aufgeschlossen und waren gemeinsam hineingegangen. Severus hatte die ganze Zeit seine zitternde Hand gehalten, während sie durch all die großen Räume gegangen waren. Von außen war er schon überrascht gewesen, doch als Harry in das Licht durchflutete Haus eingetreten war, hatte es ihm beinahe die Sprache verschlagen.

Es war riesig. Allein in der 1. Etage gab mindestens 5 Räume entlang eines nicht endenden Flures. Harry wäre am liebsten noch mal durch all diese Räume spazierte, doch Severus hielt sich mit solchen Kleinigkeiten ungern auf. Schließlich hatten sie später immer noch Zeit sich das Haus genauer anzusehen. Aber wenigstens merkte er sich ein paar Kleinigkeiten.

Es gab ein Wohnzimmer, das einem Ballsaal gleichkam. Eine Küche, die einer Großküche im Nichts nachstand und ein Esszimmer. Ein Badezimmer aus weißen Marmor und schwarzen Fließen und eine separate Toilette gab es ebenfalls. Die zwei Wintergärten, die er von außen gesehen hatte, waren wunderschön. Einen konnte man direkt von der Küche aus betreten, den anderen vom Wohnzimmer. Beide waren unterschiedlich möbliert und zeigten unverkennbar ihren Zweck. Jetzt stand er oben in der 2. Etage und sein Mund stand offen. Die Größe dieses Raumes war wohl echt übertrieben. Hier drin sollte man doch schlafen und nicht verstecken spielen.

Es war das Schlafzimmer von Severus Snape.

Ein kleiner Lichtstrahl kämpfte sich durch schwarze Vorhänge. Das Fenster war groß und doch war es für diesen Raum viel zu klein. Dieses Zimmer entsprach viel mehr seiner Vorstellung. Es war dunkel, wirkte düster und geheimnisvoll. Dunkelgrüne Tapete zierte die Wände. Hier und da hing ein Bild mit einer Landschaft, umfasst von einem silbernen Bilderrahmen. Dunkle Holzmöbel rundeten das Ganze ab. Ein schöner Kontrast und so typisch Slytherin, das Harry Lächeln musste. Das hier war kein Vergleich zudem was er in Hogwarts kannte und doch entdeckte er gewisse Gemeinsamkeiten. Die Farben und auch der Duft waren eindeutig die von Severus.

Er schaute sich um. Sein sogenannter Freund hatte ihn eben einfach stehen gelassen und gemeint, er solle sich umziehen. Harry glaubte eher, dass er geflüchtet war. Sie beide allein in diesem imposanten Schlafzimmer... mit diesem riesigen Bett? Es war doppelt so groß, wie das in Hogwarts und es sah verführerisch aus. Nicht nur dass es riesig war, nein, es war der Wahnsinn. Es wurde von einem schwarzen Holzrahmen umrahmt an denen schwarze Seidenschale hingen. Auf dem Bett waren zahlreiche Kissen in den Farben Schwarz und Grün verteilt. Die Bettwäsche war aus schwarzem Satin. Ja, man konnte hier schnell auf andere Gedanken kommen und Harry bekam jetzt schon eine Gänsehaut deswegen. Hier drin sollte er mit Severus schlafen? Allein der Anblick ließ sein Herz höher schlagen.

Er drehte sich vom Bett weg und schüttelte mit seinem Kopf. Er musste sich beruhigen und auf andere Gedanken kommen. Er würde nicht den ganzen Tag mit Severus im Bett liegen und... Das gab's doch nicht... Er schüttelte wieder mit seinem Kopf, als würde er dadurch seine Gedanken vertreiben können. Die Wahrheit sah ganz anders aus.

Harry ging zu der Holztruhe die am Bettrand stand. Er sollte sich beeilen, Severus wartete sicher schon auf ihn. Die Zeit hatte er hier oben komplett vergessen. Sie würden gemeinsam zu Abend essen und dann würde sich Harry überraschen lassen. Ein großes Bett bedeutet gar nichts... Er öffnete seine Reisetasche, und holte ein paar Sachen hervor. Er schlüpfte in eine schwarze Jogginghose und zog sich ein grünes Sweatshirt mit V-Auschnitt über.