Not as dangerous as it seems~ (Minsung)

*15*

Minhos POV.

Es fing an mit Kleinigkeiten. Erst fing er an Geruch wieder wahrzunehmen.
Er merkte sofort, dass ihm das Atmen schwer fiel und es schmerzte.
Doch, was ihm am meisten auffiel, war der beruhigende Geruch, der das Zimmer durchströmte.
Es war eine Mischung von alten Büchern und Desinfektionsmittel.
Alles gemischt mit dem Geruch, den er überall wiedererkennen würde.
Jisungs Eigengeruch war süß und beruhigend.
Als er das letzte mal bei ihm übernachtet hatte, bemerkte er, dass er noch nie so gut geschlafen hatte.
Und auch jetzt, ließ der Duft schon fast all seine Schmerzen verschwinden.

Nach einer Weile fing er an, Gemurmel zu hören. 2 Stimmen. Er versuchte genau zuzuhören und konnte nach etwas Zeit, Chans Stimme zuordnen. Die zweite Stimme war Jisungs.
Gott, wie er seine Stimme liebte. Am liebsten würde er nichts weiter tun als, von morgens bis abends, Jisung beim reden zuzuhören.
Genau hören, worüber sie redeten, konnte er nicht. Es klang alles noch sehr muffelig und weit weg.

Er spürte einen Druck auf seiner Hand und etwas weiches. Doch mit dem Tastgefühl, wurden auch die Schmerzen immer deutlicher.

Und dann hörte er den ersten klaren Satz aus Jisungs Mund. "Ich will in deinem Leben sein...Bei dir...Also musst du schnell wieder gesund werden, damit ich dir in den Hintern treten kann."

Er spürte, wie er aufstand und hörte Schritte, die immer leiser wurden.
Er musste etwas sagen. Angestrengt versuchte er seine Stimme zu finden. Er spürte, wie seine Lunge brannte als er die Worte raus presste.

"Wer tritt bitte wem in den Hintern?", röchelte er, doch zucke sofort vor Schmerz zusammen. Ein Teil von ihm bereute es, geredet zu haben.

"Minho! Nicht reden", voller Freude und Sorge lief Jisung auf ihn zu und schnappte sich sein Stethoskop.
"Einer deiner Lungenflügel hatte ein Loch. Rede also lieber erstmal nicht", erklärte er, während er seine Brust abhörte.
Bis jetzt hatte er seine Augen geschlossen gehalten, da sein Kopf wie wild pochte.
Doch als er Jisungs leichte Berührungen spürte, versuchte er seine Augen einen kleinen Spalt, zu öffnen.
Während das Licht einen stechenden Schmerz auslöste, schien es fast schon nichtig, als er das Engelsgesicht vor sich sah.

Minho konnte ihm sofort ansehen, dass er geweint hatte und wahrscheinlich kaum Schlaf bekommen hatte. Viel mehr sah es so aus, als hätte er seit Wochen keinen Schlaf mehr bekommen.
In diesem Moment wünschte er sich sehr, er könne sich bewegen, damit er ihn in seine Arme schließen konnte.

"Du musst ruhig atmen, keine Überanstrengung. Atmen fällt dir wahrscheinlich sehr schwer gerade. Am besten erstmal nicht reden", Jisung bemerkte, dass seine Augen offen waren und ihn musterten. Verlegen schob er seine Haare hinter sein Ohr. "Ich mache die Vorhänge zu. Dich blendet das Licht bestimmt viel zu sehr. Du hast eine Gehirnerschütterung, also ist Dunkelheit erstmal das beste", brabelte er nervös vor sich hin und zog die Vorhänge zu.

"Ich muss Chan bescheid sagen, dass du wach bist", viel ihm ein, doch gerade als er gehen wollte, griff Minho nach seiner Hand. Er zuckte vor Schmerz zusammen, doch versuchte sich zusammen zu reißen.
Überrascht schaute Jisung ihn an.
"...Bl...Bleib...bei...mir", röchelte er nacheinander.
Jisungs Miene wurde weich und er lächelte. "Dann schreib ich Chan einfach."
Innerlich fragte er sich, wann die beiden Nummern ausgetauscht hatten.

"Leg...", mehr brachte er gerade nicht heraus. "Ich soll mich zu dir legen?" Minho nickte.
Nervös und besorgt starrte Jisung auf die Bettseite. "Ich hab Angst dir weh zu tun", sagte er, während er versuchte, sich vorsichtig hinzulegen.
Nach einer Weile fand er endlich eine angenehme Position für beide.

Sie lagen eine Weile so ruhig da und genossen einfach die Stille.
So langsam spürte Jisung, wie ihn die Müdigkeit einholte. Er versuchte die Augen offen zu halten, doch er fiel immer wieder in Sekunden Schlaf.
Dies bemerkte auch Minho, der ihn von der Seite aus beobachtete. "Schlaf", flüsterte er leise.