more than best friends

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Den Rest des Schultages verbrachte ich im Krankenzimmer. Jun hatte mich überredet, zur Ärztin zu gehen, um die Verbrennungen richtig zu behandeln.
Ich scrollte durch Instagram und es überraschte mich ganz und gar nicht, dass nun hunderte Videos existierten von der Szene in der Cafeteria; als hätte es Tae Seok geplant. Er konnte mich noch nie leiden. Wir kannten uns schon seit der Grundschule. Aus irgendeinem Grund hasste er mich.
Die Kommentare basierten auf Lachemojis. Ich verstand es nicht. Mir kamen Tränen in die Augen.
Wieso? Wieso?!? Was hatte Tea Seok davon? Aaah!!!
Ich legte mein Handy zur Seite. Es brachte nichts, mir das Video immer wieder anzuschauen; und das aus verschiedenen Blickwinkeln. Viele hatten auch extra rangezoomt, um zu schauen, wie es mir weh tat, dass mir Tea Seok heißen Kaffee über mich ausgeschüttet hatte.
Hatten sie nichts besseres zu tun.
Mein Handy klingelte. Ich hob es an. Yun Ho rief mich an. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, mit irgendjemanden zu reden.
Ich seufzte und ging schließlich doch ran.
"Hallo?"
"Mingi!!", rief Yun Ho. "Gehts dir gut?"
Eine Pause entstand. Ich wollte nicht antworten. Wusste er davon?
"Mingi." Seine Stimme wurde sanfter.
"Hm?"
"Ich hab's gesehen. Auf Instagram."
"Oh."
"Was oh?! Mingi." Yun Ho seufzte schwer. "Ich komm zu dir."
"Was?! Nein."
"Doch. Und das ohne Widerrede."
Dann legte Yun Ho auf. War er sauer? Er klang ziemlich sauer. Aigoo.
Ich wollte mich nicht mit ihm streiten.

Die Tür ging auf. Ich lugte zu dieser. Es war Yun Ho, mit San und Wooyoung im Schlepptau. Hm? Wieso das denn?
"Bist du sauer?", fragte ich Yun Ho.
"Nein." Er überlegte. "Doch, ich bin sauer, aber nicht auf dich."
"Da bin ich erleichtert." Ein Grinsen huschte über mein Gesicht.
San und Wooyoung kamen auf die linke Seite des Bettes und Yun Ho auf die rechte. Und setzten sich jeweils auf die Bettkante. Perplex sah ich alle nach den anderen an.
"Wir gehen auf dieselbe Schule", erklärte San. Ich nickte.
"Wie heißt der Typ?", fragte Yun Ho.
"Choi Tae Seok. Er ist in meinem Jahrgang, geht aber in die B-Klasse", sagte ich.
Yun Ho wollte schon aufspringen, aber ich schnappte sein Handgelenk.
"Nein, stop", hielt ich ihm auf.
"Gib mir einen Grund", sagte Yun Ho wütend.
"Es wird bestimmt nur schlimmer, wenn jemand dazu was sagt", flehte ich ihn an.
"Denkst du wirklich?"
Ich nickte. Yun Ho seufzte, aber ließ sich wieder aufs Bett ziehen.
"Aber du wirst mit uns nach Hause kommen", sagte San.
"Ich muss aber noch meine Sachen holen", sagte ich.
"Ich komme mit dir mit. San und Wooyoung können schon mal rausgehen."
Alle stimmten zu.
Die anderen Schüler musterten uns von oben bis unten und kicherten anschließend.
Gerade war Nachtmittagspause, aber die meisten waren im Klassenzimmer. An jedem Tisch, an welchem ich vorbeiging, sahen die Schüler hoch und lachten hinter vorgehaltenen Händen. Jun war die Außnahme.
Ich hievte mein Rucksack auf meine Schulter.
"Mingi? Was ist das?"
Erst jetzt merkte ich, dass Yun Ho mit ins Klassenzimmer gegangen war; er sah auf meinen Tisch. Seine Augen scannte förmlich die Worte. Dann blickte Yun Ho durch die Klasse.
"Wer war das?", schrie er förmlich durch die ganze Klasse. Niemand sagte ein Wort. Yun Ho verdrehte die Augen, schnappte meine Hand und verließ mit mir den Klassenraum.
Mein ganzer Körper zitterte. Wenn Yun Ho mich nicht festhalten würde, wäre ich schon längst umgekippt.
Ich bekam gar nicht richtig mit, dass wir das Schulgebäude verließen. Ich nahm alles verschwommen wahr. Yun Ho sagte irgendwas, aber in meinen Ohren hörte sich alles dumpf an. Mein Puls erhöhte sich, alles drehte sich. Weswegen ich plötzlich anhielt; ich konnte nicht weitergehen.
"Mingi. Was ist los?" Yun Ho hatte seine Hände an meine Wangen gelegt. Zwar sah ich ihn, aber total verschwommen.
Ich spürte, wie ich mein Gleichgewicht verlor. Sofort hielt mich Yun Ho an meiner Taille fest. Was als Nächstes passierte, wusste ich nicht.