Am Ende wird alles gut!

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-Erzähler Sicht-
Stumme Tränen flossen über das Gesicht der klügsten Hexe ihrer Zeit. In ihren Händen hielt sie einen positiven Schwangerschaftstest, normalerweise hätte sich Hermione darüber gefreut, aber ihre Ehe mit Ron lief gerade alles andere als gut. Er machte ich jeden Tag aufs Neue klar, dass ihr Sexleben zu kurz käme und Hermione einfach zu langweilig wäre. Rose war gerade einmal drei Jahre alt, natürlich hatte sich Hermione mehr um deren gemeinsame Tochter und deren Bedürfnisse gekümmert als wie um ihren Ehemann.
"Mommy." Hermione schreckte auf und sah verzweifelt zu der Badezimmertür, hektisch wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht ließ, den Schwangerschaftstest ließ sie in ihrer Hosentasche verschwinden. Die Braunhaarige war sich unsicher, wann sie Ron davon erzählen sollte, geschweige denn ob sie dieses Kind überhaupt bekommen sollte. Hermione warf einen kurzen Blick in den Spiegel und setzte ein gespieltes Lächeln auf, bevor sie das Badezimmer verließ und mit Rose in die Küche ging um das Abendessen für die Familie vorzubereiten. Sie stellte Rose ihren Hocker hin, damit sie leichter mithelfen konnte, etwas was Hermione immer wieder ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Rose war der Grund weshalb Hermione sich noch nicht von Ron hatte scheiden lassen. Das kleine Mädchen schaffte es immer wieder ihre Mutter zum Lachen zu bringen, mit ihrer kindlichen Unbeschwertheit und ihren glücklich strahlenden Augen. Zusammen saßen die beide vor dem Backrohr und sahen gespannt auf den Auflauf im Rohr. Hermione warf einen kurzen Blick auf die Uhr über den Kaminsims und zog die Stirn nachdenklich in Falten. Ron war sonst immer pünktlich Zuhause, doch heute war er bereits eine halbe Stunde passierte. Vielleicht hatten sie einen größeren Einsatz, oder mussten noch einen Bericht schreiben, aber sicher war sich Hermione nicht, schließlich hätte sich ja auch Ginny bei gemeldet das Harry später nach Hause kommen würde, da Ron meist vergaß Bescheid zu geben, dass er sich verspäten würde. Gedankenverloren bereitete sie das Essen für Rose und sich zu und stellte den Rest des Auflaufes zurück in den Ofen. Als sie Rose ins Bett gebracht hatte und Ron immer noch nicht Zuhause war, beschloss sie Ginny anzurufen um nach zu fragen, ob Harry auch noch in der Arbeit war. Doch diese Frage erübrigte sich als Harry den Hörer abnahm. Hermione wusste nicht was sie davon halten sollte, nahm dies aber vorerst sohin und beschloss sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Die Wochen vergingen und diese Vorfälle häuften sich, eines Abends kam Hermione gerade mit Rose von Ginny und Harry nach Hause, beide waren ziemlich erschöpft von dem aufregenden Tag. Kaum hatten sie die Wohnung betreten, hörte Hermione eindeutige Geräusche aus ihrem Schlafzimmer. Sie platzierte Rose kurzerhand vor dem Fernseher und stürmte hoch, wo sie ohne zu zögern die Schlafzimmertür aufriss und geschockt auf die beiden Personen in ihrem Ehebett sah.
-Hermiones Sicht-
Das konnte nicht sein Ernst sein, oder? Ich war im dritten Monat schwanger von ihm und er betrog mich mit Lavender, in unserem Bett, bei uns Zuhause?!
„Hermione es ist nicht so wie es aussieht?", murmelte Lavender und wich meinen Blicken aus.
„Es ist genau das, wonach es aussieht. Was hast du denn erwartet? Du stößt mich ständig von dir. Ich bin auch nur an mein Mann und habe Bedürfnisse, einmal abgesehen davon, dass Lavender nicht so lahm ist wie du im Bett." Fassungslos starrte ich Ron an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ich konnte darauf nicht einmal etwas erwidern, so sehr verletzen mich diese Worte. Ich zückte meinen Zauberstab und rief mittels Accio die wichtigsten Sachen von Rose und mir herbei, verstaute diese sorgfältig in meinem Koffer, den ich kleiner zauberte und verließ ohne ein weiteres Wort das Schlafzimmer. Rose erklärte ich, dass wir einen Abenteuer Ausflug machen würden, da ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wo ich mit der Kleinen hin sollte. Was ich wusste war, dass ich von hier weg wollte, und zwar so schnell wie möglich irgendwohin, wo uns Ron nicht finden würde. Ich schluckte meine Wut und meine Tränen hinunter und dissaparierte. In Hogsmeade tauchten wir beide wieder auf, was hatte ich erwartet, wenn ich an Zuhause dachte. Doch hier war niemand den ich kannte, der uns aufnehmen könnte, vielleicht Minerva, aber es war spät abends und ich wollte sie nicht mit meinen Problemen belasten, also blieb nur eine Möglichkeit. Die Heulende Hütte, zwar alles andere als gemütlich, aber mit ein paar Zaubern würde es für heute Nacht reichen. Rose quengelte schon die ganze Zeit, sie war müde und brauchte dringend Schlaf. Schnell zauberte ich den Raum halbwegs bewohnbar um meine Tochter ins Bett zu stecken. Es dauerte fast zwei Stunden und gefühlt tausend Lieder, bis sie in den Schlaf fand und nicht mehr nach ihren Daddy fragte. Ich entzündete den Kamin und starrte in die tanzenden Flammen. Was hatte Lavender was ich nicht hatte? Rons Worte hallten immer wieder in meinem Kopf. Als ich mit Rose schwanger wurde hatte ich keine Lust mehr auf Sex, was davor schon teils eine Qual war, weil Ron mich nicht befriedigen konnte, weshalb mich seine Aussage umso mehr traf. Nun saß ich hier in der Heulenden Hütte, schwanger von einem Mann, der mich wahrscheinlich nicht das erste Mal betrogen hatte, zusammen mit meiner dreijährigen Tochter und wusste nicht wie mein Leben weiter gehen sollte. Irgendwann war ich am Boden vor Erschöpfung eingeschlafen. Rose weckte mich eher unsanft und fing sofort an zu quengeln, dass sie Hunger hatte und ihren Daddy vermisste. Nur wie sollte ich ihr das erklären, dass Ron eine andere Frau hatte und sich wahrscheinlich nicht mehr um sie kümmern würde. Ich raffte mich mühevoll auf warf einen Reinigungszauber über uns beide und spazierte mit ihr hinunter ins Dorf um uns etwas zu Essen zu besorgen. Die Übelkeit hielt sich in Grenzen allerdings machte sich der Stress bemerkbar und verursachte immer wieder ein leichtes schmerzhaftes Ziehen in meinem Unterlaib. Rose hatte brav alles aufgegessen und da ich dringend Ruhe benötigen würde hoffte ich darauf das sie einwilligte das wir zurück gehen würden in die Hütte, aber genau das Gegenteil war der Fall.
„Mommy bitte ich will spielen, hier sind so viele grüne Wiesen!"
„Rose ich würde ja gerne mit dir spielen, aber ich habe Schmerzen und würde mich gerne ein wenig ausruhen.", erwiderte ich mit schmerzverzerrter Stimme und lehnte mich gegen die Hauswand.
„Dann hol Daddy hier her!", meinte sie schnippisch und sah trotzig zu mir hoch.
„Rose bitte.", flehte ich leise und begab mich auf ihre Höhe.
„Weißt du, Daddy ist auf einen Einsatz und ich weiß nicht, wie lange dieser dauert.", setzte ich leise nach und strich ihr sanft über die Wange.
„Ich will nach Hause es ist langweilig hier! Ich will wieder in meinem Bett schlafen und nicht in dieser Hütte!", quengelte sie und lief davon.
„Rose!", rief ich ihr hinterher und versuchte ihr zu folgen aber die Schmerzen wurden teils unerträglich. Warum hielt sie den keiner auf, verdammt noch einmal?! Schwer atmend lehnte ich mich gegen die Hauswand und suchte nach meinem Zauberstab um Ginny zu kontaktieren.
„Miss Granger, vermissen sie möglicherweise ihre Tochter?", fragte mich jemanden, dessen Stimme mir nur allzu bekannt vor kam.
„Professor, danke das sie Rose aufgehalten haben.", gab ich leise von mir und sah Dankbar zu dem Schwarzhaarigen hoch.
„Kleine, man läuft nicht einfach davon.", meinte Snape liebevoll zu meiner Tochter, was mich verwundert die Augenbrauen nach oben ziehen ließ.
„Aber ich will wieder nach Hause, die Hütte ist doof."
„Von welcher Hütte spricht sie?", fragte Snape mich und ich verzog das Gesicht.
„Eine lange Geschichte. Mir ist nichts Besseres eingefallen, weswegen wir im Moment in der Heulenden Hütte untergekommen sind, allerdings macht mir die erneute Schwangerschaft Probleme und ich kann mich nicht so mit Rose beschäftigen, wie ich es gern tun würde.", antwortete ich ihm ehrlich und sah beschämt auf meine Füße.
„Nun denn, ich kann sehen das es ihnen nicht gut geht Miss Granger, also würde ich Vorschlagen sie beide kommen mit hoch ins Schloss da können sie mir ja erzählen wie bei Merlins pinker Unterhose sie auf die glorreiche Idee gekommen sind, ausgerechnet in der Heulenden Hütte unterzukommen. Schaffen sie den Weg bis zum Schloss?", fragte er fürsorglich.
„Ich denke schon.", murmelte ich verlegen und bemühte mich meine Schmerzen zu verbergen, allerdings erfolglos. Snape bemerkte wohl meinen Kampf mit mir selbst und stellte Rose auf ihre eigenen Beine.
„Rose, nicht wahr?"
„Ja, Sir.", antwortete sie ihm leise.
„Siehst du das Schloss auf dem Hügel?"
„Ja."
„Du darfst vor laufen, aber nur soweit dass du uns noch sehen kannst in Ordnung." Ich war mehr als verwundert über Snapes liebevolle Art, natürlich hörte man das er sich nach dem Krieg geändert hatte, aber trotzdem war er das komplette Gegenteil von dem Mann, den ich kannte. Rose nickte eifrig und fing an Richtung Schloss zu laufen.
„Ich trage dich hoch, du kannst kaum laufen und ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn dir oder den Ungeborenen Kind etwas passiert.", kam es leise von ihm, ich nickte nur, denn irgendwo war da doch noch ein gewisser Respekt von ihm. Zögerlich legte ich meine Arme um seinen Hals und ließ mich von ihm hoch heben.
„Wann hast du das letzte Mal etwas Anständiges gegessen? Du wiegst kaum etwas."
„Es war stressig in letzter Zeit.", antwortete ich kaum hörbar und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter.
„Wo ist Weasley?"
„Hab ihn zusammen mit Lavender in unserem Ehebett erwischt, der Grund weshalb wir in der Heulenden Hütte leben.", beantwortete ich seine Frage und unterdrückte die aufkommenden Tränen.
„Ihr könnt bei mir bleiben, solange bis du etwas gefunden hast."
„Das kann ich nicht annehmen Sir."
„Ich denke Severus reicht aus. Ich bin nicht mehr dein Professor, einmal abgesehen davon das ich dich gerade zum Schloss hochtrage. Weasley ist ein Idiot und ich kann deine Entscheidung mehr als nachvollziehen, aber du bist Schwanger und hast eine Tochter, die Heulende Hütte ist der falsche Platz für euch.", redete er liebevoll auf mich ein. Rose blieb vor den Toren von Hogwarts stehen und sah erwartungsvoll in unsere Richtung.
„Du gehst brav neben uns, in meinen Räumen kannst du dich dann austoben.", meinte Severus leicht lächelnd, was Rose erwiderte. Severus setzte mich in seinen Räumen auf dem Sofa ab und sah sich nachdenklich um.
„Macht es euch was aus, wenn ich mal eben zu den Malfoys flohe und Lucius frage, ob Draco möglicherweise ein paar Spielsachen von Scorpius für Rose hat?"
„Ich dachte der sitzt in Askaban.", meinte ich stirnrunzelnd.
„So kann man seinen Landsitz auch nennen.", grinste Severus und schüttelte den Kopf.
„Ich denke es ist kein Problem, hast du vielleicht ein Buch da was ich ihr vorlesen kann?", fragte ich unbeholfen und half Rose auf die Couch zu kommen.
„Vom Beedle dem Barden kann ich anbieten, ansonsten sieht es schlecht aus.", murmelte er nachdenklich.
„Das reicht uns völlig aus. Danke Severus.", meinte ich leise und nahm ihm das Buch ab, bevor er in den grünen Flammen des Kamins verschwand. Rose kuschelte sich eng an mich als plötzlich eine Tasse Heiße Schokolade und eine Tasse Tee auftauchten. Entweder wussten die Hauselfen das Severus Besuch hatte, oder er hatte noch einen Abstecher in die Küche gemacht. Rose freute sich tierisch darüber, was ich mit einem kleinen Lächeln quittierte. Seit wir auf Severus getroffen waren hatte sie kein einziges Mal mehr nach Ron gefragt, was mich wieder ruhiger werden ließ. Wir waren gerade beim zweiten Märchen angekommen als die Flammen sich grün färbten und Severus aus dem Kamin trat, allerdings nicht alleine.
„Ich habe nach Spielsachen gefragt, wusste nicht das der halbe Kerker damit voll ist.", erklärte Severus mit einem schiefen Grinsen.
„Miss Granger."
„Mister Malfoy.", erwiderte ich leise und sah unsicher zu Severus.
„Er ist handzahm. Rose ich denke du hast genug Spielsachen für ein paar Tage.", meinte Severus und sah auffordernd zu ihr. Begeistert sprang sie von der Couch und betrachtete jede einzelne Kiste genauer.
„Luc ich kenne mich mit Schwangeren nicht aus."
„Aber ich, oder was?"
„Naja Draco wird wohl nicht vom Himmel gefallen sein." Ich konnte mir ein Lachen bei dieser Aussage nicht verkneifen.
„Nur mal so nebenbei, ich bin kein Heiler und Cissy hatte keine Probleme in der Schwangerschaft, also was genau willst du jetzt von mir?"
„Sieh sie dir doch einmal an.", antwortete Severus und sah besorgt zu mir.
„Du kannst John informieren. Er müsste sich damit auskennen, soweit ich weiß, ist Astoria bei ihm in Behandlung.", antwortete Malfoy nachdenklich und musterte mich.
„Wo finde ich denn?"
„Ich würde jetzt ganz stark auf das Mungos tippen.", antwortete ich amüsiert.
„Korrekt Miss Granger."
„Nun dann mache ich mich auf den Weg ins Mungos. Du kommst alleine klar in dieser Zeit?", fragte er und sah mich unsicher an.
„Ja Severus.", meinte ich leise. Ron hatte sich nie so um mich gekümmert, als ich mit Rose schwanger war, was auch immer in Snape gefahren war, es machte ihn mehr als sympathisch und trotzdem war es mir ein wenig unangenehm.
„Wir sehen uns in einer Woche.", meinte Malfoy grinsend.
„Muss das sein?", murrte Severus und sah gequält zu dem Blondhaarigen.
„Ja Sev es muss. Draco hat Geburtstag und du bist nun einmal sein Pate."
„Ich hasse dich so sehr.", knurrte Severus leise und verdrehte die Augen.
„Miss Granger, Rose, einen schönen Tag noch und sollte er sich weigern, wäre ich ihnen äußert dankbar wenn sie ihm einen Tritt in den Hintern von mir geben.", kam freundlich von Malfoy, bevor er in den grünen Flammen verschwand und ich zu lachen anfing bei Severus Gesichtsausdruck.
„Wenn du weiter lachst, kommst du mit.", murrte er zynisch und sah mich warnend an.
„Ich bin ja schon ruhig, aber das musst du mir erklären. Wenn du Malfoy Senior hasst, wie kommt es das du Dracos Pate bist?"
„Ich würde jetzt behaupten das Lucius mich gezwungen hat.", antwortete er mit einem kaum merklichen Lächeln.
„Aber?", hakte ich nach und sah ihn interessiert an.
„Die Malfoys sind die einzigen Freunde, oder besser gesagt, die einzige Familie, die ich außerhalb von Hogwarts habe, also war es dann doch irgendwo in Ordnung, dass ich der Pate dieses verzogenen Bengels wurde.", kam es von ihm, was die Traurigkeit in mir wieder zurück brachte. Schließlich waren die Weasleys nach dem Krieg meine Familie gewesen, aber nach Rons Vertrauensbruch wollte ich dort nicht mehr hin. Ich sah zu Rose, die von all dem nichts mit bekam, sie war völlig fasziniert von den ganzen Spielsachen und wohl in ihrer eigenen Welt gefangen.
„Ich mache mal John ausfindig, nur um abzuklären, dass auch wirklich alles in Ordnung ist.", durchbrach Severus Stimme meine tristen Gedanken.
„Warum kümmerst du dich so um uns? Du müsstest dies nicht tun, immerhin..."
„Zu Zeiten des Dunklen Lords musste ich meine Rolle perfekt spielen, auch die beiden Malfoy Männer, oder glaubst du wirklich Lucius hätte der Ehe mit Astoria zugestimmt, wo ihr Freundeskreis Großteiles Muggelstämmige sind und sie sich für diese einsetzt? Manchmal sind es nur Masken, die wir tragen. Ich meine ich bin ein Halbblut und Dracos Pate. Was dachte sich der feine Lord Malfoy nur dabei? Lass es dir durch den Kopf gehen, ich gebe mir Mühe innerhalb einer Stunde wieder hier zu sein, solltest du etwas benötigen, ruf eine Elfe, sie wissen das ihr hier seid.", antwortete er mit einem warmen Lächeln und verschwand in den grünen Flammen des Kamins. Ich starrte eine ganze Weile vor mich hin und dachte über Severus Worte nach. Ron war kaum für mich da gewesen, während Severus sich in den letzten drei Stunden mehr um mich und Rose sorgte, als mein Mann es jemals getan hatte. Alleine diese Tatsache zeigte mir das Severus ein ganz anderer Mensch war, den ich aus meiner Schulzeit kannte, was ich allerdings von den Malfoys halten sollte darüber war ich mir unschlüssig. Ich machte es mit auf der Couch bequem und beobachtete meine Tochter beim Spielen. Wenigstens war sie abgelenkt und hatte offensichtlich ihren Spaß. Die Zeit verging und Rose kam immer mal wieder zu mir auf die Couch um mir irgendetwas zu zeigen und dann damit quer durch Severus Räume zu laufen, ich war mir nicht sicher ob das lange gut gehen würde, aber bis ich eine geeignete Wohnung gefunden hatte, war ich Severus mehr als dankbar, dass er uns Asyl gewehrte. Ein Klopfen an der Tür ließ mich hochschrecken. Unsicher sah ich zu dieser als im selben Moment der Kamin aufflammte und Severus auftauchte.
„Da steht jemand vor der Tür.", meinte ich leise und richtete mich auf. Severus nickte knapp und öffnete diese.
„Lord Malfoy schickt mich."
„Frag noch einmal, warum ich Lucius an manchen Tagen verfluchen könnte.", murrte Severus zynisch und ließ den Heiler eintreten, der verunsichert zu ihm hoch sah.
„Ich habe sie gerade im Mungos gesucht." Setzte er freundlicher nach.
„Ich war bis vor einer halben Stunde noch auf dem Landsitz der Malfoys. Er sagte etwas von einer Schwangeren, die hier in Hogwarts untergebracht ist."
„Das bin dann wohl ich.", meinte ich leise, bevor Severus etwas darauf erwidern konnte, allerdings sprach sein Gesichtsausdruck Bände, er hätte Malfoy wohl am liebsten den Hals umgedreht. John führte alle nötigen Untersuchungen durch.
„Miss, sie sollten sich bis zur Entbindung schonen sofern dies möglich ist, ansonsten ist soweit alles in Ordnung. Ich komme nächste Woche noch mal vorbei und verbinde diese Besuche mit denen bei den Malfoys.", informierte er mich woraufhin ich nur nickte. Ich hatte keine Zeit um mich zu schonen. Ich musste eine Wohnung für mich und meine Kinder finden, denn ewig würden wir hier nicht bleiben können.
„Ich habe keine Zeit um mich zu schonen.", flüsterte ich verzweifelt, als der Heiler die Räume von Severus verlassen hatte und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, dass alles hier wurde mir allmählich zu viel. Ich wurde von zwei starken Armen in eine Umarmung gezogen.
„Ich helfe dir, wo ich kann, außer ich bin im Unterricht, dann wird es schwer." Severus Worte beruhigten mich ein wenig. Wenigstens hatte ich jemanden der für mich da war, auch wenn die Situation an sich immer noch etwas komisch war, aber ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Die Woche verging und wir hatten uns hier schön langsam eingewöhnt. Rose hatte ihren Spaß Minerva und Hagrid im Unterricht zu begleiten, so kam ich etwas zur Ruhe und hatte binnen sieben Tagen Severus Bücher fast gänzlich durchgelesen. Minerva akzeptierte nicht das ich mich nach einer Wohnung umsehen würde, solange ich schwanger war und hatte doch tatsächlich Severus damit beauftragt sich um mich zu kümmern. Von Ron hatte ich immer noch nichts gehört so wie es aussah interessierte er sich nicht die Bohne für seine Tochter. Ich hatte entschieden mich scheiden zu lassen, dafür würde ich aber einen Anwalt brauchen und da ich das Schloss nicht verlassen durfte stellte sich das als eine Herausforderung heraus. Severus würde heute gezwungenermaßen am Geburtstag seines Patenkindes teilnehmen und war dementsprechend mehr als gereizt.
„Severus kennst du einen Anwalt?", fragte ich eher zurückhaltend.
„Blond und ein Vollidiot.", murrte er abwesend.
„Ähm..."
„Lucius.", setzte er grinsend nach und sah verzweifelt auf Dracos Geschenk, dass eher den Eindruck machte, als wenn Hagrid dieses verpackt hätte.
„Glaubst du er könnte mich vertreten..."
„Er wird. Wenn nicht, sorge ich dafür das er nach Askaban kommt, weil er mich zwingt an dieser Feier teilzunehmen.", unterbrach er mich zynisch. Ich zog das Paket zu mir und versuchte es wenigstens halbwegs ordentlich hinzubekommen.
„Danke.", kam es kaum hörbar von Severus.
„Rose ist mit Minerva und Hagrid bei den Einhörnern, hast du irgendwas anderes, womit ich mich beschäftigen kann, außer zu lesen?"
„Hmmh, du kannst immer noch mitkommen, dir den Idioten schnappen und ihn Fragen wegen der Scheidung.", schlug er grinsend vor und sah mich schon fast flehend an.
„Wehe ich muss mich beleidigen lassen.", murrte ich leise und ging in das Schlafzimmer von mir und Rose um irgendetwas passendes zum Anziehen zu finden. Mir war zwar mehr als unwohl bei der Sache Severus zu begleiten, aber er hatte in dieser Woche mehr für Rose und mich getan, als Ron in all den Jahren seit ich ihn kannte. Mir wurde schlagartig bewusst weshalb sich Severus weigerte an der Feier teilzunehmen als wir dort ankamen, allerdings machte es den Eindruck als würde der Rest der Familie Malfoy auch nicht wirklich begeistert sein, sondern diesen Zirkus nur veranstalten, weil es in deren Kreisen so üblich war. Severus schleifte mich schon fast durch die Menschmenge zu den beiden Malfoys.
„Lucius du musst mal eben Hermione bei der Scheidung helfen."
„Granger, wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen diesen Idioten zu heiraten?", fragte Draco mich und sah abschätzend zu mir.
„Das frage ich mich seit einer Woche und ich habe keine Antwort gefunden.", zischte ich leise und presste die Kiefer aufeinander.
„Draco lass sie doch in Ruhe!", fauchte Astoria.
„Frauen.", murrte dieser nur und verschwand in der Menschenmenge.
„Nun ich denke hier geht es nicht nur um die Scheidung sondern auch um das Sorgerecht der kleinen Rose und dem Ungeborenen Kind. Lass uns nach oben gehen und das in Ruhe klären. Am Montag sollten alle Akten bei Shaklebolt liegen.", meinte Malfoy Senior freundlich und sah auffordernd zu mir. Ich sah verunsichert zu Severus.
„Er frisst dich schon nicht.", flüsterte er leise und setzte sich neben Astoria. Na vielen Dank aber auch. Ich folgte Malfoy die Treppen hinauf in sein Arbeitszimmer.
„Setz dich Hermione und erzähl mir was genau vorgefallen ist. Einen Teil kenne ich von Severus.", wies er mich freundlich an. So unsicher wie ich mich anfangs fühlte, umso wohler fühlte ich mich mit der Zeit, nachdem ich Malfoy alles erzählt hatte, was in den letzten Jahren mit Ron alles vorgefallen war. Es würde wohl ein Schlag ins Gesicht sein für Ron, wenn er erfuhr, wer mein Anwalt war. Lucius hatte mir zugesichert, dass es eine Leichtigkeit sein würde, dass ich für beide Kinder das alleinige Sorgerecht bekäme und unter diesen Umständen, wohl schneller von Ron geschieden sein würde, als üblich. Ich war mehr als erleichtert nach diesem Gespräch, auch wenn ich nun alleinerziehend war und ich noch nicht recht wusste, wie ich diese Herausforderung stemmen sollte.
„Ich sollte Weasley schon fast dankbar sein.", murmelte Lucius mit einem Lächeln neben mir, als wir wieder nach unten gingen, was mich fragend zu ihm blicken ließ.
„Severus lacht wieder.", meinte er knapp und ließ mich mit noch mehr Fragen zurück, als ich davor schon hatte.
„Alles geklärt?", fragte Severus mit einem liebevollen Lächeln als ich ihn endlich gefunden hatte.
„Ich freue mich schon auf Rons Gesicht, wenn er meinen Anwalt sieht.", antwortete ich leicht lachend.
„Nicht nur du. Draco will sich dieses Schauspiel auch nicht entgehen lassen."
„Wirklich jetzt?"
„Scheint ein Familienausflug zu werden.", meinte Severus leise lachend.
„Darf ich Weasley in den Boden stampfen?", hörte ich Lucius hinter mir fragen.
„Bitte mach es Luc."
„Auf deine Verantwortung Sev, wenn er danach heult.", kam es lachend als Antwort. Ich konnte mir ein teuflisches Grinsen nicht verkneifen. Ron hatte es nicht anders verdient.

Am Ende wird alles gut!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt