𝟎𝟎𝟗

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𝐉𝐈𝐒𝐔𝐍𝐆

Minho bezog gerade das Bett während ich mich im Bad etwas frisch machte. Ich stand unter der Dusche, genoss das warme Wasser auf meiner Haut und war komplett in mich gekehrt.

Als ich fertig war, stieg ich langsam heraus, wickelte mir ein Handtuch um meine Hüften und achtete darauf, ja nicht auszurutschen. So tollpatschig wie ich war, passierte genau das. Ich rutschte aus, konnte mich nur noch mit einer Hand am Waschbecken halten, bevor ich mit dem Rücken am Boden aufkam. Wie gerufen kam Minho ins Bad, kam zu mir und half mir hoch. "Hast du dir wehgetan?", fragte er und schaute mich von oben bis oben an. "Nein, alles gut", winkte ich ab und legte meine Hand an meinen Hinterkopf, kicherte etwas peinlich berührt.

Nur in Shorts bekleidet und mit einem Handtuch um den Nacken, betrat ich das rot - beleuchtete Zimmer. Minho's Blick blieb sofort auf meinem freien Oberkörper hängen. Das zeigte mir, dass sich mein Training ausgezahlt hatte. Ich erkannte ein dunkles Funkeln in seinen Augen, während er grinste. Ich erröte bei dem Gedanken, was er gerade wohl dachte. Er zog mich mit seinen Blicken glatt aus. Ich setzte mich aufs Bett, rubbelte dabei meine Haare trocken und griff nach meinem Handy. Erneut wurden mir Dick Pics auf Snapchat gesendet. Ich seufzte, legte mein Handy wieder beiseite und konzentrierte mich weiterhin darauf, meine Haare zu trocknen. Dabei schweiften meine Gedanken jedoch wieder zum Wohlbefinden meiner Oma. Meine Hand sank von meinem Kopf nach unten auf meine Beine. "Ich bemerke es, wenn etwas nicht stimmt" Mit einem Ruck zog Minho mich zu ihm, legte sein Kopf auf meiner Schulter ab. "Erzähls mir. Was ist los?", murmelt Minho leise und schloss seine Augen. "Ich hab ein komisches Bauchgefühl, nichts weiter"

Ich verschloss mich erneut, wie so oft schon.

Verstehend nickte der Ältere, legte seine Arme um mich. Er ließ sein inneres Kind raushängen und war sehr anhänglich. Egal was ich versuchte, er ließ mich nicht los. Ich seufzte und musste schmunzeln, als ich merkte, wie er eingeschlafen war. Es war gerade mal 22:16 Uhr. Sanft löste ich seine Arme - die er nun etwas locker ließ - und legte ihn richtig hin, eh ich ihn zudeckte. Auch ich legte mich hin, kuschelte mich ins weiche Kissen und versank langsam aber sicher ins Land der Träume...

Dann sah ich mich.
Als kleines Kind. Verängstigt in einer Ecke sitzend. Gegenüber von mir stand meine Oma mit ihrem herzerwärmenden Lächeln. Sie streckte mir ihre Hand hin. Ich wollte sie ergriffen, doch ich konnte nicht. Sie entfernte sich immer weiter. "Omi, bleib!", schrie ich mit einer zerbrechlichen Stimme. Sie entfernte sich immer mehr, bis sie vollständig verschwand...

Sofort schreckte ich auf. Ich war verschwitzt und zitterte. Auch Minho war nun wach. Verwirrt und besorgt zugleich sah er zu mir. "Was ist los?", wisperte er und setzte sich auf. "Irgendwas stimmt nicht, definitiv nicht" Meine Stimme war zerbrechlich, wie in meinem Traum.

"Was meinst du?", fragte Minho mich verwirrt und nahm meine Hand.

"Sie wird sterben"

ׂׂૢ 𝐓𝐀𝐒𝐓𝐄 ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt