Für AnnKathrin & alle STAYS.
Morgenstunden
- Mit dir allein -
Unwillig öffnete ich die Augen einen Spalt breit, nur um sie gleich darauf wieder geblendet zusammenzukneifen. Zu hell. Ich drückte mein Gesicht noch tiefer, wenn denn irgendwie möglich, in das Kissen und murrte verhalten.
Wieso waren die Vorhänge offen? War ich gestern so schnell eingeschlafen, dass ich vergessen hatte, sie zu schließen?
Es dauerte eine Weile, bis die Erkenntnis in meinem vom Schlaf vernebeltem Hirn ankam, dass das hier gar nicht mein Zimmer war. Das Bett war eindeutig zu weich und zu ... zu anders eben. Auch das Kissen fühlte sich nicht nach meinem an.
Wo -
Ich schaffte es nicht, den Gedanken weiterzuverfolgen, eine leichte Berührung in meinem Nacken ließ mich erstarren und unbewusst die Luft anhalten. Es war still im Zimmer, nur gedämpft drang der Straßenlärm von draußen hinein. Jedoch lauter als zu Hause. Stimmt, das hier war gar nicht Seoul, sondern Paris.
Das bedeutete...
Geräuschvoll stieß ich die Luft wieder durch die Nase aus, ehe ich den Kopf langsam zur Seite drehte und in die Helligkeit und zu demjenigen blinzelte, der gerade neben mir im Bett lag und unbeirrt weiter mit meinen Haaren spielte.
„Morgen..."
Es war nicht mehr als ein undeutliches Genuschel, das meinen Mund verließ, dennoch erschien ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.
„Guten Morgen."
Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Diese tiefe, raue Stimme...
Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel nach oben. Die dunklen Haare lagen verstrubbelt auf dem Kissen verteilt, seine Sommersprossen strahlten mit ihm um die Wette. Es war fast zu viel auf einmal.Seufzend drückte ich das Gesicht zurück ins Kissen und versuchte das Kribbeln, das sich bei Felix' Anblick in meinem Körper ausbreitete, zu ignorieren.
Warum war ich nochmal so bereitwillig auf seinen Vorschlag eingegangen, dass wir uns ein Hotelzimmer teilten, obwohl für jeden von uns ein einzelnes gebucht worden war?
Ja, richtig, einfach, weil ich seine Nähe mochte und es so sehr genoss, ihn bei mir zu wissen. Etwas, das, seit wir in getrennten Wohngemeinschaften lebten, viel zu selten geworden war. Leider. Aber anscheinend ging es Felix diesbezüglich ähnlich, denn sonst hätten wir in den letzten Tagen nicht beinahe jede Minute miteinander verbracht.Was allerdings nichts daran änderte, dass mich seine Nähe am Morgen eiskalt erwischte. Nicht nur heute, sondern bereits seit Jahren - und genauso lange kämpfte ich jedes einzelne Mal mit der kurzzeitigen Überforderung und Unruhe, die mich in seiner Nähe ergriff. Man möchte meinen, ich hätte mich irgendwann dran gewöhnt, aber weit gefehlt. Wobei ich mich vielleicht auch gar nicht daran gewöhnen wollte. Schließlich waren diese Momente, in denen mein Herz für einige Schläge aus dem Takt geriet und meine Atmung minimal stockte, etwas Besonderes. Etwas, das mich aufwühlte und mir gleichzeitig dieses angenehm wärmende Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit schenkte. Um nichts in der Welt wollte ich das missen.
Schaudernd zog ich die Schultern hoch, als sein warmer Atem mein Ohr streifte.
„Hey, Hyunjin. Nicht wieder einschlafen."
Das leise Raunen schickte augenblicklich eine Gänsehaut über meinen Rücken, genau dort entlang, wo gerade seine Hand über den viel zu dünnen Stoff meines Shirts wanderte. Dieser kleine Teufel machte das doch mit Absicht. Er wusste genau, was er mit seiner Stimme bewirken konnte, besonders wenn er ihr noch eine Spur mehr Tiefe verlieh, so wie jetzt. Und ich war nun einmal niemand, der dagegen immun war.Mit leicht zusammengekniffenen Augen linste ich am Kissen vorbei zu ihm. Dem verschmitzten Grinsen nach zu urteilen, war er sich seines Tuns definitiv bewusst. Engel und Teufel in einem.
Seine Hand tänzelte weiter über meinen Rücken, er machte keine Anstalten, auch nur ein wenig mehr Abstand zwischen uns zu bringen. Vielmehr wirkte es, als würde er sogar noch ein kleines bisschen näher rücken wollen.Auch wenn wir nie direkt darüber gesprochen hatten, da war diese Gewissheit in mir, dass er diese intimen Momente ebenso liebte wie ich. Ein beruhigendes Gefühl.
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Morgenstunden (Hyunlix)
Fanfiction.Band life Story. - Es war still im Zimmer, nur gedämpft drang der Straßenlärm von draußen hinein. Jedoch lauter als zu Hause. Stimmt, das hier war gar nicht Seoul, sondern Paris. Das bedeutete... Geräuschvoll stieß ich die Luft wieder durch die Na...