Um 8 Uhr klingelt mein Wecker – an einem Samstag – weswegen ich mehr oder weniger freiwillig aufstehe und mich fertig mache. Im Bad mache ich mich fertig und ziehe mir dann im Zimmer meine Pre-Match Klamotten von Mainz 05 an, ehe ich mir eine kleine Tasche mit dem notwendigstem zusammenpacke. Gegen 9 Uhr betrete ich dann die Küche und packe mir Apfelchips und zwei kleine Wasserflaschen ein, ehe ich mir Müsli mache und dies im stehen esse. Währenddessen kommt Dad in die Küche, wodurch wir ein bisschen reden, ehe ich mich von ihm verabschieden muss, da mich ein Mannschaftskollege abholt. Mit meiner Tasche laufe ich nach unten und warte vor der Haustür, ehe ein schwarzer Jeep vor mir hält. Schnell steige ich bei Alex ein und begrüße ihn mit einen Handschlag. Gemeinsam fahren wir zum Trainingsgelände und steigen dort aus, um zu den anderen Jungs zu laufen und in den Bus einzusteigen. Dort setze ich mich auf meinen Platz neben dem Kapitän, der schon da ist. „Hey, Leon", begrüßt er mich mit seinem Schweizer Akzent. „Hey Silvan, wie geht es den Kindern?", lächle ich ihn gut gelaunt an, worauf er mir von seinen süßen Kindern erzählt und ich gerne zuhöre. Die Fahrt nach Leipzig dauert gefühlt ewig, was aber auch kein Wunder ist, da wir locker sechs Stunden fahren. Auf der Fahrt höre ich Musik und schreibe mit Noah, ehe mich Silvan in eine Diskussion mit Stefan und Karim zieht.
In Leipzig fahren wir direkt zum Trainingsplatz, wo wir ein gutes Abschlusstraining absolvieren, ehe es dann ins Hotel geht, wo wir noch eine Teambesprechung haben und dann endlich essen können. Währenddessen chatte ich weiter mit Noah und flirte mit ihm übers Handy, was mich ab und zu grinsen lässt. „Sieht so aus, als würde unser Küken was am laufen haben", kommentiert Karim und schaut mir interessiert über die Schulter. Schnell mache ich mein Handy aus und schaue unangenehm in die Runde. „Stimmt nicht", schüttle ich meinen Kopf und stecke mein Handy in meine Hosentasche. „Ne, ist klar. Ist doch schön, Leon. Du kannst sie ja mal zu einem Training einladen, damit du ein bisschen flexen kannst", grinst Alex mich an. „Ja, mal schauen", zucke ich mit den Schulter, wobei ich mir relativ sicher bin, dass ich Noah nicht mitnehmen werde. Höchstens als guten Freund, aber nicht als denjenigen, den ich date. Wir reden alle noch ein bisschen, ehe wir alle auf unsere Einzelzimmer gehen, damit wir morgen ausgeschlafen sind.
Voller Nervosität stehe ich am Spielfeldrand und ziehe mir meine Stutzen nochmal zurecht, ehe ich mit Karim abklatsche und auf das Spielfeld laufe, da ich in der sechzigsten Minute für Karim eingewechselt werde. Direkt ordne ich mich ins Spiel ein und versuche präsent und Torgefährlich zu sein. In der 78. Minute erobere ich den Ball von einem Leipzig Spieler und sprinte damit zu dem gegnerischen Strafraum, wo ich den Ball zu Jonny passe, der ihn mit der Hacke ins untere Eck des Tores befördert. Jubelnd läuft er auf mich zu und umarmt mich, was ich erwidere und mich ebenfalls freue, schließlich habe ich gerade eine gute Vorlage gegeben. Der Rest des Spiels passiert nicht mehr viel, bis Leo kurz vor Schluss den Ball erobern kann und nach links außen läuft, ehe er den Ball in den Strafraum flankt. Da ich ziemlich passend stehe, springe ich in die Luft und versuche den Ball mit meinem Kopf einzunicken, was erstaunlicherweise auch klappt. Ich habe gerade mein erstes Tor geschossen, als Profi von Mainz 05 in der Bundesliga! Glücklich strahlend und voller Euphorie laufe ich vor den Mainz Block und juble kurz mit den Fans, ehe schon die ersten aus meiner Mannschaft kommen und mich beglückwünschen und liebevoll abklatschen. Ehe das Spiel weiter gehen kann, zeige ich ein L mit meinen Händen und lege dann die Hand auf mein Herz. Ich habe mir diesen Torjubel schon lange überlegt und da Leiah alles für mich ist, habe ich ihr ihn gewidmet. Kurz darauf wird das Spiel auch abgepfiffen, wodurch ich freudig mit meinen Mitspielern abklatsche und auch aus Solidarität ein paar der Leipzig Spieler leicht umarme.
Unmittelbar nach dem Abpfiff muss ich zu dem Interview, wo ich erstmal strahlend vor die Kamera trete. Es fühlt sich immer noch komisch an, in der Öffentlichkeit zu sein, aber mittlerweile gewöhne ich mich mehr und mehr daran. Natürlich wird mir erstmal zu meinem Debüt-Tor gratuliert, worauf ich mich bedanke und noch ein paar Fragen zum Spiel beantworte. „Die Frage hat jetzt nichts mehr mit Ihrer Fußballerischen Leistung zu tun, aber was hat es mit dem Torjubel auf sich?", fragt mich der Mann hinter der Kamera zum Schluss. Lächelnd kratze ich mir verlegen am Kopf, da ich nicht weiß, ob es für Leiah okay ist, wenn ich von ihr rede, allerdings kennt man sie ja nicht, weswegen ich mich dann doch dafür entscheide darüber zu reden. „Der Torjubel war der Person gewidmet, der mich mein ganzes Leben immer unterstützt hat, selbst wenn ich ziemlich launisch und rücksichtslos war. Meine Zwillingsschwester Leiah. Sie ist der wichtigste Mensch für mich und ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen soll. Also Leiah, wenn du das siehst, was ich hoffe, ich hab dich lieb und bin froh, dass ich dich habe", lächle ich in die Kamera und winke noch kurz rein, ehe ich mich dann vom Kameramann verabschiede und in die Kabinen laufe, wo ich mich dusche und mich noch ein bisschen für mein Tor feiern lasse. Am Abend werde ich noch von Leiah und Jamie angerufen, wobei Leiah wir mit Tränen in den Augen sagt, wie stolz sie auf mich ist. Lächelnd und zufrieden gehe ich am Abend, etwas später in der Nacht, in mein Bett und schlafe glücklich ein.
Am nächsten Tag fahren wir dann zurück nach Mainz.
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Herbst meiner Träume
ChickLitDer achtzehnjährige Leon Müller spielt für sein Leben gerne Fußball. Glücklicherweise kann er jetzt bei einem Top-Verein spielen, doch hat dadurch seine Zwillingsschwester, Taleiah Müller, vernachlässigt. Leon versucht alles, damit sie wieder Freund...