Obstacles between us

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Der altertümliche Türklopfer ertönte.

Wer das um diese Uhrzeit sein konnte? Der Australier stand von seinem Sofa auf und bewegte sich in Richtung Eingangstür der alten Villa. Noch einmal sah er in den Spiegel, eine Angewohnheit, doch man konnte ja nie wissen, wer vor der Tür stand... Vielleicht ein heißer Fremder, der sich verlaufen hatte... Oder der gutaussehende Postbote von neulich, obwohl das um diese Uhrzeit eher ungewöhnlich wäre. Laut seinen Erinnerungen und seinem Verstand wird die Post jeden Morgen um um Sieben Uhr fünfundzwanzig an seine Haustür, oder meistens, wenn es Hueningkai war,der ihm die Post brachte, auch direkt auf die Terrasse geliefert. Schnell richtete er seinen kleinen Zopf nocheinmal, bevor er den Schlüssel mit einem leisen klicken im Schloss herumdrehte und dann die Türklinke erfasste und diese nach unten drückte. Seine Neugier und Gute Laune frohr allerdings direkt ein, als er sah, wer sich auf der anderen Seite der Tür befand. Er hatte jeden erwartet,sogar seinen toten Großvater oder den Hund des Nachbarn, doch nicht ihn. Die Wut stieg wieder in ihm auf.
Er wollte die Tür wieder zuschlagen, doch mittlerweile war er erwachsen und hatte einiges dazu gelernt,doch seine Reflexe übermannten ihn und so schlug er die Tür direkt wieder zu. Dieses Mal war es die Faust des anderen, die von außen an die Tür klopfte. „mach auf. Bitte. Lass uns reden.",es klang verlockend und er wusste selbst wie sehr sich sein Herz danach sehnte. Und so kam es,dass er nur noch einmal tief Luft holte, bevor er seinen Blick senkte, die Türklinke erneut nach unten drückte und die Tür öffnete. „was willst du?",krächzte seine rauchige Stimme. „kann ich reinkommen?"
„können wir das nicht auch hier klären?"
„ich glaube wir brauchen da ein wenig mehr Zeit für...", antwortete der Koreaner.
Widerwillig trat der dunkelhaarige ein wenig zur Seite,öffnete die Tür ein Spalt breiter und ließ den anderen, samt Gepäck, eintreten.
„wo geht's hin?",fragte er nachdem er die Tür geschlossen hatte und wieder in Richtung Salon lief.
„nichts besonderes.. nur so eine alte Villa im Villenviertel von Seoul.
Da wohnt ein alter bekannter von mir", begann der größere zu flirten.
„alter bekannter... Mehr bin ich also nicht für dich?",fragte er mit traurigem und skeptischen Unterton zugleich.
Schnell öffnete er das große Fenster, bevor er seinen Wein und die Zigaretten wegräumte. Der ältere müsste nicht unbedingt sehen, wie schlecht es ihm wirklich ging.
„du rauchst?",lenkte er ab.
„hab ich einem alten Bekannten zu verdanken. Aber Lenk nicht vom Thema ab, Hyunjin", der Australier ließ sich auf den schwarzen Sessel fallen,Hyunjin setzte sich ihm gegenüber auf das Sofa.
„tu ich nicht. Ich will nur mit dir reden. Es war eine normale Frage.",erklärte der Ältere. „du hast dich verändert, Felix.", sagte Hyunjin nach ein paar Sekunden des Schweigens, die sich allerdings wie eine Ewigkeit anfühlten. Hyunjin hatte Recht. Der Australier hatte sich verändert. Er war gerade Mal zweiundzwanzig und hatte schon einen Entzug hinter sich, ebenso wie er aufgrund seiner Essstörung in Behandlung war, von seiner Psyche ganz zu schweigen. Er war nichtmehr der fröhliche Teenager, der auf Wolke sieben schwebte. Er hatte sich verändert, sehr sogar. Er erhielt nichtmehr so oft Besuch, schottete sich von vielen ab, sogar von seinem besten Freund, der immer an seiner Seite war hatte er sich irgendwann immermehr entfernt. Hätte dieser nicht immermehr Kontakt aufgebaut, wäre der Australier, abgesehen von seiner Familie, bei der er sich auch nur noch zu Weihnachten und zu Geburtstag meldete, und seinen Angestellten, allein. Er wollte wieder glücklich sein, doch er wusste, das konnte er nur mit ihm, aber er war derjenige, weshalb er nun so war. Doch nicht nur seine Persönlichkeit hatte sich verändert. Seine früher blondgefärbten Haare, färbte er nun regelmäßig schwarz. Früher hatte er seine Sommersprossen versteckt und überschminkt, doch sie waren ein Teil von ihm, sie machten ihn aus, heute benutzte er kaum noch Make-up. Mit zweiundzwanzig war das früher erfolgreiche Model und der Sohn eines reichen Fabrikanten, nun Zuhause, modelte zwar immernoch, aber lange nicht so viel, wie er sich früher in die Arbeit vertieft hatte, um seine Gedanken zu verdrängen. Seine Gedanken an ihn. „mag sein",antwortete Felix kühl.
„ich hab dich vermisst, Felix."
„ich hab mich wegen dir fast umgebracht.", Felix lachte leicht über sich selbst auf. Er war ein junger, naiver Teenager, der Hals über Kopf in seinen besten Freund verknallt war.
„ich wollte das nicht. Wirklich."
„willst du mir jetzt erzählen, dass du dich versehentlich ausgezogen hast und mit meinem großen Bruder gevögelt hast? Dass du versehentlich abgehauen bist, ohne irgendwas zu sagen? Ich erinnere mich noch an unser letztes Telefonat. Du warst komisch, aber ich habe dem einfach keine Beachtung geschenkt. Bis gleich, Babe. sagtest du. Ich hab nur gelächelt. Du hast kurz geseufzt und dachtest ich merke es nicht. Und dann sagtest du leise, dass du mich liebst. Mittlerweile weiß ich, dass du mich nur angelogen hast."
„so war das nicht Felix- lass es mich doch erklären."
„wegen dir kann ich heute nichtmal richtig essen, hab mich so mit Drogen vollgepumpt. Drogen die mir mein Bruder brachte. Er war mir was schuldig. Erst war er dagegen, dann hat er auch angefangen. Und schließlich ist Chan dran verreckt. "
„felix ich-"
„du denkst, du tauchst hier auf, flirtest ein wenig mit mir und schon ist alles wieder wie früher?"
„nein. Eigentlich bin ich gekommen um mich zu entschuldigen."
„ein bisschen zu spät, findest du nicht?"
„doch. Leider. Aber es ging nicht anders..."
„was habe ich falsch gemacht? Was ist so falsch mit mir? Geb mir einen Grund, weshalb du mir mit meinem Bruder fremdgegangen und danach spurlos verschwunden bist.", der Australier stand den Tränen nah.
„ich wollte dich nicht verlassen. Ich liebe dich, Felix. Und ich bin dir auch nicht fremd gegangen."
„Achja? Was ist dann passiert? Hat er dich vergewaltigt,oder was?",fragte Felix sarkastisch und schlagartig sah Hyunjin zu Boden. Wie sollte er ihm nur erklären, dass Chan ihn wirklich vergewaltigt hatte?„hyunjin? Antworte!",Tränen stiegen dem Koreaner in die Augen und er sah wieder auf. „Felix ich- Chan- er war betrunken. Hatte irgendwas genommen... Er war außer sich, hat mich einfach mitgeschleift. Mit zu seiner WG. Ich hatte Angst ich-"
„Hör auf zu weinen!",sagte Felix genervt. Doch dann fiel ihm auf, wie gebrochen Hyunjin war. „Was ist Los?Rede mit mir!", Felix stand von seinem Sessel auf und setzte sich neben Hyunjin. „felix ich- es tut mir leid ich konnte dir nichtmal in die Augen sehen ich-", schluchzte Hyunjin.
„heyy. Ist ja gut, hör auf zu weinen.",sagte Felix nun etwas sanfter und streichelte Hyunjin über den Rücken.
„es war nicht versehentlich. Aber ich hab das nicht freiwillig getan. Ich hatte Angst. Und auch Angst um dich... Ich konnte nichts tun..",sagte Hyunjin leise. Er hatte aufgehört zu weinen. Hyunjin kam zurück um mit der Vergangenheit abzuschließen. Wie sollte er Felix sagen, dass er mittlerweile in Tokio lebte, er nach einem One Night Stand eine hübsche Japanerin geschwängert hatte und sie geheiratet hatten. Er wollte kein schlechter Vater sein, doch gleichzeitig hatte er sich nie richtig von Felix getrennt und wollte dies auch gar nicht. Er liebte Felix, aber er liebte auch seinen Sohn Riki. Er konnte seinen Sohn nicht verlassen, das wollte er auch gar nicht. Er wollte mit der Vergangenheit abschließen. Mittlerweile empfand er auch etwas für seine Ehefrau, er wollte und konnte kein schlechter Vater sein.
„Felix.. es gibt da noch was... Ich bin verheiratet... Und ich habe einen Sohn."
„weshalb bist du hier?", Felix war eifersüchtig, enttäuscht, wütend und traurig. Hyunjin hatte geheiratet und spielte jetzt Heile Welt... Ohne ihn, war ja klar. Wann Begriff Hyunjin endlich, dass Felix auch Gefühle hatte? Wann würde er aufhören mit Felix zu spielen, als wäre er ein Spielzeug?
Hyunjin kam und ging wie es ihm passte, aber er dachte nicht einmal an Felix und seine Gefühle.
„Yongbok. Glaub mir bitte, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe. Ich liebe dich so sehr, aber ich will nicht wie die anderen Idioten sein, die das Mädchen nach einem One Night Stand allein lassen und sie das Kind alleine großziehen lassen. Ich will ein guter Vater sein.. Und ein guter Ehemann. Es ist besser für uns beide. Glaub mir. Yuri, meine Frau, du hättest sie sehen müssen, als sie hörte, dass ich sie und das Kind nicht verlassen werde. Du musst mir glauben, dass ich dich liebe. Ich habe dich nie vergessen, ich habe jeden Tag an dich gedacht.",er wusste nicht, ob das nun die Wahrheit oder doch nur Lüge war, was der Koreaner erzählte, doch er ließ sich betören.
Hyunjin zog ihn wieder in seinen Bann. Felix war plötzlich wieder der junge Teenager, frisch verliebt. Er hatte soviel erlebt, und dennoch wollte er Hyunjin nicht verlieren, doch er wusste, dass er ihn bereits verloren hatte. Ohne es bemerkt zu haben, kamen sie sich einander näher. Nur noch wenige Zentimeter und ihre Nasenspitzen würden sich berühren.. Hyunjins Finger streichten langsam Felix Haare aus dem Gesicht des Australiers. Sein Gesicht war kühl, doch als er Hyunjins warme Haut auf Seiner spürte, fuhr es wie Stromschläge durch seinen Körper und ihm wurde heiß und kalt zugleich. Hyunjins Hand fuhr langsam Felix' Hals hinunter und er musterte Felix' malerische, fast schon junonische Schönheit. Er blickte in die braunen Augen, welche ihn an geschmolzene Schokolade erinnerten, er erkannte in ihnen das Paradies wieder, das Paradies welches er vor langer Zeit verlassen hatte, er wollte zurück, zurück zu ihm und seinem alten Leben, doch er wusste, dass das nicht möglich war. Er spürte den Atem des anderen auf seinen Lippen. Hyunjin zog Felix langsam zu sich und legte seine Lippen sanft auf die von Felix.
Leicht schmeckte er den vertrauten Geschmack von Felix' Kirschlabello. Er schloss seine Augen und begann langsam seine Lippen gegen die des Australiers zu bewegen. In seinem Bauch loderte das Feuer der Liebe erneut auf, so wie es das lange nicht mehr getan hatte. Er hatte ihn so vermisst. Felix' Hände wanderten in Hyunjins Nacken und Hyunjins Hände wanderten gleichzeitig zu Felix' Hüfte, zogen ihn auf seinen Schoß. Der Kuss wurde immer gefühlvoller und wurde doch immer schneller. Hyunjins Zunge wanderte in den Mund des anderen und begann mit der Zunge des Australiers zu spielen. Schnell wurde der Kuss immer hitziger. Bis Felix den Kuss beendete. Langsam setzte er sich wieder neben den Koreaner und sagte: „wir sollten aufhören, es war nicht richtig und eigentlich wolltest du ja herkommen um mit mir abzuschließen.. und damit auch ich endlich mit dir abschließen kann."
„du hast Recht..", seufzte der Koreaner. Sie sahen sich in die Augen und schwiegen. Plötzlich trafen sich ihre Lippen wieder wie zwei Magneten die sich anzogen und das obwohl die jungen Männer gerade dabei waren sich gegenseitig auszuziehen. Als beide nur noch mit ihren Unterhosen bekleidet waren, zog Felix Hyunjin die Treppen hinauf in sein Schlafzimmer.

𝐎𝐁𝐒𝐓𝐀𝐂𝐋𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐎𝐕𝐄𝐑𝐂𝐎𝐌𝐄 [ʜʏᴜɴʟɪx]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt