4. Kapitel

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Die Tage bis zu dem Treffen mit Sophia vergingen einfach zu schnell. Ich wollte mich nicht mit ihr treffen, eigentlich hatte ich sogar Angst davor, was sie mir sagen würde.

Ich ging in die Küche, dort saß Mali mit Eleanor über ein Hochglanzmagazin und sie unterhielten sich angeregt über den Inhalt.

"Schau mal, das ist schön.", sagte El und stieß mit ihrem Finger auf etwas in der Zeitschrift. "Stimmt, aber nicht mein Stil. Ich möchte was schlichtes, etwas, das nicht so auffällt.", erwiderte Mali.

Ich beugte mich über die beiden und sah, dass es sich um ein Hochzeitsmagazin handelte. Die beiden guckten sich Brautkleider an!

"Schatz, ich muss gleich weg.", murmelte ich und küsste ihr auf den Scheitel. "Schon? Oh, stimmt. Na dann." Mali stand auf und umarmte mich. "Pass auf dich auf. Vor allem wegen der nervigen Paparazzi, sonst bist du nächste Woche fremdgegangen.", grinste sie und brachte mich auch leicht zum Lächeln.

Ich küsste sie nochmal zum Abschied, dann nahm ich mir meine Lederjacke und ging nach draußen. Dort wartete Paul mit einem schwarzen Auto auf mich, dass unauffällig war, damit mich niemand erkannte.

"Wie fühlst du dich, Liam?", fragte Paul dich. "Ich hab keine Ahnung. Eigentlich möchte ich sie gar nicht treffen. Aber andererseits kriegen wir vielleicht endlich die Möglichkeit über alles zu sprechen." "Ich hoffe es für dich, Kumpel. Vor allem jetzt, wo du so glücklich bist, kannst du den Stress mit deiner Ex überhaupt nicht gebrauchen." Ich nickte als Antwort und starrte dann aus dem Wagenfenster.

Wir kamen an der Halle an, Paul blieb sitzen, ich ging rein und wartete auf meine Ex-Freundin, die dann auch fünf Minuten später kam. Sie sah gut aus. Aber nicht so gut wie Mali. Sie blieb vor mir stehen und wir schwiegen uns unbehaglich an.

"Wie geht es dir?", fragte sie mich schließlich. "Gut. Ich bin momentan sehr glücklich. Was ist mit dir?" "Es geht. Ich habe viel um die Ohren und mich vor kurzem von Joe getrennt." Joe war der Typ, mit dem sie mich betrogen hat. "Oh, das tut mir leid.", sagte ich. "Tut es dir nicht. Du konntest ihn nicht ab und denkst, dass es mir recht geschieht.", widersprach sie mir und ich musste zugeben, dass sie zumindest in einem Punkt recht hatte. Ich konnte den Arsch nicht leiden und auch wenn ich fand, dass es nicht ganz unverdient war, dass sie sich getrennt haben, so wünsche ich wirklich niemandem diesen Schmerz.

"Wie geht es Mali und dem Baby?" "Gut. Wir haben am Mittwoch einen Termin und Mali plant gerade mit Eleanor unsere Hochzeit.", erzählte ich. Danach schweigten wir uns wieder an. "Sophia, warum sind wir hier?", fragte ich sie schließlich.

"Ich wollte dich sehen und mit dir reden. Es war furchtbar, wie wir damals auseinander sind." Sie legte mir eine Hand auf den Arm und trat näher an mich heran, so dass ich ihr Parfum riechen konnte. Christina Aguilera. Sie hatte es früher schon immer getragen. Trug Mali eigentlich Parfum? Ich glaube nicht. Bei Gelegenheit wollte ich sie mal fragen.

"Das mit damals tut mir leid. Lass mich dir das erklären.", bat sie und trat noch näher heran. Jetzt hatte sie die Komfortzone deutlich überschritten und ich zog mich wieder zurück. Sie ließ von mir ab und beobachtete mich. Sie ließ mich verdammt unwohl fühlen.

"Also gut. Sag, was du zu sagen hast.", seufzte ich. "Danke, LiBär.", nannte sie mich bei meinem alten Spitznamen. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? "Spar dir das.", fuhr ich sie an. Wir wollten es ja mal nicht übertreiben!

"Also, du warst damals so lange weg und ich habe dich vermisst und..." "Da hast du dir gerade mal den Nächsten geschnappt." "Liam, lass mich ausreden!", quietschte sie. Gott, ich konnte es jetzt kaum eine halbe Stunde mit ihr aushalten, wie hat das früher funktioniert?

"Ich habe mich gelangweilt und bin dann in eine Disco gegangen. Dort habe ich Joe gesehen, wir kannten uns noch aus der Schule, damals stand ich ja total auf ihn. Dann haben wir uns unterhalten und getanzt und haben dann miteinander geschlafen." Mir verschlug es den Atem. Ich meine, ich wusste ja, dass sie mich betrogen hatte, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie das hier so einfach zugeben würde. Eigentlich dachte ich eher, sie würde es verleugnen.

"Danach habe ich ihm gesagt, dass ich ihn damals toll fand und er meinte, es hätte mich auch anziehend gefunden und ja.. Irgendwie haben wir uns dann öfter mal getroffen und miteinander geschlafen und dann kamst du irgendwann und hast uns erwischt. Am Anfang war da nichts, aber später habe ich mich in ihn verliebt, weißt du?"

Die ganzen Informationen musste ich erstmal verdauen. Ich dachte, sie hätte mich einmal betrogen und dann nach unserer Trennung zu diesem Joe gekrochen, aber das ganze schien länger am Laufen gewesen zu sein, als ich es erwartet habe. "Aber ich habe dich eigentlich noch mehr geliebt. Ich habe dich immer geliebt, Liam, aber ich wusste, dass du nichts mehr von mir möchtest, nachdem ich mit Joe geschlafen habe und deshalb habe ich dich in Ruhe gelassen, aber Gott, du fehlst mir so sehr!", vollendete sie ihre Geschichte und damit auch meine Verwirrung. "Warum erzählst du mir das alles, Sophia?", fragte ich sie. "Weil ich das mit dir klären wollte, bevor du Vater und Ehemann bist. Ich wollte dir alles erzählen, dir die Wahrheit sagen."

"Und da kommst du jetzt? Du hast es doch eben selbst gesagt, ich werde Vater und eine tolle Frau heiraten!" "Liam, du versteht das falsch. Ich möchte nicht wieder mit dir zusammenkommen, ich möchte mit dir befreundet sein. Du bist so ein herzensguter Mensch. Bitte gib wenigstens unserer Freundschaft eine Chance.

Hat sie mir nicht eben noch gesagt, dass sie mich liebt und mich vermisst? "Also willst du nur mit mir befreundet sein?", fragte ich vorsichtig. "Ja, ehrlich. Ich habe absolut keine Hintergedanken. Ich möchte nur mit dir befreundet sein, nicht mehr. Mal einen Kaffee trinken gehen, deine Verlobte kennenlernen und so. Nicht mehr." Keine Ahnung wieso, aber ich konnte ihr das nicht abkaufen. Dafür war wahrscheinlich einfach zu viel passiert. "Ich überlege es mir.", murmelte ich. "Kann ich wenigstens deine Nummer haben?", fragte sie mich noch. "Ich weiß nicht.", antwortete ich. "Bitte, ich werde dich auch nicht belästigen, ich schwöre es dir.", lachte sie und schließlich gab ich nach.

"Danke, dass du mir zugehört hast. Wir sehen uns." Sie beugte sich vor und küsste mich auf die Wange. Dann ging sie. Gott, Frauen irritieren mich so sehr!

Ich ging nach draußen zu Paul und stieg in den Wagen ein. "Du riechst nach ihr.", war seine Begrüßung. "Wie bitte?" "Du hast immer nach ihrem Parfüm gerochen, wenn du mit ihr zusammen warst. Jetzt riechst du wieder danach.", stellte Paul klar. "Kein Wunder, die trägt ja immer eine ganze Flasche auf.", murmelte ich. "Paul, fahr mich nachhause. Ich will nur noch zu Mali."

Paul fuhr los und ließ dich in Ruhe. Er schien zu merken, dass es dir nicht gut ging.

Zuhause angekommen verabschiedete ich mich von ihm und ging nach drinnen. Dort saß Mali auf der Couch und blätterte gemeinsam mit El schon wieder irgendwelche Hochglanzmagazine.

"So welche möchte ich, wenn es ein Junge wird.", sagte Eleanor und sofort wusste ich, dass es sich diesmal um Babysachen handelte.

"Bin wieder da!", rief ich und ging zu Mali. "Wo sind die Anderen?", fragte ich meine Verlobte.

"Mel und Harry holen ihre Sachen aus meiner Wohnung, was wir übrigens auch bald machen sollten, Perrie und Zayn wollten einen gemeinsamen Tag verbringen und Louis und Niall sind bei Simon, der hat vorhin angerufen."

"Was will der denn?", fragte ich. "Keine Ahnung. Ich hoffe nur, dass ihr noch nicht so bald hier weg müsst." "Mali, es kann schon sein, dass ich bald für eine Weile weg bin. Die Tour sollte eigentlich schon vor einem Monat oder so losgehen."

"Trotzdem will ich nicht, dass du gehst.", murmelte sie und zog mich zu ihr runter. Sie küsste mich leidenschaftlich. "Nehmt euch ein Zimmer.", murrte El.

Gesagt, getan. Ich schnappte mir Mali und trug sie hoch in unser Schlafzimmer.

"Ich liebe dich, Mali Winter."


 

Hallo ihr Lieben ♥

Vielleicht habt ihr schon gesehen, dass ich die Imagines hochgeladen habe :) Und ich hoffe natürlich wie immer, dass euch das Kapitel gefällt!

Habt ein wunderschönes Wochenende!

Liebst, Emme ♥


 

1384 Wörter

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