Nico P.O.V.
Als ich das Geschäftsgebäude betrete, herrscht bereits ein reges Treiben. Schnellen Schrittes betrete ich den Aufzug, der bereits um 7 Uhr morgens randvoll ist. Ich quetsche mich mit meiner Aktentasche und meinem Coffee to go zwischen die Menschen, um nach oben in den 8. Stock zu fahren. Dort angekommen, kommt mir bereits mein Assistent hektisch entgegen. „Nico! Nico! D-Dein Meeting w-wurde...es wurde um 2 Stunden vorverlegt und i-ist bereits um 8....", stottert er vor sich hin, bei Gott wie mich das nervt. „Erstens: habe ich dir schon mehrmals gesagt, dass du mich gefälligst mit Herr Schlotterbeck ansprechen sollst. Auch wenn ich erst 22 Jahre alt bin, bin ich nun mal dein Vorgesetzter und nicht dein bester Kumpel, verstanden?", scheiße ich meinen Assistenten erst mal zusammen. Ich muss einfach klare Regeln setzen, um im Büro respektiert zu werden, denn ich bin erst vor 2 Monaten zum jüngsten Juniorchef aller Zeiten befördert worden. Nur weil meine Angestellten alle in meinem Alter sind und meine Freunde sein könnten, heißt das aber nicht, dass sie mich auch so behandeln dürfen. Matthias zuckt zusammen, als ich ihm die erste Standpauke halte und folgt mir verunsichert in Richtung meines Büros.
„Und zweitens, Matthias: Ich führe keine Meetings vor 9 Uhr morgens, da ich mich davor einfach nicht gut genug konzentrieren kann. Hat dein Fliegenhirn diese Informationen abgespeichert, oder brauchst du es nochmal zum Mitschreiben?!", brülle ich ihn weiter an, während ich die Tür öffne und meine Aktentasche, sowie meinen Kaffee auf dem Schreibtisch abstelle. „N-Nein...Nico...ich meine H-Herr Schlotterbeck, i-ich...ich brauche nichts zum Mitschreiben. I-ich...ich werde Ihr Meeting auf 9 Uhr verlegen.", murmelt mein Assistent vor sich hin, während ich mich an meinen Laptop setze. „Sehr gut, danke. Und jetzt RAUS!", mit diesen Worten schmeiße ich ihn aus meinem Büro und widme mich meinen E-Mails, die mal wieder am Überlaufen sind. Der Vorteil am Chef sein ist, dass man jedem sagen kann, was er zu tun und zu lassen hat. Der Nachteil ist, dass man verdammt viel zu managen hat und sich um tausend Dinge gleichzeitig kümmern muss. Aber das gehört nun mal dazu, deshalb mache ich es auch gerne. Nachdem ich einige Mails beantwortet habe, mache ich mich auf in Büroküche, um mir einen zweiten Kaffee zu kochen. Oder eher, um mir einen zweiten Kaffee kochen zu lassen. Als ob ich mir dafür die Finger schmutzig machen würde, diese Zeiten sind vorbei.
Als ich in der Küche ankomme, halte ich nach meinem Assistenten Ausschau, oder nach jemand Anderem, der für diesen Auftrag geeignet wäre, als mir plötzlich etwas ins Auge sticht. Überall hängen Schneemänner, Nikoläuse, Sterne, Girlanden und neben der Kaffeemaschine steht sogar ein kleiner Weihnachtsbaum. Hier ist einfach Weihnachten explodiert und das schon am 10. Dezember, Heiligabend ist doch erst in 2 Wochen. „Wer ist hierfür verantwortlich?!", brülle ich umher, reiße wütend eine Christbaumkugel von dem Mini-Baum und feuere sie auf den Boden. Sie zerbricht in tausend Teile, doch das stört mich nicht, denn ich hasse Weihnachten. Ich kann diese ganze „Friede-Freude-Eierkuchen"-Scheiße jedes Jahr einfach nicht gebrauchen, genauso wenig wie die Deko, Plätzchen, Schnee oder gar Weihnachtsfilme. Viele bezeichnen mich wohl als der Grinch, wozu ich jedoch nichts sagen kann, da ich diesen Film nie gesehen habe und das auch niemals tun werde. „Ich war das, Herr Schlotterbeck.", flüstert Margarete, kommt langsam hinter ihrem Computer hervor und schaut mich über ihre Brille hinweg mit großen Augen an. Margarete ist die gute Seele dieser Firma und eine absolute Weihnachtsliebhaberin, eigentlich hätte ich mir schon fast denken können, dass dieses Desaster hier von ihr verursacht wurde. Allerdings mag ich sie echt gerne, da sie fast wie eine zweite Mutter für mich ist. Seitdem ich hier angefangen habe zu arbeiten, stand sie mir bei und hat mir bei Allem weiter geholfen, bei dem ich nicht weiterkam. Sie ist die Dienstälteste hier und steht kurz vor der Rente, trotzdem gibt sie immer noch alles für ihre Arbeit, weshalb ich ihr auch nicht böse sein kann.
„Okay, Margarete. Du weißt, dass ich Weihnachten hasse, aber dir zu Liebe lassen wir das alles hier...", ich zeige angewidert zwischen dem ganzen Dekokram hin und her, „...hängen. Aber mehr kommt nicht dazu, verstanden? Und jetzt macht mir bitte irgendjemand hier einen Kaffee und bringt ihn in mein Büro. Ich habe gleich ein wichtiges Meeting.". Und mit diesen Worten lasse ich Margarete inklusive meine anderen Angestellten zurück und schwirre wieder in mein Büro. Dort bereite ich mich noch etwas auf das Meeting vor und begebe mich anschließend in den Meetingraum. „Nico.", fängt mein oberster Chef an zu sprechen. Ja, auch ich habe einen Chef, ich bin ja nur der Juniorchef dieser Firma hier. „Wir haben einen wichtigen Kooperationspartner für die Firma an Land gezogen...", spricht er weiter. „Oh, das freut mich.", antworte ich und werfe meinem Assistenten einen Blick zu, der so viel bedeutet wie: alles mitschreiben! „Naja, es ist noch nichts in trockenen Tüchern, Nico. Und da kommst DU ins Spiel. Dieser Kooperationspartner hat seinen Sitz in Bayern, besser gesagt in einem kleinen Dorf an der Grenze zu Österreich. Den genauen Standort werde ich später per Mail zukommen lassen. Es müssen noch einige Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort geführt werden, bis wir den Deal sicher eintüten können und das wirst DU übernehmen.", erklärt mir mein Chef weiter.
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Christmas Love - a Schlotteyemi Story (Nico Schlotterbeck x Karim Adeyemi)
FanfictionDer Grinch und Santa Clause - Keine gute Kombi! Oder? (Geschichte spielt in einem alternativen Universum. Die beiden sind hier keine Profi Fußballer.)