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Scheiße. Bus verpasst.
Man sollte nicht auf den Randstein der Bushaltestelle sitzen. Mir egal. Jetzt war mir alles egal. Das Einzige was zählte war nun Mal meine Laune. Die Laune, die ein gewisser Junge mir zugefügt hatte. Quatsch. Ich war selber Schuld. Heulte einem Jungen nach, der... Ich seufzte lange aus und wischte mir dabei die Nase mit dem Zeigefinger. Ich hatte keine Taschentücher und jammerte selbst darüber.

"Oh mein Gott" Ich musste schrecklich aussehen, als ich mich zu dem sprechenden Jungen wandt, der gerade dabei war sich zu mir zu gesellen. Zum Glück kannte ich ihn.
"Duncan" zog ich heulend seinen Namen in die Länge.
"Was machst du hier?" Ich bedankte mich für das gebotene Taschentuch, gleichzeitig versuchte ich mich laut zu schnäuzen.
"Ich halte nach einen stinkenden Köter Ausschau" Damit meinte er mich.
"Aw. Du bist so lieb zu mir"

"Ja, irgendwie schon" Ich musste kichern. Ich sah, wie er seine Arme um seine angehobenen Knien umschloss.
"Seit wann bist du hier?" Langsam beruhigte ich mich und hoffte, ich könnte für einige Stunden Jason vergessen.
"Seit gestern"
"Seit gestern?" wiederholte ich mich. Das war Unmöglich. Ich hätte es bemerkt. Schließlich teilten wir bei seinen Besuchen mein Zimmer.
"Hör auf zu lügen"
"Warum fragst du dann so dumm? Es kann nur heute sein" Das ergab Sinn und ich hasste ihn deswegen.

"Sei einfach leise. Du bringst mir Kopfschmerzen" gab ich daraufhin zurück. Mir fiel bei klugen Halbmenschen was Besseres nicht ein. Ich hasste es, wenn man durch Intelligenz immer Argumente gewann. Obwohl ich es gleichzeitig liebte, wenn ich das mal zustande brachte. Kam bloß selten vor. Für einen kurzen Moment war es still, bis mein Cousin sich entschloss mich mit seinem Elbogen anzustoßen.
"Und erzähl" forderte er auf.
"Warum finde ich dich zur Mittagszeit heulend am Straßenrand auf?" Drachenvorteil. Sie rochen Besonders gut und hatten eine Vogelperspektive.

"Was willst du wissen? Wie mein Mate mich aus seinem Haus rauswirft oder wie es sich anfühlt zu wissen, dass man die beste Freundin ausnutzt?"
"Wow" öffnete er seinen Mund weit genug um die Mandeln zu erkennen. Große Mandeln, aber an Drachen war alles groß. Wieso war mein Mate kein Drache? Ahja genau, die gab es nur selten.
"Ich könnte mitheulen"
"Übertreib mal nicht" ermahnte ich ihn freundlich.
"Was willst du hören? Einen Roman darüber wie man sich selbst lieben lernen könnte und auf Arschlöcher verzichten sollte?"

Im Grunde genommen brauchte das Jeder und Jede, aber ich wusste, Duncan war nicht der Typ für lange Romane.
"Wäre ein Beispiel"
"Wie wäre es mit einem überbewertenden Oreo-Shake und dazu alte Erinnerungen?" Ich musste Schmunzeln.
"Du zahlst" zeigte ich mit meinen Zeigefinger auf ihn.
"Wer sonst" Es war keine Frage sondern eine Bestätigung.

Zwei Stunden mit einer in Oreo-Shake getrunkener Hose und einem Grinsegesicht später hob ich zu Hause das Festnetztelefon ab.
"Hallo?"
"Lucy?"
"Nein, bloß jemand die so heißt" Ich konnte Lylas erleichtert ausatmen hören.
"Dachte du würdest nicht mehr mit mir sprechen wollen" Ich runzelte meine Stirn.
"Du hast meine Anrufe ignoriert" es leuchtete mir ein.
"Sorry, ich hatte bloß etwas Spaß und hatte mein Handy irgendwann auf Lautlos" entschuldigte ich mich wahrheitstreu.

"Duncan ist hier und.."
"Wie hat sie einen Vollidioten dazu gebracht mit ihr Spaß zu haben?" nahm ich im Hintergrund Jasons Lachen mit.
Duncan war kein Vollidiot. Wenn mein Mate nur die leiseste Ahnung hätte, dass Duncan einen Drachen hatte, würde er seinen Mund halten, bevor mein Cousin davon erfuhr. Da er aber gerade duschen war und ich mich um  Jason, trotzt seines frechen Mundwerkes, kümmerte, belies ich es ein Kommentar zu schieben. Dennoch bekam ich wieder schlechte Laune.
"Jason, bitte. Es reicht" hörte ich Lyla sagen.

"Hey, Luce. Du kannst jetzt duschen" Ich hörte es an der Leitung rascheln, als ein frisch geduschter Duncan in mein Zimmer trat. Meine Augen fokusierten sich auf das neue Handtuch in seiner Hand, dass er mir anbot.
"Gib mal her" bekam ich Jasons Wut mit. Mein Wolf schien wieder wach zu werden, was Duncan auf Bereitschaft brachte zu kämpfen.
"Ist etwas?" Duncan klang besorgt. Ich schüttelte daraufhin meinen Kopf um es zu beantworten.
"Du hast den Jungen zu deinem Haus mitgenommen? Wie naiv ist man?" Die Kombination aus meiner Wut und seiner lies mich rot sehen. Ich war nicht naiv, aber würde er mir glauben. Eher nicht. Noch bevor ich ein Ton abgeben konnte, entzog mir Duncan den Hörer und beendete für mich das Gespräch.

"Lass uns "Fast & Furiest" anschauen. Mein Drache mag seine Wut nicht. Ich brauche Ablenkung"

That Boy is Mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt