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Ich öffnete meine Fenster komplett auf und lies mich nach vor lehnen. Es roch feucht. Regen würde bald die Stadt übergiesen. Die Nacht brach rein. Sterne kaum zu sehen, wenn Wolken diese überdeckten.

Hin und wieder fuhr ein leichter Wind über meine Haut und blies meine Haare von meinem Nacken. Es wurde zunehmend frischer. Meine Gedanken schweiften zu dem heutigen Erlebnissen und blieb an einer Besonderen hängen. Jasons Geburtstag. Ich verstand schon, dass warum man ein anderes Geburtsdatum gewählt hatte, jedoch kränkte es mich, dass ich davon als beste Freundin nicht Bescheid gewusst hatte. Dann hätte ich mich darauf vorbereitet können. Wie genau wusste ich zwar nicht. Vielleicht eine komplette Rasur.

Ich schnaubte. Das war meine geringste Sorge. Wie würden wir jetzt miteinander umgehen? Abstoßen tat er mich zumindest nicht mehr.
"Willst du dein Leben beenden?" Der plötzlich erschienene Duncan schreckte mich auf. Ich trat vom geöffneten Fenster zurück und drehte mich in seiner Richtung.
"Nein, eigentlich mag ich mich dafür zu sehr. Es sei den.." Ich hielt eine dramatische Pause ein.
".. du willst, dass wir zusammen springen um deiner sexuellen Orientierung zu entkommen. Ich verstehe nicht was so schlimm daran ist auf Männer zu stehen. Ich tus auch"

Duncan verdrehte seine Augen.
"Machst du dich über Schwule lustig oder glaubst du ernsthaft ich lüge dich an?" Er legte irgendwelche Spritzen auf meinen Schreibtisch ab, während ich das Gespräch aufnahm.
"In jeder Lüge steckt ein Fünkchen Wahrheit drin"
"Du wirst wohl nie aufgeben oder?" schüttelte er lachend seinen Kopf.
"Nein!" stampfte ich mit meinem Fuß auf. "Bis ich herausgefunden habe was du mir verheimlichst"

"Du bist unmöglich" Ich zuckte mit meinen Schultern.
"Was auch immer" verschränkte ich meine Hände vor meiner Brust.
"Was ist das überhaupt?" Ich nickte mit meinem Kinn in Richtung meines Schreibtisches.
"Deine Medizin. Ich war bis eben bei euren Packdoktor, der mich über diesen Virus aufgeklärt hat"

Natürlich fragte ich mich so einige Dinge. Darunter auch jene über diese Partynacht. Was hatten wir verpasst?
"Werde ich sterben?" Abrupt blickte er hoch.
"Nein, natürlich nicht. Zwar hatte einmal dieser Virus Opfer gebracht, aber jetzt sind wir so ziemlich imun geworden. Jede Krankheit mutiert.. das wissen wir doch alle oder?" Ich nickte und nahm wieder auf mein Bett Platz.
"Klingt wie Corona. Diese Menschenkrankheit"
"So ziemlich"

(A/N: BAHAHAHAHA mein Hirn ist der KING)

"Was habe ich verpasst?"
"Nur wie Jason glaubte, dass ich ein Streuner bin" Ich began laut zu Lachen am Ende wischte ich mir meine Lachträne mit dem Zeigefinger ab.
"Das meinte ich nicht"
"Aso, hat er nun den Reiz verloren, nachdem du ihm jahrelang nach gelaufen bist?" Ich versuchte ihn nicht anzufunkeln. Duncan bekam davon aber nichts mit. Er war zu beschäftigt gewesen, mit der Spritze Inhalt aus einer Tube mit durchsichtiger Flüssigkeit zu ziehen.
"Das meinte ich nicht"
"Sondern?" Ich beobachtet wie er die Spritzen auf einem Haufen verstaute. Wie viele musste ich nehmen?

"Wie konnte ich die Übertragung verpassen?" Duncan kam mit der Spritze zu mir rüber. Meine Augen fokusierten sich auf die dünne Nadel. Ich bekam ein mulmiges Gefühl.
"Ich hatte zwar einen Kuss mit einem Jungen..."
"Achtung" Er unterbrach mich, bevor eine Stelle am Oberarm mit etwas Alkohol desinfizierte und die Spritze eintauchte. Ich kniff kurz die Augen zusammen und wartete auf das übliche Brennen der Flüssigkeit.
"Du kannst wieder atmen"
"Danke" gab ich zurück. Ich durfte atmen. Er setzte ein Pflaster auf die Stelle und schlich sich wieder zu meinem Schreibtisch.

"Flaschendrehen?" fragte Duncan nach.
"Ja" seufzte ich lange aus.
"Dieser Virus wird nicht über einen Kuss übertragen" klärte er mich auf.
"Sondern über Flüssigkeiten"
"Mein Getränk?"
"Wir gehen davon aus" setzte er fort.
"Aber Jason geht es gut. Er hat genau das Selbe genommen"
"Er hat an sein Getränk nicht getrunken"
Meine Lippen teilten sich.
"Verstehe" klappte ich meinen Mund zu.

Duncan seufzte aus.
"Wir werden schon herausfinden, wer das gewesen war"
"Wie? Das grenzt an der Unmöglichkeit" Er zuckte mit seinen Schultern.
"Nichts ist unmöglich, Lucy. Das weißt du" Ich mied seine Augen und starrte auf meine Hände herab.
"Wo ist eigentlich dein Freund?"
"Er ist nicht mein Freund" Ich blieb kurz still.
"Noch nicht" fügte ich hinzu.

"Keine Ahnung. Im Nebenzimmer" Duncan nickte.
"Und der Kung-Fu Panda?" Ich musste Schmunzeln.
"Lyla" betonte ich.
"Ist wieder nach Hause gegangen, weil sich ihre Eltern Sorgen gemacht haben"
"Gut"
"Du stehst auf sie oder?" Seine Gesichtszüge entglitten.
"Mal davon abgesehen, dass ich kein Kinderschänder bin, mag ich sie wirklich nicht"

Mir leuchtete es ein.
"Ah, verstehe. Sie hat keinen Penis" Er verdrehte seine Augen.
"Ich schlafe auf der Couch" ignorierte er meine Aussage.

That Boy is Mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt