Kapitel 54

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Ich aß nichts. Hatte auch nichts bekommen. Wahrscheinlich hätte ich mich sowieso übergeben. Als alle fertig waren, zerrte Aiden mich hoch in sein Zimmer. Ich zitterte am ganzen Körper, als er die Tür abschloss und den Schlüssel weglegte. Er setzte sich auf das Bett und sah mich einfach an. Sein Blick war herabschauend. Er gefiel mir nicht, es hieß nichts gutes. Heute war er leicht zu provozieren. Ich konnte es mir nicht leisten, mich danneben zu benehmen. Ich wusste es, doch ich wollte mich auch nicht beugen.

"Was mach ich heute nur mit dir?" Fragte er.

Es war eine rhetorische Frage. Wahrscheinlich. Ich kannte keine Antwort drauf. Aber ich hatte Angst. Alleine das heute morgen und jetzt unten das. Ich kniete mich auf den Boden, da ich befürchtete, dass meine Beine jeden Moment einknicken würden.

"Warum benimmst du dich nicht einfach?" Er stand auf und kam auf mich zu.

Doch ich sah ihn nicht an, war zu sehr damit beschäftigt ruhig zu bleiben.

"Ich will das alles nicht."

"Dein Wille interessiert hier keinen. Schau mich an."

Ich schaute zu ihn hoch. Wieder waren meine Augen wässrig.

"Dieses nervige geheule. Wenn du so gut im Bett wärst, wie du im heulen bist, würde es sich ja wirklich lohnen."

Er zog mich am Shirt nach oben, drückte mich nach hinten, gegen dir Tür und klemmte mich ein.

"Weißt du eigentlich wie geil der Anblick ist? So zitternd und hilflos vor mir zu knien? Mit Tränen in den Augen mich anzusehen? Weißt du eigentlich wie du aussiehst, wenn du kurz vor dem Heulen bist?" Raute er.

Er nahm sich meine Hand und legte sie auf seinen Schritt.

"Am liebsten hätte ich dich heute morgen schon durchgenommen. Am liebsten hätte ich deine feuchte Fotze sofort ausgenutzt. Und wer war drin? Logan, als du schon wieder trocken warst?" Er zog die Boxer aus, die ich trug.

Ich verstand es nicht. Erst nervte es ihn, dann machte es ihn geil? Ich zitterte nur noch mehr, als er die Boxer auszog, zog aber auch meine Hand von seinen Schritt weg. Er legte stattdessen seine auf meine Mitte.

"Wenn du nicht schon so überreizt von heute wärst, würde ich es sofort tun." Er atmete tief ein und aus, fuhr mit seinen Fingern über meine Mitte, meinen Bauch hoch und umfasste dann meine linke Brust.

Tränen liefen über mein Gesicht. Ich merkte, wie meine Beine mich nicht mehr halten wollen und knickte weinend ein. Ich konnte nicht mal die Tränen unterdrücken, selbst wenn ich wusste, wie sehr es ihn gefiel mich so zu sehen.

"Genau das meine ich." Er hob mich hoch, legte mich aufs Bett und zog sein Oberteil aus.

Ich wich zurück, doch Aiden legte sich nur neben mich und schaltete den Fernseher an. Ich wich weiter zurück, stand vom Bett auf und wollte weg. Doch die Tür war zu und der Schlüssel da, wo ich nicht dran kommen würde. Als wäre nichts gewesen lag Aiden halb auf den Bett und klickte auf irgendeine Serie. Ich setzte mich in eine Ecke des Raumes und versuchte runterzukommrn.

Meine Gedanken waren so voll, so durcheinander, dass ich sie selbst nicht ordnen konnte.

"Ich versteh das alles nicht." Schoss es irgendwann eher wie ein Murren aus mir raus.

Doch Aiden hatte es gehört und sah kurz zu mir.

"Musst du nicht. Eigentlich musst du dir um nichts mehr Gedanken machen, wir kümmern uns im alles."

"Wieso?"

"Wie gesagt, du musst es nicht verstehen."

"Wie soll ich mich benehmen, wenn ich den Grund nicht verstehen kann?"

"Früher oder später wirst zu merken was wir meinem." Beführwortete Aiden.

"Was hat die Welt damit zu tun?" Ich wischte mir die letzte Träne weg.

"Wie gesagt, irgendwann verstehst du es. Na komm her." Er klopfte neben sich.

"Lieber nicht..."Gab ich leise zu.

Noch immer war die Beule, die man in seiner Jogginghose sehen konnte.

"Ich fass dich nicht an, versprochen." Er sah mich kein einziges mal an.

"Außer du willst es."

"Du bist das größte Rätsel." Meinte ich und stand auf. Ich setzte mich auf die Kante, die am weitesten weg war.

"Das heute war zu viel. Du bist momentan mental wenig belastbar. Wenn noch was passiert, was du nicht verträgst, kommt es nur zu einen Kurzschluss wie heute morgen."

"Und was war das vorhin?" Wollt ich wissen.

"Kurz die Kontrolle verloren. Dass du dich freiwillig hingekniet hast, hat bei mir zu einen Kurzschluss geführt."

Ich blieb still.

"Keine Sorge, dass wird nicht nochmal passieren."

"Versprochen?"

"Ehrenwort." Versprach er.

Er hielt mir seine Hand hin, welche ich unsicher ansah. Übermorgen. Übermorgen war alles vorbei. Da würden Klara, Luise und ich fliehen. Nicht mehr lange. Ich konnte das hier nicht mehr, doch dieser kleine Hoffnungsschimmer war da. Zögerlich legte ich meine Hand in seine und der volltattoowierte zog mich sachte zu sich. Als ich nah genug an ihn war, legte er seine Arme um mich.

Mein Atem war unruhig, zitterte und jede Zelle meines Körpers schien verspannt. Aiden hauchte einen Kuss auf meine Stirn. Automatisch schloss ich kurz meine Augen. Irgendwie tat ich das immer, wenn es jemand Tat. Wir lagen zwei Folgen lang so. Worum es in der Serie ging wusste ich nicht. Ich versuchte zwar aufzupassen, doch die Hand, die meinen Körper leicht streichelte und immer wieder am Shirt zupfte, lenkte mich ab.

"Darf ich?" Fragte Aiden und umgriff das T-Shirt.

Man erwartete keine Antwort von mir. Eigentlich sagte er mir nur, dass ihn der Stoff nervte. Doch ich benahm mich, ließ den letzten Stoff an meinen Leib entziehen und lag dann nackt neben ihn. Aiden schien von der Serie gelangweilt, er nahm sein Handy, drehte uns in Löffelchenstellung und machte Musik an. Es war kein Rap oder so, sondern Musik die man weder mochte noch hasste. Einfach was normales. Draußen wurde es dunkel und er machte mit einer Fernbedienungen gemütliches Licht an. Wir lagen dann gut zehn Minuten so, bis es an der Tür klopfte. Aiden seufzte genervt und schloss die Tür auf. Ich blieb einfach liegen. Nachdem die Tür offen war, kam Logan hinein, der volltattoowierte legte sich wieder neben mir.

"Wie bekommst du das hin?" Fragte Logan, als er mich, mit halb geschlossenen Augen da liegen sah.

"Geduld." Meinte Aiden nur Schulterzuckend und Strich eine Haarsträhne hinter meinen Ohr.

"Was willst du?"

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt